Sklavin des Herzens
Zusammenkunft nur stattfand, damit sie sich an Jamil gewöhnte – sonst nichts. Er belehrte sie schnell eines Besseren.
»Mißverstehe mich nicht, Haar. Wir werden hineingehen -wenn du bereit bist.«
Sie würde niemals bereit sein. Beinahe hätte sie ihm das gesagt, doch dann behielt sie es lieber für sich. Überhaupt – was stellte er sich unter »bereit sein« vor? Sie würde nie den Anschein erwecken – was immer er damit meinte.
Er seufzte und zog ihre eine Hand unter ihrem Rücken hervor. »Du kannst dich nicht entspannen, wenn du dich nicht auf den Rücken legst.«
»Ich möchte nicht …«
»Leg dich zurück, Haar.«
Das war ein Befehl, dem sie sofort gehorchte, denn sein Ton schloß jeden Widerstand aus. Was hätte sie auch sonst tun können, da er so nahe war, daß er sie leicht zu zwingen vermochte? Aber wenn er glaubte, sie könnte sich entspannen, war er verrückt.
Er bettete ihren Kopf auf sein Knie, ließ jedoch möglichst viel Abstand zwischen ihr und ihm. Sie war sich seiner Hüfte so dicht an ihrer Schulter voll bewußt, und etwas kam ihr in den Sinn, was Vashti ihr mit besonderer Freude erzählt hatte – wie man ihm Genuß bereiten könnte. Die Vorstellung trieb ihr glühende Röte in die Wangen. Aber er veränderte seine Lage nicht. Seine Hüften lagen flach auf dem Kissen. Nur sein Oberkörper wendete sich ihr zu.
»Ich werde dich jetzt schmecken, Haar.«
Diese leise Warnung ließ sie pfeilgleich hochschnellen, doch er drückte sie wieder zurück. Eine Vision, wie sie von ihm gebissen wurde, huschte ihr durch den Sinn, und sie versuchte sich zu erinnern, ob sie Spuren seiner Zähne an den anderen Frauen gesehen hatte. Doch ehe sie überhaupt zu Ende denken konnte, ergriff seine Hand sie von der Seite, und sein Mund öffnete sich über ihrem Nabel. Sie zuckte zusammen, ein Schrei löste sich aus ihrer Kehle, doch sie spürte nur seine Zunge, nicht seine Zähne.
Ihre Anspannung lockerte sich so deutlich, daß Derek leise lachte. »Dachtest du, ich würde dich verschlingen, kleiner Mond? Ich muß zugeben, daß es mich danach gelüsten würde, aber ich verspreche dir, daß es nicht weh tun würde. Ein anderes Mal, vielleicht.«
Sein Mund kehrte zu ihrem Nabel zurück, und es drängte sie verzweifelt, aufzuspringen und davonzurennen. Doch sie konnte nicht, denn sein rechter Arm lag auf ihrem Brustkorb und drückte sie nieder. Sie versuchte die Augen zu schließen und sich auf etwas anderes zu konzentrieren. Aber dieser Zustand war ganz unmöglich, da spürte sie seine Zunge noch intensiver. Unter seinem Mund erhob sich eine Woge der Erregung, als zittere Chantelle tief in ihrem Innern.
Sie erkannte nicht, wie er ihre Sinne erweckte. Sie wollte seinen Kopf wegstoßen – sie wollte ihn an sich drücken. Es war vernunftwidrig – Gott, was war nicht mehr in Ordnung mit ihr?
Sie hörte seinen Seufzer, tief und kühlend über ihrer nassen Haut, und sie schauderte: »Du entspannst dich immer noch nicht.«
»Es tut mir leid, aber ich kann nicht«, flehte sie beinahe. Sie hatte vor seinem Mißfallen Angst, das sie doch nicht heraufbeschwören durfte.
»Wenn ich aufhöre, dich hier zu kosten …«, und seine Zunge tauchte erneut in ihren Nabel,».. .wirst du meine Lippen dann an einer üblicheren Stelle akzeptieren?«
»Ja.« Alles würde sie tun, um seinen Mund von ihrem Bauch wegzubekommen.
Zu spät überlegte sie, wo diese »üblichere Stelle« war, und es blieb keine Zeit zu fragen. Ehe sie ein weiteres Mal Atem holen konnte, hatte er sie hochgehoben und auf seinen Schoß gezogen. Er bedeckte ihre Lippen mit einem versengenden Kuß, der in seiner Intensität schmerzte. Sie konnte den Druck nicht verringern, denn seine Hand war unter ihr Haar gerutscht und hielt ihren Kopf bei diesem Gewaltakt eisern fest.
Dann – scheinbar aus weiter Ferne – hörte sie ihn stöhnen und erschrak zutiefst, weil sie fürchtete, ihn geärgert oder irgendwie verletzt zu haben. Doch er hörte nicht auf, sie leidenschaftlich zu küssen. Im Gegenteil – sein zweiter Arm umschloß ihren Rücken und preßte ihren Oberkörper gegen seine Brust, bis sie kaum mehr Luft bekam.
Plötzlich ließ er sie los. »Es tut mir leid, Haar, aber du kannst nicht wissen …«
Derek hielt inne, als er merkte, was er sagen wollte. Herrgott, was fehlte ihm eigentlich? Jamil hätte sich niemals entschuldigt, welche Gründe es auch immer gegeben hätte, und er mußte sich in jeder Hinsicht wie Jamil verhalten. Sie konnte es
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