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Sklaven für Wutawia / Gauner mit der 'Goldenen Hand'

Sklaven für Wutawia / Gauner mit der 'Goldenen Hand'

Titel: Sklaven für Wutawia / Gauner mit der 'Goldenen Hand' Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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verduftet ist“, tat Petra scheinheilig.
    „Was?“
    „Nach der Party bin ich extra noch rausgefahren
— zu dem Haus in Packebusch, das du mir genannt hast. Lämmer-Weg vier, richtig?
Weißt du, irgendwie habe ich letztlich ein Herz für die Teenies. Ich wollte
sehen, ob die Kleine gesund ist. Bin also rein durch die geknackte Hintertür
und runter in den Keller — alles, wie du’s mir gesagt hast. Der Hobbyraum, in
den du sie eingesperrt hast, war offen. Ich meine, die Tür stand sperrangelweit
auf. Von dem Mädchen im ganzen Haus keine Spur.“ Petra log wie gedruckt, ohne
zu stocken.
    Oswald spürte, wie kalter Schweiß ihm
über das zerkratzte Gesicht lief.
    „Das... das...“, stammelte er, „ist...
unmöglich. Die Tür habe ich von außen... abgeschlossen — von außen verriegelt.“
    „Trotzdem. Wenn ich’s dir sage.“
    „Wann warst du dort?“
    „Kurz nach vier Uhr früh“, log Petra
weiter.
    „Um Himmels willen, jetzt ist es gleich
neun. Wenn Caroline sich befreien konnte, müßte sie längst hier sein.“
    „Ich glaube nicht, Ossi, daß sie sich
aus eigener Kraft befreit hat. An der Tür war nichts beschädigt. Es sieht eher
so aus, als sei Caroline von irgendwem gefunden worden. Und der hat sie
mitgenommen.“
    „Sag das nicht!“ keuchte er. „Dann...“
Er hielt inne.
    Im Obergeschoß wurde Barbaras
Schlafzimmertür geöffnet.
    „Ich kann nicht mehr sprechen“, zischte
er in den Hörer und legte auf.
     
    *
     
    Blitzartig spielte sich jetzt alles ab.
    Karls Niesen war noch nicht im Nebel
verhallt, als die Tür aufgerissen wurde.
    Ein hünenhafter Kerl in
Penner-Klamotten, rotbärtig, stürzte heraus.
    Ein Blick in die entsetzten Gesichter
von Gaby und Karl genügte.
    Kröse packte zu. Je eine
schaufelblattgroße Pranke umklammerte Karls linken Arm und Gabys Schulter.
    Kröse fragte nichts, sagte nichts.
    Rückwärtsgehend, riß er die beiden in
die Baubude hinein.
    Taschke, die andere Hälfte des
eingespielten Verbrecher-Duos, schmetterte die Tür zu. Und stellte sich davor.
    Eng war es jetzt in der Baubude.
    Das fahle Licht, das durchs kleine
Fenster hereindrang, konnte die Düsternis der Szene nicht aufhellen.
    Theo, der Penner, saß noch in seiner
Ecke, umgeben von 100-Mark-Scheinen. Tims Kalabreser-Hut lag auf dem Boden,
daneben standen zwei leere Thermosflaschen.
    „Sie haben gelauscht“, sagte Kröse,
„eine kleine Süße und ihr Macker. Achim, das Chloroform!“
    „Wehe!“ schrie Gaby, während die Angst sie
fast lähmte. „Mein Vater ist Kriminalkommissar. Der jagt sie bis ans Ende der
Welt.“
    „Dort wollte ich schon immer mal hin.“
Kröse grinste bösartig. „Los, Achim, du nimmst das Mädchen.“
    Gaby und Karl wehrten sich mit dem Mut
der Verzweiflung. Aber sie hatten keine Chance. Betäubt sanken sie zu Boden.
    Taschke riß die Tür auf. Der Geruch in
der Bude war so stark, daß auch sein Gehirn auf null drehte.
    Entsetzt hatte Theo zugesehen. Er war
unfähig, sich zu rühren. Einen Moment später wurde auch ihm ein chloroform-getränkter
Lappen auf Mund und Nase gedrückt. Theo strampelte, dann kippte er bewußtlos
zur Seite.
    „Drei neue Sklaven für Wutawia“, meinte
Kröse und wischte sich über die Stirn. „Das Mädchen und der Junge sind richtig.
Ob der Schrumpfkopf genommen wird, ist fraglich. Egal, Bernholt soll ihn
mitnehmen nach Marseille. Wenn Hintermeier keine Verwendung hat für diesen
Leerbrenner, kann er ihn über Bord werfen. Da freuen sich die Fische.“
    „Brutal“, nickte Taschke. Es sollte anerkennend
klingen. „Aber wie bringen wir die drei zum Wagen? Es ist heller Tag.“
    „Ich habe dort hinten bei den
Kieshaufen eine leere Werkzeugkiste gesehen. Die ist fast so groß wie ein Sarg.
Einzeln schleppen wir darin unsere Beute-Sklaven hoch. Außerdem sieht uns
niemand in dem Nebel.“
    Der Transporter parkte oben an der
Wieland-Straße.
    Die Verbrecher beeilten sich.
    Es dauerte keine 20 Minuten, und Gaby,
Karl sowie Theo lagen nebeneinander im Laderaum.
    Taschke hatte das Geld eingesammelt.
    Daß es sich um Falschgeld handele,
glaubten sie anfangs. Aber dann verglich Taschke die Seriennummern und stellte
fest: alles echte Hunderter.
    „Beim Betteln“, lachte Kröse, „hat er
die nicht abgestaubt.“
    „Wir fragen ihn, wenn er wieder munter
ist.“
    „Hübscher Nebenverdienst.“
    „Du sagst das, als hätten wir fünf Mark
gefunden. Ich schätze, es ist eine halbe Million. Davon, meine ich, braucht der
Chef nichts zu

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