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Skiria: Am Berg der Drachen (German Edition)

Skiria: Am Berg der Drachen (German Edition)

Titel: Skiria: Am Berg der Drachen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fran Rubin
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gegenüber den Drachentötern zu rechtfertigen. Ihnen früher von Ramin zu erzählen, hätte nur dazu geführt, dass niemand ihr mehr vertraute oder sie ernst nahm. Die beiden sprachen sich lange und ausführlich aus. Zum Glück hörte Ramin deshalb nicht, wie Janus und Irian darüber sinnierten, ob auf den Märkten der Stadt horrende Preise für Drachenzähne, wie Rabanus sie in seinem Besitz hatte, geboten wurden.
     
    Später versuchte Irian, von Janus mehr über Skiria zu erfahren. Da Janus seinem Freund mittlerweile völlig vertraute, erzählte er ihm über Skirias Herkunft und ihr Schicksal, als vermeintliche Diebin gesucht zu werden. Verständnisvoll nickte Irian. Was musste sie durchgestanden haben!
     

    Umiena rückte näher. Eine Menschenstadt zu betreten, weckte diffuse Ängste in Ramin. Dass ihn die Einwohner Umienas nicht eben freundlich empfangen würden, schien ihm plausibel. Ließen sie überhaupt einen Drachen in diesen Ort hinein?
    Aus den Erzählungen der Männer erfuhr er immer Erstaunlicheres. Angeblich sollten dort mehrere Tausend Bürger leben, zusammengepfercht in Häusern, von denen manche ebenso viele Stockwerke hatten wie das Schloss Hazaars. Die Wege dazwischen waren mit Steinplatten gepflastert, auf denen die pferdebespannten Gefährte, die sie Kutschen nannten, besser rollen konnten. Ramin sehnte sich nach weichem Waldboden und zweifelte daran, dass er sich in Umiena wohlfühlen könnte.
     

    Drei Tage wanderten sie durch das Gebirge, zwischen schroffen Felsen, karger Vegetation und kleinen Rinnsalen, die sich ihren Weg über steinige Abhänge suchten. Heute galt es, eine kleine Anhöhe zu überwinden, bis zu einem schmalen Grat. Ramin bereitete der Aufstieg genauso viel Mühe wie dem alten Zauberer, doch Hazaar ermunterte ihn: „Du hast es bald geschafft.“
    Als sie keuchend den Grat erreichten, bot sich ein beeindruckender Blick auf das ausladende Tal, in dem Umiena lag. Klein wie Hutschachteln sahen die Häuser der Stadt von hier oben aus. Sie wirkten grau und gedrängt, größere freie Flächen suchte Ramin vergeblich. Dass jedoch weitläufige Mischwälder die Stadt wie ein grüner Kranz umgaben, ließ ihn ein wenig versöhnlicher dem unbekannten Ort entgegenschauen.
     
    Nach einem kurzen Abstieg erreichten sie den Wald, hinter dem Umiena lag. Dort hielt Hazaar die Gruppe an, um ihnen etwas mitzuteilen. Gespannt warteten sie ab, was er zu sagen hatte.
    „In Umiena treibt sich manch zwielichtiges Gesindel herum. Befolgt darum unbedingt diese Ratschläge: Seid auf der Hut vor finstren Gestalten! Lasst euch auf keine längeren Gespräche mit Fremden ein und meidet dunkle Gassen! Verlasst niemals allein eure Gemächer!“
    Ramin prägte sich diese Regeln genauestens ein. Gerade er als Drache durfte nichts falsch machen. Doch bevor er sie verinnerlicht hatte, wandte sich der Zauberer Ramin zu.
    „An dieser Stelle müssen wir nun Abschied nehmen von unserem lieben Gefährten. Mein Dank ist ihm gewiss. Leb wohl, Drache!“
    Janus klopfte der Riesenechse wohlwollend auf die Schuppen: „Hier wirst du einen geeigneten Lebensraum vorfinden. Sieh nur, all die herrlichen Bäume! Ich möchte wetten, dass hier so viel Wild lebt, wie du es dir immer erträumt hast.“
    Ramin glaubte, sich verhört zu haben. Sie wollten ihn hier zurücklassen? Nachdem er so viel für sie getan hatte? Ihren Lebensretter? Der Schreck darüber ließ ihn taumeln, er musste sich auf die Hinterbeine setzen, nahm kaum noch wahr, was um ihn herum geschah.
    Es dauerte eine Weile, bis er bemerkte, dass Skiria begonnen hatte, sich leidenschaftlich für ihn einzusetzen.
    „Wir können Ramin doch nicht einfach seinem Schicksal überlassen! Jetzt, da ich ihm endlich wieder begegnet bin, werde ich keinesfalls ohne ihn weiter gehen! Wenn Ramin hier bleibt, bleibe ich auch hier!“, drohte sie.
    „Sei doch vernünftig!“, beschwichtigte Irian. „Wir können keinen Drachen in die Stadt mitnehmen. Es ist viel zu gefährlich. Wir riskierten damit sein Leben!“
    Skiria dachte einen Moment nach und sah schließlich ein, dass Irian Recht hatte. Hazaar versprach ihr, dass sie den Drachen jederzeit besuchen durfte. So konnte sich Skiria gelegentlich davon überzeugen, dass es ihm gut ging.
     
    Sobald Irian genesen war, so versprach der Zauberer, wolle er sich dem Problem der Drachenkönigin annehmen. Dazu benötigten sie womöglich Ramins Hilfe, sodass sich alle einverstanden erklärten, ihre Reise anschließend wieder mit dem

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