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Sklaven der Begierde

Sklaven der Begierde

Titel: Sklaven der Begierde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tiffany Reisz
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Stearns und dann wieder auf den Boden. Er berührte mit dem Zeh ganz leicht den Ball und ließ ihn zwischen Stearns Füße rollen.
    „Was ist dir denn passiert?“
    „Die Football-Mannschaft. American Football, nicht Fußball. Ich hatte dieses Mädchen, sie war wunderschön. Und dieses Mädchen hatte einen großen Bruder. Einen sehr großen Bruder. Er fand heraus, dass wir zusammen waren … dass ich seiner süßen Schwester die Unschuld geraubt hatte …“ Kingsley hätte fast gelacht, als er die Worte aus seinem Munde hörte. Theresa und Unschuld? Die Kleine hatte ihre Beine schon für die halbe Schule breitgemacht, bevor er sie überhaupt kannte. Aber für ihn hatte sie nicht nur die Beine breitgemacht, sie hatte sich in ihn verliebt. Und als er in der nächsten Nacht mit einem anderen Mädchen schlief, da rannte sie weinend zu ihrem Bruder.
    Kingsley erzählte die ganze Geschichte. Der Parkplatz hinter dem Stadion; die Hand in seinem Nacken; die sieben Football-Spieler, die sich auf ihn stürzten; das Messer, mit dem Troy ihn umbringen wollte; der tiefe Schnitt auf seiner Brust, der ihm letztlich das Leben rettete …
    „Ein Messer? Du bist mit dem Messer verletzt worden?“ Stearns legte den Kopf schräg und warf Kingsley einen langen, rätselhaften Blick zu.
    „Oh, oui . Hast du die Narbe nicht gesehen?“ Er zog das T-Shirt aus, stand auf und ging zu dem anderen Bett hinüber. Er setzte sich neben Stearns. „Hübsch, nicht wahr?“
    Er drehte sich so, dass Stearns die Spuren der Wunde auf seiner Brust gut sehen konnte. Der Schnitt war zwar ganz gut verheilt, nachdem er sorgfältig gereinigt und genäht worden war, aber direkt über seinem Herzen blieb doch eine gut fünf Zentimeter lange weiße Linie.
    Stearns musterte die Narbe schweigend. Ganz langsam hob er die Hand und ließ eine Fingerspitze von einem Ende der Linie zum anderen wandern. Kingsley hielt vollkommen still, er erlaubte sich nicht einmal zu atmen. Wie hätte er sich jetzt bewegen können? Stearns berührte ihn. Die Worte hallten durch seine Seele: Stearns berührt mich… Stearns ber…
    Er beugte sich vor und drückte seine Lippen auf Stearns Mund.
    Und für eine perfekte Sekunde ließ Stearns ihn gewähren.
    Dann fand Kingsley sich auf dem Rücken wieder, seine Hände links und rechts neben seinem Kopf, seine Handgelenke hart in die Matratze gepresst und fast zerquetscht in Stearns eisernem Griff. Er hielt ihn so fest, dass Kingsley glaubte, ein paar Knochen knacken zu hören.
    „Es tut mir leid“, flüsterte er. „Ich weiß nicht, was in mich …“
    Er versuchte, sich aus der schraubstockartigen Umklammerung zu befreien, aber vergeblich. Stearns blieb über ihm, ein Knie aufs Bett gestützt, ein Fuß auf dem Boden, und ließ sich nicht abschütteln. Im Gegenteil, er drückte ihn fester und fester aufs Bett.
    Stearns Gesicht war vielleicht noch fünfzehn Zentimeter von seinem entfernt. Der Schmerz in seinen Handgelenken und die Furcht in seinem Herzen hätten eigentlich zu einem Panikanfall führen müssen, doch unter all der Angst spürte Kingsley etwas ganz anderes. Eine seltsame Ruhe, eine Art Hingabe. Oder vielmehr: ein Aufgeben. Sosehr er Stearns auch sexuell begehrte – in diesem Moment hätte er alles mit ihm machen können, hätte ihn sogar töten können, und Kingsley wäre zufrieden damit gewesen.
    „Es tut mir leid“, wiederholte er. „Ich …“
    „Halt den Mund.“ Seine Stimme klang kalt, ruhig, und Kingsley gehorchte sofort. Er bäumte sich erneut auf, und Stearns drückte ihn mit noch mehr Kraft zurück in die Kissen.
    „Hör auf, dich zu bewegen.“
    Kingsley erstarrte.
    Wartete.
    Stellte fest, dass er noch nie im Leben so erregt gewesen war.
    Als er in Stearns Augen sah, bemerkte er, dass dessen Pupillen stark erweitert waren. Seine sonst so blasse Haut war leicht gerötet. Die vergleichsweise einfache Übung, Kingsley auf dem Bett festzuhalten, erhitzte ihn ganz offensichtlich mehr als der anstrengende Wettkampf auf dem Fußballfeld.
    „Du spielst ein sehr gefährliches Spiel, Kingsley.“ Die Drohung wurde mit leiser Stimme ausgestoßen, und jeder Nerv in Kingsleys Körper zog sich erwartungsvoll zusammen.
    Er blieb stumm, wie man es ihm befohlen hatte. Stearns Daumen bewegte sich bis zu der Stelle, an der Kingsleys Puls klopfte. Der Druck war so überraschend und so sanft, dass Kingsley vor Vergnügen leise, ganz leise aufstöhnte. Fast unhörbar war der Laut, doch Stearns entging nichts, und seine Augen

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