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Sklaven der Begierde

Sklaven der Begierde

Titel: Sklaven der Begierde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tiffany Reisz
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sie sich allerdings beim besten Willen nicht erklären. Sie wusste nur, dass sie an diesem Morgen zum ersten Mal neben Wesley erwacht war.
    „Warum …“, flüsterte sie und schaute an die Decke.
    Wesley bewegte sich neben ihr und öffnete die Augen. „Warum was?“, murmelte er und zog sie an sich.
    Sie brauchten eine Weile, bis sie ihre Arme sortiert hatten. Bei Søren legte sie sich morgens einfach nur über seine breite Brust, sie kannte ihren Platz. An dieses Wir-liegen-unbehaglich-beieinander-bis-wir-wissen-wo-welcher-Arm-Hinkommt musste sie sich erst gewöhnen.
    „Was machst du denn da?“, fragte Wesley, als Nora unruhig neben ihm herumzappelte, um eine einigermaßen bequeme Position zu finden.
    „Ich glaube, ich muss meinen Arm abschneiden, wenn wir so liegen bleiben wollen. Oder du musst deinen abschneiden.“
    „Hast du noch nie gekuschelt, Nora?“
    „Nicht so. Ah, ich hab’s. Du legst dich auf den Rücken, und ich lege mich auf dich.“
    „Okay, ist ja gut.“ Wesley drehte sich auf den Rücken, und Nora plumpste auf seine Brust. Er stieß einen leisen Schnaufer aus, als sie ihren Körper zurechtrückte. „Bist du aus Blei?“
    „Ich bestehe nur aus Muskeln und Bösartigkeit. Hör auf zu jammern und kuschel mit mir.“
    Lachend legte er seinen Arm um sie. „Ja, Ma’am.“
    Nora schloss die Augen und schmiegte sich an Wesleys Brust – nicht ganz so breit wie Sørens, aber wärmer, näher. Und Wesleys junges Herz schlug schneller als Sørens. War das sein normaler Pulsschlag oder nur die Nebenwirkung einer nackten Frau auf seinem Körper?
    „Wie geht es dir denn so?“, erkundigte sie sich und sah zu ihm auf.
    „Gut.“ Wesley dachte noch ein paar Sekunden über seine Antwort nach und nickte dann bekräftigend. „Sogar sehr gut. So als müsste mir heute einfach alles gelingen.“
    „Willkommen beim Morgen danach. Ein erhebendes Gefühl, nicht wahr?“
    „Sehr erhebend. Man sollte es in Flaschen abfüllen und auf dem Schwarzmarkt teuer verkaufen.“
    „Gibt’s schon. Man nennt es Haschisch.“
    „Kentuckys inoffiziell erfolgreichste Exportpflanze.“
    Nora machte große Augen. „Mir gefällt es hier von Tag zu Tag besser.“
    Wesley setzte sich stöhnend auf, und Nora rollte von ihm herunter. Er gab ihr einen leichten Klaps auf den Po, und sie schrie sehr viel lauter als notwendig. Wesley starrte sie schockiert an.
    „Entschuldigung. Macht der Gewohnheit. Was ist denn los?“
    „Aufstehen. Anziehen. Losfahren.“
    „Alles ganz schreckliche Ideen. Warum und wohin?“
    „Wir werden herausfinden, was mit ‚Spanks‘ passiert ist.“
    „Das willst du wirklich tun?“ Nora stieg aus dem Bett und sammelte ihre Kleidungsstücke zusammen.
    „Ja. Du sagst, dass Talel ein guter Mann ist, der niemals sein eigenes Pferd töten würde. Und wenn du ihm glaubst, dann glaube ich ihm auch. Schließlich bringt kein vernünftiger Pferdebesitzer seine kostbare Investition um. Es sei denn, er braucht verzweifelt schnelles Geld.“
    „Und Talel ist reich, das kann also nicht sein. Hast du irgendwelche Theorien?“
    Nora zog ihre Jeans und ihr T-Shirt an. Eigentlich hätte sie gern geduscht, aber sie wollte keine Zeit verschwenden. Außerdem genoss sie es irgendwie, nach Sex mit Wesley zu riechen. Na ja, ehrlicherweise genoss sie es nicht nur irgendwie.
    „Nein. Wir fahren einfach dahin und reden mit Leuten.“
    „Klingt nach einem guten Plan. Du redest. Ich werde … nicht reden.“
    „Abgemacht.“
    Zehn Minuten später saßen sie in Noras Aston Martin und fuhren die Bundesstraße entlang.
    „Wohin geht’s denn?“, erkundigte sich Nora, als sie eine Ausfahrt nahmen. Sie ließ Wesley fahren, weil der den Weg kannte und sie Kaffee trinken wollte. Viel Kaffee.
    „Paris.“
    Sie verschluckte sich an ihrem Kaffee.
    „Paris? Das ist ein bisschen weit, Wes.“
    „Paris, Kentucky. Da ist Talels Gestüt. Eins von Talels Gestüten.“
    „Wie viele verdammte Gestüte hat er denn?“
    „Zwei weniger als wir.“ Wesley sah sie an und zwinkerte.
    Nora verdrehte die Augen. „So viel zu meiner Halbwegs-normaler-Typ-Fantasie.“
    „Was? Wer ist ein halbwegs normaler Typ?“
    „Du. Oder vielmehr, du warst es. Als wir zusammengewohnt haben, habe ich mich öfter bei dem Gedanken erwischt, wie nett es war, mit einem halbwegs normalen Typen zu leben. Halbwegs, weil du natürlich viel schärfer bist als echte normale Typen. Und klüger. Und eine Jungfrau, also, damals zumindest. Aber jetzt bist du nicht

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