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Skulduggery Pleasant 07 - Duell der Dimensionen

Skulduggery Pleasant 07 - Duell der Dimensionen

Titel: Skulduggery Pleasant 07 - Duell der Dimensionen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Derek Landy
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das jetzt dein Job? Gefangene zu überführen? Du warst mal General.“
    „Das bin ich immer noch.“
    „Nein, du bist Gefängniswärter.“
    „Ich tue, was nötig ist. In Kriegszeiten ist es die Pflicht eines Generals, den Krieg zu gewinnen. In Friedenszeiten ist es die Pflicht eines Generals, den Frieden zu wahren.“
    „Das nennst du Frieden? Die Leute sind voller Angst.“
    „Sprichst du von den Sterblichen? Natürlich haben sie Angst. Angst hält sie in Schach. Ein verängstigtes Volk ist ein friedliches Volk.“
    „Friede ohne Freiheit bedeutet gar nichts.“
    „Dann bedeutet Friede eben nichts, tut mir leid. Hast du gehofft, du könntest mit mir über dieses Thema diskutieren?
    Du bist eine Gefangene und bald bist du eine Gefangene mit großen Schmerzen. Wir diskutieren und streiten hier nicht. Du bist niemand. Du bist lediglich eine Sympathisantin der Sterblichen. Bald kommen alle deine Geheimnisse ans Tageslicht.“
    Sie gingen durch einen Tunnel, in den kein Sonnenlicht drang. Vom anderen Ende näherte sich eine Frau in Handschellen und mit kahl geschorenem Kopf. „Mein Gatte!“, rief sie, und Vengeous murmelte etwas Unverständliches vor sich hin. Walküre hob eine Augenbraue, als die Frau näher kam. Vengeous’ Frau trug ein formloses graues Kleid aus Sackleinen. Ihre bloßen Füße waren an den Knöcheln gefesselt, was sie zu kleinen, schnellen Trippelschritten zwang. An einem Band um ihren Hals hing ein kleines Stück Holz, darin eingeritzt waren die beiden Kreise. Mit dem geschorenen Haar und ohne eine Spur von Make-up auf dem ausgezehrten Gesicht dauerte es eine Weile, bis Walküre Eliza Scorn in ihr erkannte.
    „Sie waren letzte Nacht wieder zugange“, berichtete sie, ohne auch nur einen Blick auf Walküre zu werfen. „Schmierereien an der Tür der Kathedrale. Gekritzelte Obszönitäten und vulgäre Zeichnungen. Das muss ein Ende haben. Du musst dem ein Ende bereiten.“
    Ihre Stimme war beim Sprechen immer lauter und schriller geworden. Die Tunnelwände warfen das Echo zurück. Vengeous hob die Hände in einer beruhigenden Geste, berührte seine Frau jedoch nicht.
    „Ich habe die Stadtzauberer benachrichtigt“, erwiderte er. „Sie patrouillieren verstärkt in der Gegend. Aber bitte, ich habe eine Gefangene dabei und kann nicht …“
    Scorn schüttelte den Kopf. „Das reicht nicht. Diese Frevler müssen festgenommen werden. Du musst ihnen deine Diablerie auf den Hals schicken.“
    „Meine Liebe, die Diablerie hat andere Aufgaben …“
    Mit wutverzerrtem Gesicht kreischte Scorn: „Sie entehren die Kathedrale! Wenn sie die Kathedrale entehren, entehren sie uns alle! Willst du tatenlos zuschauen, wie deine eigene Frau entehrt wird?“
    Aus einem ihr selbst unerklärlichen Grund hatte Walküre das Bedürfnis wegzuschauen, um Vengeous die Peinlichkeit zu ersparen, mit seiner offensichtlich geistesgestörten Frau vor einer Gefangenen zu streiten. Dann fiel ihr ein, dass sie ja die Gefangene war, und jede Unbehaglichkeit fiel von ihr ab.
    „Niemand entehrt dich“, beruhigte Vengeous seine Frau leise. „Es handelt sich um Querulanten und Störenfriede, und sie werden festgenommen und bestraft.“
    „Störenfriede?“, wiederholte Scorn ungläubig. „Das sind Terroristen! Sie schmähen die Gesichtslosen in aller Öffentlichkeit, und wenn du ihnen nicht Einhalt gebietest, breitet sich das Ganze weiter aus. Hast du mich gehört? Es breitet sich weiter aus!“
    Vengeous nickte. „Ich werden die Zahl der Wachen verdreifachen.“
    „Du musst sie festnehmen!“
    „Das werde ich auch. Sie werden ihre gerechte Strafe erhalten.“
    Scorn griff nach dem Holzanhänger auf ihrer Brust. „Du solltest die im Verlies verhören. Sie wissen es. Sie wissen, wer dafür verantwortlich ist. Das Mädchen. Wer ist sie?“
    „Das wissen wir noch nicht. Sie arbeitet im Widerstand.“
    Scorn senkte die Stimme zu einem Flüstern, doch Walküre verstand immer noch, was sie sagte: „Verhöre sie. Reiß ihr die Fingernägel aus. Schneide ihr die Augenlider ab. Sie weiß, wer dafür verantwortlich ist.“
    „Hallo, Eliza“, grüßte Walküre.
    Scorn erstarrte, dann wandte sie sich ab. Vengeous blickte finster drein.
    „Du redest nicht mit meiner Frau“, zischte er.
    Walküre ignorierte ihn. „Weshalb die Fesseln, Eliza? Bist du so von der Rolle, dass man dich nicht mehr frei herumlaufen lassen kann?“
    Vengeous kam mit schnellen Schritten auf sie zu, und Walküre zwang sich, nicht zurückzuweichen.

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