Sklavin des Höhlenmenschen
ihm gehorchte.
Sie setzte sich wie gewünscht auf den Boden, presste jedoch die Schenkel zusammen. Die Männer standen immer noch an der Tür und sahen sie neugierig und begierig zugleich an.
„Sie ist wild“, sagte die Alte böse. „Auch ihr Haar ist seltsam. Es sieht aus wie dunkles Feuer. Das ist kein gutes Zeichen.“
„Ich finde es schön. Und sie ist nicht wild, sondern sehr gehorsam. Sie hat nur Angst“, erwiderte Gandar. „Sei nicht zu hart zu ihr.“
„Ich kann so nicht nachsehen.“
Gandar kniete sich neben Siri, presste ihren Oberkörper zurück, bis sie lag. Er hockte sich so, dass die anderen Männer sie nicht angaffen konnten, und griff dann nach ihren Beinen, zog ihre Knie hoch bis an ihren Körper und spreizte sie zugleich. Siri lag zitternd, mit weit offener Scham vor ihm und der Alten. Die Alte sah sie zuerst prüfend an, dann steckte sie ihre Finger zwischen Siris Beine. Sie waren dünner als die von Gandar, aber auch derber. Sie fingerte in ihr herum, dann nahm sie so wie er beide Hände, schob je zwei Finger hinein und zog Siris Scham auseinander. Siri spürte den Schmerz der Dehnung. Es war zuerst, als wollte die Alte weiterreißen, aber sie tat nichts dergleichen.
„Es stimmt“, sagte sie, ohne Siri loszulassen. „Sie ist noch zugewachsen. Sehr seltsam. Normalerweise besteigen diese Tiere alles, was nicht davonläuft und keine scharfen Zähne hat.“
Siri wurde zornig und wollte widersprechen, schwieg aber. Sie hatte so lange nicht geredet, dass wahrscheinlich nur unförmige Laute aus ihrem Mund gekommen wären. Außerdem sprachen diese Menschen hier ein wenig anders, als sie es früher gehört hatte. Auch wenn sie viel verstand, hätte sie Mühe, die Worte zu formen. Doch Rama und seine Sippe waren keine Tiere gewesen! Sie waren anders als die Menschen hier, lebten in der Höhle, wussten nicht, wie man Feuer schuf, und Rama war grob gewesen, aber sie waren Menschen, so wie diese hier. Sie sorgten für einander, zogen gemeinsam ihre Kinder auf, gaben einander Nahrung und Schutz.
Die Alte stocherte noch eine Weile ungläubig in ihr herum, während Gandar Siris Beine hochhielt und zusah. Siri hatte die Augen geschlossen. Die Finger der Alten waren rau, und Siri fühlte sich durch das, was man hier mit ihr tat, beschämt. Die Alte nannte die andere Sippe Tiere, aber niemand war dort so mit ihr umgegangen. Noch mehr Männer hatten sich vor der Hütte versammelt, glotzen neugierig herein. Gandar rutschte abermals ein wenig zur Seite, sodass er weiterhin zwischen ihr und den anderen war.
Endlich ließ die Alte von ihr ab. Gandar gab sie frei, und Siri setzte sich schnell auf und zog die Beine eng an den Körper. Gandar erhob sich. Ein Blick zeigte Siri, dass er sie immer noch ansah. Sein Schwanz wölbte sein Ledergewand vorne hoch.
Die Alte lachte, als sie es ebenfalls bemerkte.
„Du kannst sie jetzt mitnehmen“, mischte sich der Dorfälteste ein. „Sie kann dir helfen, deine Hütte wieder instand zu setzen. Aber sonst rühre sie nicht an. Wir müssen beschließen, was mit ihr geschehen soll.“
„Sie bleibt bei mir“, sagte Gandar mit einiger Schärfe in der Stimme. „Deshalb habe ich sie mitgebracht.“
„Die Entscheidung liegt nicht allein bei dir. Wenn wir aber zustimmen, dann muss der Ritus an ihr vollzogen werden. Wir können nicht den Zorn der Gottheiten auf uns herab beschwören, indem du eine Frau besteigst, die noch nicht geöffnet wurde. Und da sie vorher bei den Tieren gelebt hat, muss sich das ganze Dorf davon überzeugen.“
Der Alte wandte sich um und ging, und Gandar sah ihm und den anderen zornig nach. „Ich hätte es vorher tun sollen“, sagte er leise zu der Alten. „Niemand hätte es gewusst. Und ich hätte ihr das erspart. Ich hatte nicht daran gedacht.“
„Aber in diesem Fall hätte sie allen gehört“, gab die Alte zu bedenken. „Du weißt, wie sie hier mit Weibchen umgehen, die bei den Tieren gelebt haben. Sie dürfen niemanden gehören und müssen bei den anderen Sklaven leben, die keiner bei sich dulden will. So aber kannst du sie sogar in deine Hütte nehmen.“
Gandar nickte.
„Wäre sie eine von uns, würden lediglich die Ältesten darüber wachen, dass kein Blut die Gottheiten erzürnt und dich unfruchtbar macht. Aber so …“ Die Alte schüttelte den Kopf. Dieses Mal, erkannte Siri, geschah diese Geste aus Mitleid. „Wie heißt sie überhaupt?“
Gandar zuckte mit den Schultern. „Ich weiß nicht. Sie spricht nicht und hat
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