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Skorpion

Skorpion

Titel: Skorpion Kostenlos Bücher Online Lesen
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dir doch nicht erzählen, stimmt’s…
    Verdammt, das musste es sein! Er starrte die Offenbarung an, wie sie sich im LCLS-Schein der Schreibtischlampe entfaltete. Bambarens bildhaftes Wissen um die Entwöhnungsprozeduren beim Projekt Gesetzeshüter. Greta Jurgens’ Prahlerei. Bambarens verbindliche, untertreibende Bestätigung, als er sich an ihn gewendet hatte. Die beiden Dinge fielen in seinem Kopf zusammen.
    …du hast eine Nischenkarriere aus einer Koexistenz mit der Initiative gemacht, und aus Gretas Worten zu schließen, ist das eine blühende Beziehung.
    Ich glaube nicht, dass Greta Jurgens meine geschäftlichen Verbindungen mit dir diskutiert hat.
    Nein, aber sie hat versucht, mir damit zu drohen. Womit sie ausdrücken wollte, dass du heutzutage dickere Freunde hast und du sie enger an der Kandare hältst.
    … jemand hat etwas zu gewinnen…
    … eine sentimentale Treue zu den Banden des Bluts…
    Verdammt, das musste so sein!
    Die Erkenntnis, wie nahe er damals am Geheimnis gegraben hatte, überkam ihn in Wogen der Erschöpfung und machte ihn vor Freude ganz zappelig.
    Die ganze Zeit über, die ganze verdammte Zeit über waren wir so nahe dran. Warte nur, bis ich es…
    Sevgi.
    Und dann war es abrupt keinen Pfifferling mehr wert, und ihm blieb bloß noch die Wut.
     
    Er überprüfte die Files, rief Matthew deswegen an.
    »Gayoso.« Der Hacker schien den Namen zu schmecken. »Okay, aber das kann ’ne Weile dauern, insbesondere, wenn Leute Sachen so versteckt haben, wie du es sagst.«
    »Ich bin nicht in Eile.«
    Eine kleine Pause am anderen Ende der Leitung. »Sieht dir nicht ähnlich, Carl.«
    »Nein.« Er starrte sein gespiegeltes Selbst im nächtlichen Glas der Bürofensterscheiben an. Verzog das Gesicht. »Vermutlich nicht.«
    Weiteres Schweigen. Matthew mochte keine Veränderung, zumindest nicht unter seinen menschlichen Kollegen. Carl spürte sein Unbehagen über die Leitung herankriechen.
    »Tut mir leid, Matt. Ich bin müde.«
    »Matthew.«
    »Ja, Matthew. Noch mal, tut mir leid. Wie gesagt, müde. Ich warte darauf, dass sich ein paar Dinge an diesem Ende herausschütteln, also habe ich wegen dem Zeug da keine Eile. Mehr habe ich nicht damit gemeint.«
    »Okay.« Matthews Tonfall war wieder so sonnig, als hätte er einen Schalter umgelegt. »Hör mal, möchtest du ein Geheimnis erfahren?«
    »Ein Geheimnis?«
    »Ja. Vertrauliche Daten. Möchtest du sie erfahren?«
    Carl runzelte die Stirn. Er sprach nicht häufig über Video mit Matthew, zum einen mochte es der Hacker anscheinend nicht, und zum anderen waren die Anrufe normalerweise rein funktionell, also erschien das sinnlos. Aber jetzt wünschte er sich zum ersten Mal, er könne Matthews Gesicht sehen.
    »Vertrauliche Daten sind der übliche Grund, weshalb ich dich anrufe«, sagte er vorsichtig. »Also ja, lass hören!«
    »Na ja, du hast Probleme mit Brüssel. Gianfranco di Palma ist ziemlich sauer auf dich.«
    »Hat er dir das gesagt?«
    »Ja. Er hat mich angewiesen, keine Verbindung mehr zu dir aufzunehmen, nicht, bis du vom Rim zurück bist.«
    Ein Ärger leckte langsam in Carls Bauch. »Hat er jetzt getan.«
    »Ja, hat er.«
    »Mir fällt auf, dass du nicht tust, was er dir gesagt hat.«
    »Natürlich nicht«, bemerkte Matthew fröhlich. »Ich arbeite nicht für UNGLA, ich bin Teil der Verbindung zwischen den Agenturen. Und du bist mein Freund.«
    Carl war verblüfft.
    »Gut zu wissen«, sagte er schließlich.
    »Hab mir gedacht, dass es dich freuen würde.«
    »Hör mal, Matthew.« Der Ärger verschob sich ein wenig, färbte sich mit etwas völlig weniger Sicherem. Die Flut des Verständnisses, die ihn zuvor überrollt hatte, schien zurückzuweichen, unter neuen Faktoren ertränkt zu werden. »Wenn di Palma wieder mit dir spricht…«
    »Ich weiß, ich weiß. Sage ihm nicht, dass ich Gayoso für dich überprüfe.«
    »Ja. Das.« Ein schleichendes Gefühl des Unbehagens. »Aber sage ihm auch, dass wir Freunde sind, okay? Dass du mein Freund bist.«
    »Das wird er bereits wissen, Carl. Das ist offensichtlich, wenn man sich nur die Daten anschaut…«
    »Ja, nun, vielleicht hat er sich die Daten nicht allzu genau angeschaut, weißt du. Du sagst ihm, dass du mein Freund bist. Du sagst ihm, dass ich das gesagt habe und dass ich dir gesagt habe, du sollst ihm das auch sagen.« Carl starrte düster hinaus in die Nacht. »Nur, damit er es auch weiß.«
     
    Ein wenig später verließ er das Gebäude und hielt Ausschau nach einem Taxi, das ihn

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