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Sklaven der Begierde

Sklaven der Begierde

Titel: Sklaven der Begierde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tiffany Reisz
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Schlafenszeit.
    In dieser Nacht lag Kingsley wach und starrte an die Decke, während um ihn herum ein Junge nach dem anderen einschlummerte. Bald war der Raum erfüllt vom Schnarchen und Schnaufen der zwölf Schüler. Kingsley drehte sich auf die Seite und beobachtete, wie das Licht vom Flur unter der Tür hindurchkroch. Plötzlich flackerte der helle Streifen, so als ob etwas im Weg stünde. Etwas … oder jemand.
    Er warf die Decke zurück und hastete so leise er konnte zur Tür. Mit angehaltenem Atem drehte er den Knauf. Während er die Tür öffnete, betete er stumm darum, dass sie nicht wie üblich quietschen würde, wenn er sie nur langsam genug bewegte. Sein Gebet wurde erhört. Kingsley schlüpfte in den Flur, zog die Tür hinter sich zu und fand sich unvermittelt an der Wand wieder, das Gesicht gegen die kalten Steine gedrückt.
    Ein warmer Körper brannte sich in seinen Rücken. Kingsley war nackt bis auf ein Paar schwarze Boxershorts, die Susan ihm geschenkt hatte. Auf seiner Haut spürte er die Knopfleiste eines Hemdes, die Seide einer Krawatte, das kühle Metall einer Gürtelschnalle. Und als Kingsley tief einatmete, konnte er den Duft von Winter riechen.
    „Ich habe dich vermisst“, flüsterte er auf Französisch.
    Søren sagte nichts und drückte sich nur noch fester an ihn. Kingsley war erregt, seit er gesehen hatte, wie sich ein Schatten vor das Licht unter der Schlafsaaltür schob. Und er wollte Sørens Erregung spüren, an seinem Rücken und in seinem Körper.
    Er stützte sich mit den Händen an der Wand ab. Søren umfasste seine Handgelenke sanft.
    „Du bist zurückgekommen“, murmelte er in Kingsleys Haar.
    „Du wolltest es so.“ Plötzlich ging ihm auf, dass in diesen vier Worten eine Wahrheit über ihn selbst steckte, die er nie zuvor erkannte hatte. Du wolltest es so . Er würde alles, wirklich absolut alles für Søren tun.
    „Ich habe dich verletzt. Schlimm verletzt.“ In Sørens Stimme war keine Spur von Schuldgefühl oder Scham.
    „Oui.“
    „Es hat dir gefallen.“ Eine Feststellung, keine Frage.
    „Oui. Mais …“ Kingsley wusste nicht genau, wie er das Thema zur Sprache bringen sollte. Also sagte er nichts weiter und ließ das eine Wort des Einspruchs im Raum stehen.
    „Ich werde künftig vorsichtiger sein“, gelobte Søren. Er legte seine Hand flach auf Kingsleys Bauch, und Kingsley sog scharf die Luft ein. Die Berührung ließ ihn vor Lust am ganzen Körper erbeben.
    „Ich habe etwas dabei, das helfen könnte“, sagte er.
    „Gut.“ Søren küsste Kingsleys nackte Schulter.
    „Jetzt?“
    Er spürte, wie Søren den Kopf schüttelte.
    „Nicht heute Nacht. Nicht hier. Aber bald.“
    Kingsley nickte. So enttäuschend das auch war, er hatte nicht wirklich damit gerechnet, dass es direkt am Tag seiner Rückkehr in die Schule passieren würde.
    „Geh wieder ins Bett“, befahl Søren. „Geh schlafen.“
    „ Oui, Monsieur.“ Kingsley grinste.
    Als sein Geliebter leise lachte, bildete sich eine prickelnde Gänsehaut auf Kingsleys Rückgrat. Søren wich langsam zurück, und Kingsley vermisste die Wärme auf seiner kalten Haut sofort schrecklich.
    Er drehte sich um und sah Søren an. Oh Gott, er war während des Sommers noch schöner geworden. Sein Haar war zwei, drei Zentimeter länger, seine Augen wirkten grauer denn je. Er trug keine Schuluniform mehr und sah in seinem Anzug aus, wie der Mann, der er geworden war.
    „Ich bin Dein“, flüsterte Kingsley. Er legte beide Hände an Sørens Brust. „Das weißt du.“
    Søren schaute auf Kingsleys Hände. „Ich weiß. Ich …“ Er unterbrach sich und holte Luft. „Ich wollte dich nicht so schlimm verletzen.“
    Kingsley lächelte. „Ich mag es, wenn du mir wehtust.“
    „Das ist gut. Ich muss dir wehtun.“
    „Du musst?“ Er sah Søren an. Der Ausdruck in seinen Augen – er konnte ihn nicht deuten. Was war es nur, was er da sah? Reue? Nein. Und auch keine Scham. Keine Angst.
    „Ich bin anders.“ Søren drehte seinen Kopf und starrte den nur gedämpft erleuchteten Flur hinunter. In den Ecken lauerten Schatten, in denen er etwas zu erkennen schien.
    „Nein, nicht anders. Besser“, versicherte Kingsley. Søren lächelte schwach und riss seinen Blick von der Finsternis am Rand des Korridors los.
    „Ich bin anders. Ich kann nicht …“
    Kingsley keuchte auf, als er in seinen Boxershorts plötzlich Sørens Hand spürte. Starke Finger umschlossen seine Erektion.
    „Das“, flüsterte Søren, sein Mund ganz nah an

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