Sklaverei
. September 2001 markieren einen Wendepunkt im Kampf gegen den internationalen Terrorismus. In ihrer Folge wurden zudem schärfere Maßnahmen gegen die Geldwäsche weltweit eingeführt. [15] Als Folge dieses tragischen Ereignisses verabschiedete der Weltsicherheitsrat der Vereinten Nationen die Resolution 1373 , die alle Mitgliedsstaaten auffordert, »geeignete Mittel zur Intensivierung und Beschleunigung des Austauschs von operativen Informationen« zu ergreifen. Die Resolution betont außerdem »die große Nähe zwischen dem internationalen Terrorismus und der grenzübergreifenden organisierten Kriminalität, dem Drogenhandel, der Geldwäsche« sowie anderen Formen der Kriminalität. Außerdem kam man überein, dass der Arbeitskreis Maßnahmen zur Geldwäschebekämpfung seine Erfahrung im Kampf gegen die Geldwäsche und die Finanzierung terroristischer Aktivitäten zur Verfügung stellen solle. Diese Einrichtung war 1989 im Rahmen des Gipfels der G 7 -Staaten in Paris gegründet worden. Ganz nebenbei haben in diesen sieben führenden Industrienationen natürlich auch genau die Banken ihren Sitz, die das Bankgeheimnis erfanden.
Zweifelsohne sind einige Vertreter der Vereinten Nationen felsenfest davon überzeugt, dass sich die Geldwäsche mit Stumpf und Stiel ausrotten lässt. Doch in ihrem Heldentum erinnern sie ein wenig an vorzeitliche Krieger, die den mächtigen Drachen der Finanzindustrie und des Dschungelkapitalismus mit Pfeil und Bogen zu Leibe rücken wollen.
Wo die Behörden eine Tür schließen, öffnet die Mafia mit Unterstützung der Finanzunternehmen ein neues Fenster. Die internationalen Übereinkommen zur Bekämpfung der Geldwäsche kranken an derselben Schwäche wie die Übereinkommen zur Bekämpfung des Drogen- oder des Menschenhandels: Die internationalen Beschlüsse werden häufig nicht in nationalen Gesetzen umgesetzt. Die Korruption von Richtern, Politikern und Investoren stehen der Transparenz im Weg: Ganze Wirtschaftsbranchen überleben überhaupt nur dank des illegalen Geldstroms.
Natürlich wird die Herkunft von Geldern nicht nur über Banken verschleiert, sondern auch mittels Bargeldzahlungen und auf anderen Wegen. Die Behörden kennen diese Kanäle beziehungsweise die fraglichen Wirtschaftszweige sehr genau. Daher werden beispielsweise in Mexiko seit Januar 2006 auch Immobilienhändler, Anwälte, Notare, Buchhalter und andere Branchen in den Kampf gegen die Geldwäsche einbezogen und sind verpflichtet, dem Finanzamt Barzahlungen ab einer Höhe von umgerechnet rund 10 000 Dollar zu melden. Genauso werden auch Branchen einbezogen, die sich zur Gründung von Scheinunternehmen anbieten: Spielkasinos, Edelmetall- und Edelsteinhändler, Kunsthändler, Auktionshäuser, Pfandleiher und gemeinnützige Vereinigungen.
Am wichtigsten ist vermutlich die Einbeziehung von Notaren, Anwälten und Buchhaltern, die sich in der einmaligen Position befinden, Kriminelle identifizieren zu können. Dabei handelt es sich allerdings um ein sensibles Thema, da Anwälte und Bankiers das Vertrauensverhältnis zu ihren Klienten vorschieben, um keine Auskünfte erteilen zu müssen.
Drogen und Frauen auf dem Weltmarkt
Von Costa Rica bis in die Vereinigten Staaten, von Russland bis Japan, von Vietnam bis Katar habe ich immer wieder eines gehört: Im Geschäft mit dem Sex geht es nicht um Lust, sondern um Geld.
Die Globalisierung hat einen Markt mit einem schier unerschöpflichen Angebot und einer gleichermaßen unerschöpflichen Nachfrage geschaffen. Ähnlich wie im Falle des Drogenhandels nimmt der Umfang des Menschenhandels immer weiter zu und wird Ersteren möglicherweise noch übertreffen, ganz einfach weil ganze Regionen und Länder wirtschaftlich vom Sextourismus, dem Menschenhandel und der Prostitution abhängig sind.
Die Parallelen zwischen dem Drogenhandel und dem Handel mit Frauen und Kindern zum Zweck der Prostitution bestehen nicht nur darin, dass beide ihre Waren auf denselben Routen schmuggeln, dass die Drogensyndikate den Menschenhändlern Schutz gewähren und dass sie seit Jahrzehnten selbst über eigene Bars, Bordelle und Kasinos in der Prostitution aktiv sind. Eine noch viel grundsätzlichere Ähnlichkeit liegt im lokalen Wirtschaftssystem, das beide schaffen.
In vielen Ländern fragen sich die Menschen, mit welchen Argumenten man junge Menschen aus der Mittelschicht dazu bringen soll, zu studieren und eine Arbeit mit einem Stundenlohn von umgerechnet 3 bis 11 Dollar anzunehmen, wenn sie
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