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Sklaven der Begierde

Sklaven der Begierde

Titel: Sklaven der Begierde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tiffany Reisz
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…“ Talel seufzte wieder. „Ich versuche, nicht zu viel darüber nachzudenken, bevor die Untersuchung nicht abgeschlossen ist. Und ich will nicht, dass deswegen Köpfe rollen. Ich bin sicher, dass es ein Unfall war, was immer auch passiert ist. Aber ich hätte so gern mein Pferd wieder.“
    „Ich kann mir vorstellen, wie Sie sich fühlen“, sagte Wesley. „Voriges Jahr ist ‚Aphorism‘ an einer Kolik gestorben. Dad hat sich benommen, als hätte er seinen besten Freund verloren.“
    „‚Aphorism‘ war ein herrliches Pferd. Ein Prachtexemplar. Wie ‚Spanks‘. Aber wir haben ja zum Glück noch ein paar weitere solcher Prachtexemplare.“
    „Haben Sie etwas dagegen, wenn wir uns kurz die Ställe ansehen?“, fragte Wesley. „Dad erlaubt Nora nicht, in die Nähe unserer Pferde zu kommen. Und sie ist gerade in der richtigen Stimmung, um ein bisschen mit den Ponys zu spielen.“
    Talel zögerte fast unmerklich, nickte dann aber. „Natürlich. Ich würde sie sehr gerne begleiten, aber heute jagt ein Meeting das nächste – wegen dieser Sache mit ‚Spanks‘. Soll ich meinen Manager für Sie rufen?“
    Wesley wedelte mit der Hand. „Wir finden uns schon zurecht.“
    „Aber bitte gehen Sie zu Ihrer eigenen Sicherheit nur zu den Hengsten. Die anderen Stallungen werden gerade renoviert. Die Hengste sind im Hauptstall.“
    „Machen wir“, versprach Wesley. „Nora möchte einfach nur ein paar Pferde sehen.“
    Nora verzog keine Miene. Mr Railey hatte ihr kein Stallverbot erteilt. Er hatte es vermutlich in Erwägung gezogen, aber nicht direkt gesagt, dass sie bei den Pferden nichts zu suchen hätte.
    „Mistress, es war mir wie immer ein Vergnügen.“ Talel küsste sie auf beide Wangen, und sie klopfte ihm so herablassend wie möglich auf den Kopf.
    „Um der alten Zeiten willen.“
    Sie verließen das Haus und blieben auf der Veranda stehen.
    „Was?“, wollte Nora wissen.
    Wesley stieß heftig die Luft durch die Nase. „Irgendwas stinkt hier.“
    „Das ist Pferdescheiße. Ich glaube, ich habe welche am Schuh.“ Nora hob ihren Fuß.
    „Ich meine im übertragenen Sinne. Ich weiß nicht, aber mir kommt da was komisch vor mit ‚Spanks‘. Talel sollte eigentlich verzweifelter sein. Das Pferd war eine Geldmaschine. Und die vierzig Millionen hätte er leicht in einem Jahr an Deckgebühren einstreichen können.“
    „Und?“
    „Manche Pferde werden zwanzig Jahre oder älter. Dieses Pferd hätte in den nächsten fünf bis zehn Jahren ein- bis zweihundert Millionen Dollar einbringen können.“
    „Aber Talel ist unermesslich reich. Das ist Kleingeld für ihn.“
    „Nora, hundert Millionen Dollar sind für niemanden Kleingeld. Los, komm.“
    Sie gingen zum Auto und fuhren schweigend eine halbe Meile, bis sie zu den Stallungen kamen. Ein halbes Dutzend Ställe standen im Halbkreis am Ende der Auffahrt. Sie stiegen aus und gingen zum nächstliegenden.
    Als sie eintraten, stieß Nora einen Pfiff aus. „Das ist doch lächerlich, Wes.“ Sie schaute um sich. „Ich kenne Versicherungsvorstände in Connecticut, deren Häuser weniger prächtig ausgestattet sind als diese verdammten Ställe.“
    „Das brauchst du mir nicht zu erzählen. The Rails hat nicht nur beheizte Boxen und Swimmingpools für die Pferde, sondern auch Spas. Unsere besten Pferde kriegen Massagen und Akupressur. Es ist schon verrückt, wie diese verdammten Tiere verwöhnt werden.“
    Sie gingen in der Mitte des Stalls auf und ab. Pferde steckten ihre Köpfe aus den Boxen und wieherten den Eindringlingen gereizt entgegen. Nora streckte den Arm aus, um eines zu streicheln, aber Wesley zog ihre Hand zurück.
    „Ich weiß, ich weiß. Das sind Vollblüter, keine Kätzchen. Sie beißen.“
    „Genau. Und sie beißen ziemlich fest zu.“
    „Das tue ich auch.“
    Ein großes braunes Pferd fletschte die Zähne, und Nora beantwortete die stumme Drohung mit einem wilden Fauchen. Der Hengst guckte schockiert und zog sich in seine Box zurück. „Na, was ist denn los? Sind wir etwa … Oh! Scheiße.“
    Sie stolperte über etwas und wäre fast gefallen, konnte sich aber noch rechtzeitig an Wesleys Hemd festkrallen.
    „Nora? Alles in Ordnung?“
    „Verdammter Mist. Ich bin gegen irgendwas getreten. Tut mir leid.“ Sie beugte sich vor und wühlte im Stroh, bis sie ein Stück vermodertes Holz fand, an dessen Ende ein silbernes Scharnier befestigt war.
    Wesley nahm ihr das Brett das ab und begutachtete es von allen Seiten.
    „Merkwürdig.“
    „Was ist

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