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Skorpion

Skorpion

Titel: Skorpion Kostenlos Bücher Online Lesen
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und lassen ihre Anzahl gegen sie arbeiten.« Sie tat so, als hielte sie eine Pistole. »Sie nehmen Huangs Haifischharpune, benutzen sie gegen ihn und Scotty, den kennen Sie als Osborne, der Knabe aus Jesusland. Also höre ich, wie beide zu Boden gehen, während ich noch draußen bin, aber mehr braucht es nicht, um mich wieder auf die Beine zu bekommen, und da sind Sie auch schon mit Merrin zugange und wenden diesen ganzen Mars- Tanindo- Scheißan. Glauben Sie jetzt wirklich, ich hätte keine Zeit dafür gehabt, wieder da reinzugehen und Sie von ihm runterzuholen? Kommen Sie, Marsalis! Lassen Sie die kleinen grauen Zellen mal arbeiten. Ich hatte alle Zeit der Welt, und Merrin am Leben zu halten, das war mein Job!«
    Haarfeiner Riss des Unbehagens. »Merrin am Leben zu halten?«
    »Das habe ich gesagt.«
    »Jemand hat Sie bezahlt, ihn zu beschatten?«
    »Ihn beschatten?« Sie hob eine elegante Braue. »Nein, ihn bloß an Bord der Cat zu bringen. Ihn mit Daskeen Azul zu verkuppeln und ihn dazubehalten, bis auf Weiteres nach ihm zu schauen.«
    Der Riss wurde breiter, lief weiter von Unbehagen zu alles zersplitternder Verwirrung.
    »Sie sagen… Sie wollen mir weismachen, dass Merrin die letzten vier Monate unten auf der Bulgakov’s Cat eingesperrt war? Er ist nirgendwo sonst gewesen?«
    »Doch, natürlich. Haben etwa eine Woche benötigt, um ihn von Ward dahin zu bringen, aber seitdem? Ja. Einfach bloß ’n Auftrag ausgeführt. Warum?«
    Das zutage geförderte Angesicht dessen, was er wusste, ging in die Luft. Explodierte von innen heraus, vielfache Detonationen in der dünnen marsianischen Luft, und das anschwellende Brüllen hinterher, das Zerschmettern und Zusammenkrachen der Felsen, die als Geröll und Staub herabrutschen… Er erhaschte einen Blick auf das Gesicht dahinter, die neue, frei gelegte Oberfläche.
    Onbekends Gesicht.
    Die Vertrautheit der Gesichtszüge, die Gewissheit, dass er sie von irgendwoher kannte, sie früher schon einmal gesehen hatte oder zumindest Gesichtszüge, die ihnen sehr ähnlich waren.
    Rovayos Stimme trieb wieder durch seinen Kopf. Dieser Onbekend muss ganz schön eingeschmiert gewesen sein.
    Ja, allerdings. Man konnte es im Licht erkennen, es glänzte auch ziemlich dick in seinen Haaren. Der würde keinesfalls etwas für die Knaben von der Spurensicherung hinterlassen.
    Genau. Stellt sich einem die Frage, weshalb Merrin nicht dasselbe getan hat. Statt überall seine verdammten Spuren zu hinterlassen, sodass wir ihn verfolgen konnten.
    Himmelhoch türmte sich die Ungeheuerlichkeit des Ganzen über ihm.
    Ich habe Daten vorliegen, hatte Sevgi am ersten Tag gesagt, als er ihr begegnet war, die Merrin am selben Tag in Kampfgebieten gesehen haben wollen, welche Hunderte von Kilometern auseinanderliegen. Augenzeugen berichten, dass er Verwundungen erlitt, die wir anhand keines einzigen medizinischen Befunds bestätigen können. Einige Verletzungen sind so stark, das er sie unmöglich überlebt haben konnte, falls die Geschichten stimmen. Sevgi im Verhörzimmer des Gefängnisses. Er erinnerte sich an ihren Duft, und ihm schnürte sich die Kehle zu. Ihre Stimme sprach weiter, wollte ihm nicht aus dem Kopf. Selbst bei dieser Stationierung in Südamerika gibt es zu viele Überschneidungen, als dass sie völlig akkurat sein könnte. Er war in Tadschikistan, nein, war er nicht, er war immer noch in Bolivien; er war allein stationiert, nein, er führte ein Kommando Gesetzeshüter in Kuwait City an.
    Das idiotische Muster der Morde. Tod im Bay-Gebiet, dann Texas und jenseits davon, und wieder zurück zum Rim, Monate später. Kein Sinn in der wiederholten Rückkehr, es sei denn…
    Es sei denn…
    »Onbekend«, sagte er angespannt. »Kennen Sie ihn?«
    »Habe den Namen gehört.« Ein amüsiertes Zucken der Mundwinkel. »Aber das bedeutet…«
    »Ich weiß, was das bedeutet. Arbeiten Sie mit jemandem, der diesen Namen trägt?«
    »Nein. Ich habe mit einem Burschen namens Emil Nocera gearbeitet und mit Ulysses Ward, bevor Merrin durchgedreht ist und die beiden abgeschlachtet hat. Anschließend habe ich Scotty dazu benutzt, als Beifahrer zur Bewachung mitzufahren, und anderswo ein paar Kontakte geknüpft.«
    »Welche Kontakte?«
    »Einfach nur Kontakte. Ich sehe keinen Grund, weshalb ich Ihnen einen davon preisgeben sollte. Sie sind von periphärer Bedeutung, sie zählen nicht. Rimside-Strohmänner für die Leute, die mich angeheuert haben.«
    Carl dachte an den Jungen mit der Machete zurück, an das

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