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Sklavin des Herzens

Sklavin des Herzens

Titel: Sklavin des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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habe? Steck deinen Finger in meinen Mund, Haar.«
    Er wartete nicht, bis sie es tat, sondern faßte ihren dritten Finger mit den Lippen und zog ihn in seinen Mund. Die seltsam prickelnde Empfindung war unmittelbar und alarmierend, so daß Chantelle ihre Hand wegriß.
    »Ich stimme dir zu«, sagte er und beugte sich über sie. »Zungen sind viel besser.«
    Sie hob abwehrend die Hände und preßte sie gegen seine Schultern, aber es nützte nichts. Seine Zunge drückte gegen ihre Lippen, die zu öffnen sie sich weigerte. Er lehnte sich zurück und betrachtete sie halb bekümmert und halb amüsiert.
    »Ich sehe, du hast es vergessen«, meinte er gütig, anstatt ihre Widerspenstigkeit zu tadeln. »Aber bedenke, wo du bist, Liebste, und daß ich mich gleich auch anders vergnügen kann.«
    Ihre eine Hand schlüpfte in seinen Nacken, um seinen Mund zu ihren nun geöffneten Lippen zurückzuholen. Er konnte ihr kaum sofort gehorchen, so sehr mußte er über ihre rasche Reaktion auf seine eindeutige Drohung lachen. »Ich … bin … entzückt über … deine Leidenschaft, aber …«
    Der Gedanke verflog, als ihre andere Hand versuchsweise seine Wange berührte. Derek stöhnte und nahm ihren Mund völlig in Besitz für ein langes Zungenduell, das eine brennende Begierde in ihm entfachte. Chantelles Unschuld war weit von seinen Gedanken entfernt. Die Flamme hatte ihn schon zu oft verzehrt. Er benötigte unmenschliche Beherrschung. Er glaubte, am Drang seiner Leisten zu sterben, wenn er das Mädchen jetzt nicht haben konnte.
    Chantelle schmolz unter seinem sanften Angriff dahin. Ihre Glieder schienen sich zu verflüssigen, ihre Kraft schwand und hinterließ ein Feuer, das sie erschreckte, und dennoch hatte sie nicht den Wunsch, seinen Strom zu bremsen. Durchaus nicht. Was sie empfand, war so köstlich, so berauschend, daß sie es nicht in Frage stellen konnte. Sie wünschte, es würde ewig so weitergehen.
    Da ihre Sinne in einem Entdeckungsrausch taumelten, achtete sie kaum auf die Hand, die unter ihre Weste geglitten war und die Rundung dort umfing. Die Hand war warm, wie der Leib, der sich auf ihren preßte, wie das Bein, das auf ihrem lag, und wie der Mund, der über ihren Willen gebot. Dann verließ dieser Mund ihre Lippen und explodierte in weißglühender Hitze auf ihrer Brust.
    Das war zuviel, eine neue Sinneswahrnehmung zuviel, zumal diese die meiste Macht verströmte. Sein Mund, der ihre Brustwarze umschloß, seine Zunge, die sanft dagegenstieß, bedeutete einen gewaltigen Schock. Chantelle riß die Hände hoch, um seinen Kopf wegzudrücken.
    »Nicht!«
    Sein dumpfes Knurren ließ sie sofort innehalten. Ihr Körper wurde steif. Sie empfand nur mehr Furcht, aber dennoch würde sie den Mann wieder abwehren, wenn sein Mund zu ihrem Busen zurückkehrte.
    Er tat es nicht. Er merkte, daß das Feuer, das er in ihr entfacht hatte, verloschen war. Für so ein unschuldiges Mädchen war er zu schnell zu weit gegangen. Aber diese Erkenntnis dämpfte seine Pein nicht.
    Derek ließ die Stirn auf ihre Brust sinken und kämpfte verzweifelt gegen den Drang, Chantelles Kälte zu ignorieren und die junge Frau einfach zu nehmen, damit seine Qual ein Ende hatte. Irgendwann würde es sich sowieso ergeben. Warum, zum Teufel, sollte er warten und so leiden?
    Weil er nicht wollte, daß sie ihn noch mehr haßte als bisher. Weil er sie weich und willig und mit Leidenschaft erfüllt haben wollte. Mit weniger hätte er sich betrogen gefühlt. Doch dieses Wissen kühlte seinen Körper nicht schneller ab.
    Er spürte, wie ihre Hände sanft, aber nachdrücklich an seinen Schultern rüttelten. Sie wollte Distanz zwischen ihm und ihr schaffen. Er wollte nur näher kommen. Sekundenlang ging es ihm durch den Sinn, daß bei dem Mann, dessen Rolle er spielte, nur seine Wünsche zählten. Das Problem bestand darin, daß Derek die Rolle nicht spielen konnte, ohne Chantelle noch weiter von sich fortzutreiben. Aber da sie den wahren Jamil nicht kannte, durfte er bei ihr, und nur bei ihr, anders und mehr er selbst sein. Natürlich nicht zu anders. Frauen klatschten und tauschten Erfahrungen aus, und jede Frau im Harem kannte Jamil intim. Er durfte es nicht soweit kommen lassen, daß Haar über ihre ehrerbietige Behandlung nachdachte und sie anderen gegenüber erwähnte.
    »Ich bemühe mich sehr, die Tatsache zu übersehen, daß ich dich genau da habe, wo ich dich haben wollte, Haar. Aber wenn du nicht ein wenig Geduld aufbringst und so ruhig wie möglich bist, um

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