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Skorpion

Skorpion

Titel: Skorpion Kostenlos Bücher Online Lesen
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dasselbe zu tun.«
    Norton zuckte mit den Schultern. »Arbeitsmarkt in ständigem Fluss. Du weißt, wie das ist. Anscheinend haben sie ihn ein paar Mal angerufen, aber als er nicht zurückgerufen hat, sind sie einfach davon ausgegangen, dass er weggezogen ist. Haben jemand anders für seine Schicht angeheuert. Diese Sicherheitstypen bauen Mist, die Fluktuation steigt in schwindelerregende Höhen. Was willst du da machen?«
    »Weiß nicht. Verbrüdern, vielleicht?«
    »Pscht.«
    Im Vernehmungsraum schritt Alicia Rovayo hin und her. »Wir werden Ihren Schichtleiter davon in Kenntnis setzen, wenn wir Sie noch länger dabehalten müssen. In der Zwischenzeit gehen wir das Ganze noch mal durch. Sie sagen, Sie wissen eigentlich nicht genau, was mit Driscoll nicht stimmte.«
    »Ja. Ich wusste, da war was faul. Etwas war faul, was er da drinnen in dem Schiff gesehen hat.« Nur einen kurzen Moment wirkte Zdena Tovbina wie gehetzt. »Als wir’s gesehen haben, is’ uns allen schlecht geworden. Joey war der Erste, aber wir haben alle gesehen, was da war.«
    »Sie haben Driscoll tatsächlich kotzen sehen?«, fragte Coyle von seinem Platz aus.
    »Nein, wir haben’s gehört.« Tovbina tippte sich zwei Mal anschaulich ans Ohr. »Divisionsnetz, Funk.«
    »Und später, als Sie ihn gesehen haben?«
    »Er war still. Wollte nicht reden.« Eine phlegmatische Geste, offene Hand. »Ich hab’s versucht, er hat sich von mir abgewandt. Sehr männlich, wissen Sie.«
    »Diese Knaben sind mit Maske da reingegangen«, murmelte Norton. »Minimal, Blende über oberer Gesichtshälfte, haben sich aber auch Anti-Kontaminationscreme draufgeschmiert. Siehst du allmählich, worauf das Ganze hinausläuft?«
    Sevgi nickte düster. Sie warf einen Blick über die Galerie zu Marsalis hinüber, aber er war gänzlich auf die Frau hinter dem Glas konzentriert.
    »Wann haben Sie Joseph Driscoll zum letzten Mal richtig gesehen?«, fragte Coyle geduldig.
    Tovbina biss sich frustriert auf die Lippe. »Ich hab’s Ihnen doch gesagt! Er ist mit dem Red-Two-Shuttle zurück. Versehentlich reingestiegen. Wir waren alle zittrig. Nicht richtig überlegt. Zurück in der Basis habe ich im Mannschaftsraum nach ihm gesucht. Er war bereits weg.«
    »Oh, ja«, stieß Marsalis hervor. »Er war bereits weg.«
    »Wo haben sie den Leichnam gefunden?«, fragte Sevgi.
    »Hatte sich einhundert und noch was Meter in einem Tiefseekabel verfangen, am Rand einer dieser Biokulturplattformen, die da draußen liegen. So ziemlich genau in dem Gebiet, wo die Horkan’s Pride runtergekommen ist, wenn man die Strömung berücksichtigt. Wer Driscoll auch über Bord geworfen hat, er hat ihm die Beine mit einigen Beuteln Müll aus der Kombüse der Horkan’s Pride beschwert. Wahrscheinlich im voraus bereitgestellt. Brachte ihn rasch und sauber runter bis zum Meeresgrund, bis er auf etwas traf, das die Dinger gelöst hat. Purer Zufall, dass gestern eine Reparaturmannschaft dahin unterwegs war.«
    »Ist er ertrunken?«
    »Nein, sieht aus, als wäre er schon tot gewesen, bevor er ins Wasser ist. Eingedrückter Kehlkopf, gebrochener Hals.«
    »Verflucht! Haben diese Typen denn keine Vitalfunktions-Westen getragen?«
    »Ja, aber das überprüft anscheinend keiner. Personalabbau. Filigree Steel hat letztes Jahr die Begleit-Sanitäter auf ihren Shuttles rausgeworfen, als sie wieder den Zuschlag bekommen wollten.«
    »Prächtig.«
    »Genau. Kräfte des Marktes, sind sie nicht zum Verlieben? Oh, ja, und an Driscoll gibt es auch jede Menge kleinere Quetschungen, auch ein paar Abschürfungen. Die Forensik vermutet, dass er in einen der Abfallschächte neben der Küchenabteilung gesteckt und dann direkt in den Ozean entsorgt wurde. Zumindest einige dieser Luken hätten sich auf der untergetauchten Seite der Hülle befunden. Niemandem wäre es aufgefallen.«
    Sevgi schüttelte den Kopf. »Eine Außenluke aufsprengen hätte sich irgendwo auf einem Scanner gezeigt. Braucht Energie. Entweder das, oder man müsste die Explosivscharniere an den Einstiegsluken verwenden, wie er es getan hat, und das hätte Lärm gegeben, sogar unter Wasser.«
    »In den Batterien an Bord war noch jede Menge Energie«, meinte Marsalis abwesend. »Man hätte die Scharniere nicht gebraucht. Und wie es aussieht, waren diese Leute zu sehr damit beschäftigt, sich die Seele aus dem Leib zu kotzen, um ihre Bildschirme auf Niedrig-Energie-Aktivität zu beobachten.« Er lehnte sich zurück und blies die Backen auf.
    »Das hat unser kleiner

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