Sklavenpack (Eine Domina erzählt)
in dem veredelten Latex auch nicht allzu sehr. Trotzdem ist es empfehlenswert Latexsocken zu tragen, denn der Grad, in dem man schwitzt, ist von der Tagesform abhängig. Ich habe in meinem Catsuit schon einmal zwei Stunden in der Sonne gesessen und keinen Tropfen geschwitzt. An einem anderen Tag standen meine Gummistiefel so voll mit Schweiß, dass sie bei jedem Schritt ein Geräusch von sich gaben, als würde ich auf zermatschten Kröten wandeln.
Warum ich, ohne den Fetisch zu haben, Latex trug? Es hat Spaß gemacht. Den Körper von hautengem Material umschlossen zu haben, ist angenehm und außergewöhnlich. Es ist aufbauend, während einer SM-Session Kleidung zu tragen, die man sonst nie benutzt. Wenn der Sklave und ich uns nach der vergnüglichen Zeit im Bad ausgezogen haben, verspürte ich beim Abziehen der Gummipelle Erleichterung. Plötzlich konnte die Haut wieder atmen. Man fühlte sich frei und irgendwie erfrischt. Wer wissen möchte, wie es ist, sollte es einfach einmal ausprobieren.
Während ich ja nur Maske, Catsuit und Socken auszuziehen hatte – Klamotten, die sofort in die Waschmaschine wanderten, hatte der Sklave es oftmals um einiges schwerer, sich wieder zu befreien. Ich hatte das Tragen von Latex ja bei ihm als Strafe verwendet. Wie?, wirst du jetzt fragen, ich denke, die Fetischisten wollen das anziehen! Ja und nein. Beispielsweise besuchte mich eine Latexzofe mit einem Koffer voller Gummikleider, die ich neugierig inspizierte.
Ich befahl ihm/ihr, zunächst eine Latexleggings und ein -hemd anzuziehen, dazu Gummistiefel. Das Spiel begann. Die kleinste Kleinigkeit, die ich zu bemäkeln hatte, wurde sofort mit einer weiteren Latexhaut geahndet.
Am Ende der dreistündigen Session hatte der Sub um die sieben Latexschichten an, in denen er fast nicht mehr fähig war, sich zu bewegen. In dem Moment kam natürlich die Sadistin in mir zum Vorschein. Wenn jemand kaum noch die Beine krumm machen kann, macht es besonders viel Spaß ihn auf einem Besenstil knien zu lassen.
Dieses Amüsement krönte ich dann mit kleinen Atem-Kontrollspielchen, denn was gibt es für einen Fetischisten Größeres, als sein geliebtes Material einzuatmen? Von der Gasmaske, deren Schlauch man einfach zuhalten kann, bis hin zum Latex-Kopfsack, sind die Variationen vielfältig.
Zum Thema Atemkontrolle muss ich sagen, dass ich am Anfang meiner Domina Karriere solche Spiele nicht gewagt habe, aus Angst, dass der Sklave erstickt. Mit der Zeit geht frau sicherer damit um. Einfache Übungen: Zuerst mit dem Fuß den Mund zuhalten, dann die Nase dazu nehmen. Wem die Luft ausgeht, der strampelt. Wie lange hält ein Mensch ein Facesitting aus? Was ist mit Knebelung? Wann fängt der Sub an zu sabbern? Wie reagiert er, drückt frau ihm noch die Nasenflügel zusammen?
SM ist Körperkunst, ein Spiel mit allem, was der Leib so hergibt. Wo sind Muskeln? Welche Körperstellen sind besonders empfindlich? Wie funktioniert es, eine ganze Faust in einen Enddarm zu schieben, so dass sich Schmerz und Lust noch die Waage halten? Wie lange kann jemand literweise Wasser trinken, ohne zu pinkeln? Nur wenn frau neugierig ist und keine Berührungsängste hat, sollte sie sich an ein SM-Spiel wagen. Zu dieser Neugierde gehören eine große Portion Phantasie, Skrupellosigkeit und Humor.
Ich erinnere mich an eine Frau, die in einem Bordell als Domina arbeitete. Mit ihr fachsimpelte ich bei einem Tässchen Kaffee. Zwei ihrer Aussagen blieben für mich zunächst unverständlich: »Ich brauche dauernd neue SM-Möbel.«
Ich stutzte. (Wie du ja weißt, bin ich eine echte 'Hand'-Werkerin.) »Warum musst du denn ständig neues Mobiliar kaufen?«
»Na, weil mir sonst nichts mehr einfällt, was ich mit den Gästen machen könnte.«
Und das sagte sie mir, einer Femdom, die es oftmals nicht geschafft hatte, mit ihren Subs ins Studio zu kommen, weil die Zwischenstation in der Küche, mit all ihren Geräten, bereits zu viele Möglichkeiten bot. (Du glaubst nicht, was man mit Kochlöffeln, Teigschabern, Korkenziehern, Mixern und so weiter alles anstellen kann!)
Der zweite Satz war: »Zum Schluss ficke ich mit denen auf den Möbeln. Aus diesem Grund kommen die ja zu mir.«
Ach ja? Deswegen war noch nie ein Sklave bei mir vorstellig geworden. Ich bin nie der Meinung gewesen, dass mein eigener Körper im »Service« inbegriffen war. Nun, das waren wohl die Unterschiede von mir zu jemandem, der Laufkundschaft im Bordell
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