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Skiria: Am Berg der Drachen (German Edition)

Skiria: Am Berg der Drachen (German Edition)

Titel: Skiria: Am Berg der Drachen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fran Rubin
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Anschluss zu verlieren.
    „So ein Aufschneider!“, lästerte Agata hinter Hazaars Rücken.
    Da die Stadt jedoch ohnehin ihr Reiseziel darstellte, beschloss sie, sich dem merkwürdigen Kauz ohne Murren anzuschließen. Fragend blickten sich Skiria, Irian und Janus an. Ramin wollte ebenfalls schnell den Marsch antreten, in der Hoffnung, es fände sich eine andere Transportmöglichkeit für Irian, doch bevor er auch nur einen Fuß heben konnte, wandte sich Skiria an ihn: „Würdest du meinen Freund Irian auf dir reiten lassen?“
    Ramin schluckte.
    „Aber natürlich!“, antwortete er ein wenig zu überschwänglich, als dass seine Begeisterung echt gewirkt hätte.
     
    Irian betrachtete den Drachen mehr als skeptisch. Die Geschichte von der Unschuld dieser Tiere klang zwar glaubwürdig, doch der Gedanke an den Tod seines Freundes Zawer drängte sich unwillkürlich auf. Noch hatte Ramin einen Vorrat an Drachenkraut bei sich, doch was, wenn dieser eher als vermutet zur Neige ging? Sollte die Drachenkönigin keine Einsicht zeigen, so würde sich der Drache, seiner Natur gemäß, für das Überleben entscheiden. Und gegen einen von ihnen. Das ganze Unterfangen erschien Irian äußerst unberechenbar. Leider blieb ihm keine Wahl. Tötete er das Tier, so fügte er Skiria, der viel an Ramin gelegen schien, unerträglichen Schmerz zu. Ihr zuliebe wollte er sogar den Ritt auf einem Drachen wagen.
    Doch Skiria ersann plötzlich noch eine andere Reisemöglichkeit.
    „Könnt ihr uns denn nicht einfach in die Stadt zaubern, großer Hazaar?“, rief sie dem Zauberer unbefangen hinterher.
    Irian atmete auf, denn er hätte diese Frage nicht zu stellen gewagt. Sollte Hazaar einwilligen, könnte er davon absehen, auf Ramins Rücken zu steigen, ohne wie ein Feigling zu wirken.
    Auch Gwendol schien von dem Vorschlag begeistert und schrie Skiria zu: „Das kann er gewiss! Er hat uns schließlich auch von seinem Schloss hierher gezaubert.“
    Rasch eilte Skiria daraufhin Hazaar entgegen, um ihn zu bitten, er möge sie doch schnell nach Umiena bringen. Noch bevor sie ihn erreicht hatte, begann Hazaar beinahe vorwurfsvoll zu erklären: „Hielte sich jemand in der Stadt auf, ein Freund oder Verwandter, der sich in allerhöchster Gefahr befindet, so könnte ich uns in der Tat schnell dorthin versetzen.“
    Für Hazaar schien die Sache somit erledigt. Resignierend wandte sich Skiria Ramin zu und sah ihn bittend an, solange, bis er sich zu Boden kauerte, um Irian aufsitzen zu lassen. Mit Hilfe seiner Kameraden kletterte der Verletzte umständlich Ramins Rücken. Etwas unbeholfen saß er zwischen den dunkelroten Zacken, die Ramin vom Kopf bis zum Schwanz hin zierten, und ließ seine Beine seitwärts herunter baumeln. Als Ramin seinen Reiter rumpelnd in die Höhe hievte, drückte sich Irian dicht an den Rist des Drachen.
     
    Rabanus blieb allein zurück. Zunächst hatte Agata versucht, ihn zu überreden, mit ihnen zu ziehen, doch als er nicht antwortete, war sie Schulter zuckend mit den anderen fort gegangen. Da Rabanus jedoch ebenfalls nach Umiena reisen wollte, blieb ihm wohl nichts anderes übrig, als denselben Weg einzuschlagen wie dieser verrückte Zauberer mit seinem merkwürdigen Gefolge. Zumindest eine kurze Weile wollte er aber noch warten und ihnen dann in großem Abstand folgen, sodass ihn niemand bemerkte. Womöglich fand sich sogar eine Möglichkeit, unterwegs noch einen Drachen zu erlegen, denn Rabanus glaubte fest daran, dass Ramin nur vorgab, friedliche Absichten zu hegen. Spätestens, wenn der Drache seine scheinheilige Haltung aufgab und sein wahres Gesicht zeigte, würde Rabanus ihn töten. Zufrieden über diese Lösung kletterte er ein wenig den Berghang hinab, um sich auf einem grasbewachsenen Fleck niederzulassen und seine langen Beine behaglich auszustrecken. Ein wenig später machte er sich auf den Weg nach Umiena.
     

    Der Zauberer ließ die Gruppe zuerst den Geröllhang hinabsteigen, der bis zum Fuße des gegenüberliegenden Berges führte. Dort schlängelte sich ein Weg zwischen dürrem Gras mal bergauf, dann wieder abwärts, sodass sie auf diese Weise das Gebirge durchqueren konnten, ohne eine weitere Bergspitze passieren zu müssen. Gwendol ließ Hazaar nicht aus den Augen und stellte ihm unablässig Fragen. Was er in der Stadt zu tun gedenke. Vieles, lautete die lapidare Antwort. Wann sie denn zum Schloss zurückkehren würden und seine Ausbildung begänne. Man werde sehen. Ähnlich vage gestalteten sich

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