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Sklaven der Begierde

Sklaven der Begierde

Titel: Sklaven der Begierde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tiffany Reisz
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York zurückkehren.“
    Nora seufzte tief und drückte seine Hand. „Das hier ist deine Welt, Kleiner. Nicht meine. Du weißt, dass ich nicht hierher gehöre.“
    „Du hast mir mal erzählt, dass du es ‚down south‘ magst.“
    „Da habe ich über Analverkehr gesprochen.“
    „Ja, klar.“
    Die Tür wurde von einer jungen Frau geöffnet, und Wesley fing an, sich vorzustellen. Doch sie wurden hineingeführt, bevor er überhaupt dazu kam, seinen Namen zu sagen.
    Als die Frau ihnen den Rücken zukehrte, zeigte Nora Wesley noch einmal die Zunge.
    „Großes Tier“, hauchte sie dann fast unhörbar.
    „Großes Geld“, antwortete er, nicht sonderlich beeindruckt. Nora konnte es ihm nachfühlen. Er machte sich nicht viel aus Pferderennen. Während ihrer gemeinsamen Zeit in Connecticut hatte er sehr viel über seinen Traum gesprochen, Medizin zu studieren. Er wollte Kinderarzt werden, Kinder behandeln, die wie er selbst an Typ-1-Diabetes litten oder an anderen Krankheiten. Es war sein großes Ziel, anderen Menschen zu helfen. Er machte sich ebenso wenig aus seinem Familienvermögen wie Søren. Der hatte seinerzeit jeden Cent, den er geerbt hatte, weggegeben. Sein Treuhandfonds war an Kingsley gegangen und hatte dessen Untergrundreich finanziert. Den größten Teil der Hinterlassenschaft seines Vaters hatte er seinen beiden Schwestern gegeben, den Rest gespendet. Als katholischer Gemeindepfarrer verdiente er rund dreißigtausend Dollar im Jahr. Natürlich achtete Kingsley darauf, dass es Søren nie an etwas fehlte, und Nora versorgte ihn ebenfalls gern, zum Beispiel mit Konzertflügeln und edlen Baumwolllaken. Auch wenn er ihr sagte, dass sie das lieber lassen sollte.
    Nora drückte schnell noch Wesleys Hand, als Talel die Treppe herunterkam. Er trug Jeans und ein schwarzes Hemd und war so exotisch attraktiv wie immer. Lächelnd ging er auf seine unerwarteten Gäste zu.
    „Es ist immer ein guter Tag, wenn der Prinz von Kentucky und die Königin des Untergrunds sich die Ehre geben.“ Er schüttelte Wesley die Hand und küsste Nora auf die Wange.
    „Die ehemalige Königin des Untergrunds“, stellte sie richtig. „Ich bin im Ruhestand.“
    „Ich habe Gerüchte gehört, wollte es aber nicht glauben. Ich will es immer noch nicht glauben. Wenn ich dich jetzt in den Stall führe und dir eine Reitgerte in die Hand drücke – was meinst du, wie lange es dauert, bis du irgendwen damit schlägst?“
    Sie seufzte wehmütig. „Ich vermisse meine vielen Reitgerten. Die rote habe ich selbstverständlich behalten.“
    „Wenn du die aufgegeben hättest, wärst du wie König Artus ohne Excalibur. Also, was verschafft mir das Vergnügen dieses Besuchs?“ Talel führte sie ins Wohnzimmer.
    Nora starrte staunend die vielen silbernen Pokale und Trophäen an, die jede verfügbare Fläche des Raums einnahmen. Sie standen auf dem Kaminsims, auf den Fensterbänken, in Regalen, auf Tischen und Podesten. Bunte Bänder quollen aus den Pokalen, Schärpen wanden sich um die Trophäen.
    „Donnerwetter.“ Sie nickte anerkennend.
    „Ah, wenn du von meinen Preisen beeindruckt bist“, sagte Talel und lächelte strahlend, „dann nur, weil du das Trophäenzimmer auf The Rails noch nicht gesehen hast.“
    „Nein, habe ich tatsächlich nicht. Warum nicht, Wes?“
    „Weil Dad dich nicht ins Haus lässt“, erinnerte Wesley sie.
    „Stimmt. Hatte ich ganz vergessen. Talel, wir sind wegen ‚Spanks‘ hier. Was zum Teufel ist gestern passiert?“
    Talel seufzte und schüttelte den Kopf. „Das versuchen wir gerade herauszufinden. Er bekam Medikamente wegen eines leichten Blutstaus in der Lunge. Wahrscheinlich stimmte die Dosis nicht. Aber genau kann das keiner sagen. Es ist eine Tragödie. Erstaunliches Pferd. Beeindruckende Ausdauer und Schnelligkeit. Lief jede Piste. Sollte beim Derby antreten.“
    „Außerdem war er hübsch“, ergänzte Nora und runzelte die Stirn.
    „Außerdem war er hübsch.“ Talel drückte kurz ihre Hand.
    „Wer leitet die Untersuchungen?“ Wesley hatte die Trophäen keines Blickes gewürdigt. Stattdessen schaute er Talel direkt an. Aber er konnte ihn doch gewiss nicht verdächtigen, ein falsches Spiel zu spielen …
    „Die üblichen Leute. Der Tierarzt, die Versicherungsgesellschaft. ‚Spanks‘ war für vierzig versichert.“ Er zuckte mit den Schultern und rückte ein blaues Band zurecht.
    Nora fielen fast die Augen aus dem Kopf.
    „Vierzig Millionen?“
    „Wir waren konservativ. Was für eine Verschwendung

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