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Sklavin des Höhlenmenschen

Sklavin des Höhlenmenschen

Titel: Sklavin des Höhlenmenschen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lena Morell
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begleitet hatte. Siri war tatsächlich auch ein wenig kleiner und zarter als diese Menschen hier.
    „Sie ist zäh. Sie wird gute Arbeit machen. Und sie ist schnell und furchtlos!“ Gandars Blick war voller Stolz, als er Siri ansah. „Sie hat mit mir gejagt.“
    Er lachte, als er sah, wie Siri die anderen hinter seinem Rücken herausfordernd ansah und den Kopf zurückwarf. Sie fühlte sich stark, weil sie wirklich mit ihm gejagt hatte. Und weil er sie so oft gewollt und gestreichelt hatte. Die Männer betrachteten sie neugierig. „Die Tiere werden sie suchen“, wandte der alte Mann ein.
    „Sie werden sie nicht finden.“ Gandar hatte bis jetzt freundlich geschaut, gelacht, aber jetzt zogen sich wieder seine kaum sichtbaren Augenbrauenwülste zusammen, so dass Falten über seiner Nase entstanden. „Sie haben sie als Sklavin gehalten. Jetzt wird sie meine sein. Und hier – seht …“, er nahm Siris Hand und hob sie hoch, zeigte den anderen ihren Arm. Es war ein dunkles Muster darauf gezeichnet, das ein Tier darstellte. Es war im Laufe der Monde zwar verblasst, aber noch schwach sichtbar. „Sie hat die Zeichen, wie nur unsere Leute sie tragen.“
    „Keiner aus unserem Stamm. Aber ich habe ähnliche schon einmal gesehen. Von einem Alten, der von weither kam. Und eine unserer Sklavinnen hat ähnliche. War die hier immer schon bei den Tieren?“
    „Ich weiß es nicht.“
    „Warum fragst du sie nicht?“, meinte die alte Frau, die sich dicht neben Gandar gestellt hatte.
    „Sie spricht nicht. Aber das ist auch gleichgültig. Sie wird mir dienen.“ Gandar nickte ernst. Seine Hand glitt dabei besitzergreifend von Siris Arm über ihren Körper. „Sie gehört jetzt mir“, wiederholte er.
    „Hast du sie schon auf alle Arten besessen?“
    Er schüttelte auf diese seltsame Art, die Siri nun schon kannte, den Kopf, was Verneinung, manchmal auch Belustigung bedeutete. „Ihr Blut wurde noch nicht vergossen.“
    Die alte Frau und die Männer sahen zuerst Gandar, dann Siri ungläubig an. „Soll das heißen, die Tiere haben sie nicht bestiegen?“
    „Nein.“ Gandars Blick ruhte voll geheimer Vorfreude auf ihr. „Sie hatten dort genug Weibchen und beachteten sie nicht weiter.“
    „Ich werde das überprüfen“, sagte die Alte zweifelnd. „Sonst müssen wir den Ritus vollziehen, bevor du in ihr liegen darfst. Wir dürfen die Götter nicht erzürnen. Kommt mit.“
    Die Männer blieben zurück, und Gandar und Siri folgten der Alten zu einer Hütte. Sie traten ein, Siri sehr zögernd, denn die Alte war ihr unangenehm. Und sie fragte sich, was sie überprüfen wollte. Aber kaum waren sie in der Hütte, als die Alte ihr befahl, sich auszuziehen.
    Siri rührte sich nicht, sah die Alte nur störrisch an. Gandar griff nach ihrem Gewand und zog es weg. Siri legte erschrocken die Arme um ihren Körper, als die Alte nach ihren Brüsten griff.
    „Halte sie fest. Sie ist dumm wie ein Tier, versteht gar nichts.“
    Gandar fasste ungeduldig nach Siris Handgelenken und drückte sie ihr auf den Rücken. Der alte Mann und einige andere, die hier offenbar etwas zu sagen hatten, standen in der Tür und sahen zu. Die Alte fasste nach Siris Brüsten, quetschte sie, besah sie. „Sie scheint wirklich noch nicht gesäugt zu haben.“
    Gandar sah verärgert aus. „Ich sagte dir doch, sie ist noch nicht bestiegen worden. Ich habe schon nachgesehen.“
    „Das muss ich selbst tun.“ Die Alte deutete vor Siri auf den Boden. „Leg dich hin.“
    Siri starrte sie nur an und blieb stehen.
    „Sie versteht uns wirklich nicht. Sie ist wie diese Tiere, bei denen sie gelebt hat und die dich gefangen haben“, wiederholte die Frau. „Und sie stinkt auch so.“
    „Das ist von dem alten Leder, das sie getragen hat. Aber ich werde sie ins Wasser werfen, bis sie sauber ist.“ Gandar lachte. „Und bald wird sie sowieso nur noch nach mir riechen. Und sie wird lernen, uns zu verstehen. Vielleicht kann sie sogar lernen, mit uns zu sprechen. Bestimmt sogar. Ich glaube nicht, dass sie dumm ist. Sie lernt sehr schnell.“ Er lächelte Siri an, doch die Alte packte Siri an den Haaren und zerrte sie nieder.
    Siri wehrte sich, aber da hatte Gandar sie ebenfalls am Arm gefasst und drückte sie zu Boden. Nun gab Siri nach. Gegen Gandar wollte sie sich nicht wehren. Er hatte sie von Ramas Sippe befreit, sie mitgenommen, war Herr über das Feuer und hatte sie den Weg über beschützt, gewärmt und genährt. Sie gehörte nun ihm, und es war sein Recht, dass sie

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