Sklaven der Begierde
gebracht.“
„Das war mein Plan, Mistress. Ich hatte sogar gehofft, die würdest in so große Schwierigkeiten geraten, dass nur ich dich daraus befreien könnte.“ Er flüsterte ihr diese Worte ins Ohr, und sie knurrte spielerisch. Ach Talel … Sie hatte für diesen Mann so viele Regeln gebrochen.
Vor drei Jahren hatte Kingsley erfahren, dass der attraktive Scheich, der angeblich in diplomatischen Angelegenheiten nach New York gekommen war, sich heimlich erkundigte, wo und wie er ein bisschen Zeit mit einer der legendären hiesigen Dominas verbringen könne. Für Kingsley war der Mann nur eine sprudelnde Geldquelle, aber Nora hatte mehr in ihm gesehen.
Talel, der in einem streng muslimischen Land lebte, war zwar ganz wild darauf, die dekadenten Vergnügungen der westlichen Welt zu erkunden; aber mehr noch hungerte er nach Zuneigung und Akzeptanz. In seiner Welt waren seine Neigungen tabu. Sollte dort jemals durchsickern, dass Prinz Talel sich danach verzehrte, im Bett von einer Frau beherrscht zu werden, wäre sein gesellschaftliches und politisches Ansehen zerstört. Sein Vater würde ihn ins Exil schicken.
Kingsley hatte eine unumstößliche Regel für die professionellen Doms und Subs, die er beschäftigte – kein Sex mit den Klienten. Kingsley war kein Zuhälter, und darauf war er stolz. Wenn Nora also mit Talel schlief, konnte Talel kein zahlender Kunde sein.
Nora hatte mit ihm geschlafen. Und Kingsley war sehr aufgebracht, aber sie scherte sich nicht darum und flog mit Talel für eine Woche nach Jordanien. Sie verkrochen sich im nobelsten Hotel des Landes. Tag für Tag und Nacht für Nacht war sie seine Oase gewesen. Sie hatte ihm gegeben, wonach er in seiner heimischen Wüste so sehr dürstete – und was er dort niemals finden konnte. Eine wunderbare Woche lang hatte sie ihre dominante Seite voll ausleben dürfen. Sie hatte Talel geschlagen und gefesselt, sie hatte ihn auf die Knie gezwungen, wieder und wieder. Er hatte ihre Stiefel geküsst, jedem ihrer Befehle gehorcht, um jeden Kuss gebettelt, um jede Berührung … und nur wenn er gut genug bettelte, willigte sie ein. Als die Woche vorbei war, bettelte er um eine weitere Gunst.
Bleib bei mir … bleib für immer .
Und zum zweiten Mal in ihrem Leben hatte sie in die Augen eines Mannes geschaut, den sie vergötterte, eines Mannes, der ihr ein Dasein im Luxus ermöglichen würde und der sie mehr wollte und mehr brauchte als die Luft zum Atmen … und zum zweiten Mal sagte sie Nein. Und sie wies Talel aus demselben Grund ab, aus dem sie damals, vor so vielen Jahren, jenen anderen schönen und verzweifelten Mann abgewiesen hatte. Daniel, Talel, sogar Griffin – sie hätte sie haben können, aber sie war gegangen, und immer aus demselben Grund.
Søren.
Talel hatte ihr verziehen. Und er hatte sie weitergeliebt, obwohl er wusste, dass sie einen anderen liebte. Ein paar Tage nachdem sie wieder in Amerika gelandet war, stand plötzlich ein feuerroter Aston Martin mit dem Kennzeichen MSTRSS in ihrer Auffahrt.
Und ihn jetzt wiederzusehen, auf einer Pferderennbahn tausend Meilen von New York entfernt und eine Milliarde Meilen von seinem Heimatland – sie traute ihren Augen nicht, konnte ihr Glück kaum fassen. Und als er sie dann in seinen Armen hielt, fühlte sie sich endlich wieder wie zu Hause. Diese reichen Südstaatler mit ihrem übertriebenen Akzent und ihren Fünfundzwanzig-Millionen-Dollar-Pferdchen waren einfach nicht ihr Ding. Talel hingegen, mit seinem Hunger nach weiblicher Dominanz, seiner Bereitschaft, sich allem, was sie ihm antun wollte, zu unterwerfen – Talel, der „Zu Befehl, Mistress“ in ihr Ohr hauchte, gehörte ganz und gar zu ihrer Welt.
Umso mehr tat es ihr leid, dass „Spanks For Nothing“ eines seiner Pferde gewesen war. So eine schöne Kreatur mit seiner sternförmigen Blesse und den roten Socken an den Fesseln. Talel sagte, er hätte an sie gedacht, als er dem Hengst seinen Namen gab. Sie hatte ihn dafür einmal auf seinen strammen Hintern geschlagen.
„Wenn das jemand sieht, sitze ich ganz schön in der Tinte“, sagte er grinsend.
„Pferde können nicht sprechen, oder etwa doch?“
„Du hast recht, Mistress, Pferde reden nicht. Gott sei Dank. Ich mag mir gar nicht vorstellen, was dieses übellaunige Biest so alles von sich geben würde, wenn es sprechen könnte. Nichts für die Ohren einer Dame, so viel steht fest.“
„Dann ist es ja gut, dass keine Damen hier sind. Aber so übellaunig kommt er mir gar
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