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Sklavin des Herzens

Sklavin des Herzens

Titel: Sklavin des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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Aufregung zu verschaffen und zu wissen, daß man nur den Kanal zu überqueren brauchte, um die ganze Geschichte hinter sich zu lassen. Hier würde das Abenteuer niemals enden.
    »Ich will deine Nachfolge nicht antreten, Jamil, das sage ich dir sofort offen. Soweit es die Leute hier betrifft, bin ich tot und vergessen, und das soll so bleiben. Aber wenn Selim Erfolg haben sollte, würde ich selbstverständlich die wenigen Tage hierbleiben, die nötig wären, um deine Familie in Sicherheit zu bringen, und deine Rolle spielen. Darum müßtest du mich gar nicht erst bitten. Aber eigentlich sollten wir während meines Aufenthaltes hier dafür sorgen, daß dir nichts passiert.«
    Jamil zeigte nicht die Erleichterung, die Derek erwartet hatte. »Ich denke, du hast mich mißverstanden, Kasim. Omars Idee ist nicht, daß du mich verkörpern sollst, wenn ich sterbe, sondern ehe es dazu kommt.«
    Derek schwieg fünf Sekunden, dann stieß er hervor: »Jesus Christus! Weißt du, was du da von mir verlangst?«
    Der Schmerz in Jamils Augen verriet, daß er es wußte, doch nun mißverstand er Dereks Reaktion. »Du hast recht. Es ist zuviel, was ich da fordere – dein Leben zu riskieren …«
    »Zur Hölle mit dem …«
    »Nein, nein, ich hätte dich niemals herbitten dürfen. Für mich hätte ich es auch nicht getan. Es geht um die, die ich liebe … aber du hast recht. Die Gefahr bleibt bestehen, ob es sich um dich oder um mich handelt. Omar war ein Narr, daß er sich so etwas ausdachte.«
    »Jamil …«
    »Er sorgt sich immer nur um Barka, nicht um die Menschenleben, die er gefährdet …«
    »Jamil, sei still!« rief Derek nun, um sich endlich Gehör zu verschaffen.
    Jamil schwieg tatsächlich. Daß es keine einzige Person in ganz Barka gab, nicht Omar, nicht ihre Mutter, Rahine, nicht einmal Jamils geliebte Sheelah, die es gewagt hätte, so mit ihm zu reden, war belanglos.
    Jamil hatte es kaum gemerkt, und Derek wäre es egal gewesen, wenn er es gemerkt hätte.
    »Das Risiko stört mich nicht«, fuhr Derek ungeduldig fort. »Ich bin es gewöhnt, mein Leben zu riskieren – und für weniger als diese Angelegenheit. Also erwähne das nicht wieder, Jamil, wenn du nicht willst, daß ich zornig werde. Aber du sprichst von Wochen, vielleicht Monaten, in denen ich vorgeben soll, du zu sein. Wie soll ich das bewerkstelligen, wenn ich dich neunzehn Jahre nicht gesehen habe?«
    Jamils Zähne blitzten weiß, als er erleichtert lächelte. »Das ist der einfachere Teil des Unternehmens. Eine Woche lang, oder vielleicht ein bißchen länger, mußt du mich beobachten, meine Angewohnheiten studieren und sehen, wie ich meine Umgebung behandele. Omar wird dich instruieren und dafür sorgen, daß du keine Fehler machst.«
    »Und wenn er nicht immer da ist? Wenn mich jemand etwas fragt, und ich habe nicht die leiseste Ahnung, was ich antworten soll, was dann?«
    »Also, Kasim – du hast die Vorrechte des Herrschers doch nicht vergessen! Du kannst jederzeit jeden wegschicken, und keiner wird es wagen, den Grund wissen zu wollen. In den vergangenen Monaten habe ich das oft genug getan, so daß es völlig natürlich wirken würde, wenn du alle aus dem Raum schickst – bis auf meine stummen Diener, und selbst die hatten in der letzten Zeit unter meinen Launen zu leiden.«
    Derek lachte. »Der Hausarrest geht dir wohl auf die Nerven, oder?«
    »Schon seit drei Monaten«, erwiderte Jamil voller Abscheu.
    »In Ordnung, dann weiß ich jetzt, wie ich kritische Situationen vermeiden kann, aber wie soll ich dein kleines Weltreich regieren?«
    »Omar kann alle Entscheidungen treffen. Das gehört zu seinen Aufgaben, wenn ich unerreichbar bin.«
    »Dann hast du nicht die Absicht, im Palast zu bleiben?«
    »Nein. Ich möchte Selim finden und dabei die Hilfe seines Namensvetters, Sultan Selims, in Anspruch nehmen. Unser Halbbruder wurde zuletzt am Hof des Sultans gesehen. Die Leute, die ich ausgesendet habe, haben nicht den Rang, beim Sultan vorgelassen zu werden, und Briefe beantwortet er kaum. Also will ich zuerst nach Istanbul reisen und von dort aus, hoffentlich, dahin, wo Selim sich versteckt. Falls der Sultan nicht weiß, wohin er gegangen ist, wird er es feststellen lassen. Mein Spionagegeflecht ist nichts gegen seines.«
    »Ich wundere mich, daß du nicht schon längst nach Istanbul gereist bist.«
    »Das wollte ich ja, aber Omar sträubte sich dagegen, und meine Berater stimmten ihm zu. Bei Allahs Gnade, sie sind wie ein Haufen alter Weiber, sie

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