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Skulduggery Pleasant 07 - Duell der Dimensionen

Skulduggery Pleasant 07 - Duell der Dimensionen

Titel: Skulduggery Pleasant 07 - Duell der Dimensionen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Derek Landy
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„Meine Frau trägt die Fesseln, weil sie die Strafe für uns alle auf sich genommen hat. Um den Gesichtslosen zu zeigen, dass wir bereit sind, uns für das, was ihnen angetan wurde, bestrafen zu lassen. Sie ist eine wahrhaft Gläubige. Ihre Seele ist rechtschaffen und rein, im Gegensatz zu deiner.“
    „Krank“, murmelte Scorn.
    Walküre hob eine Augenbraue. „Bitte?“
    „Krank!“, rief Scorn. Sie hatte den Blick auf das Straßenpflaster gerichtet. „Deine Seele ist krank! Verderbt! Am Verfaulen!“
    „Einen hübschen Sack trägst du da.“
    „Bring sie zum Schweigen!“
    Vengeous stieß Walküre gegen die Wand und drückte ihr den Hals zu.
    Scorn verbarg das Gesicht hinter den Armen. „Tu etwas, damit sie mich nicht ansieht! Tu etwas!“
    Kräftige Finger bohrten sich in Walküres Wange und zwangen sie, in die andere Richtung zu schauen. Sie hörte Scorns schnelle Schritte und das Klimpern ihrer Ketten, als sie herüberkam.
    „Lass sie büßen.“ Die Wut war deutlich aus ihren Worten herauszuhören. „Bring sie um. Mach sie fertig! Reiß ihr die Zunge heraus. Oder die Augen.“
    „Mevolent will mit ihr sprechen“, sagte Vengeous.
    „Er kann mit ihrer Leiche sprechen. Er kann mit ihrem Kadaver sprechen. Er kann mit ihrem verfaulten Fleisch sprechen, wenn ihr Kopf auf einem Pfahl steckt. Dann kann er mit ihr sprechen.“
    „Er wartet auf uns, meine Gute.“
    „Lass ihn warten! Diese Missgeburt von einem Mädchen hat mir ins Gesicht geschaut! Sie hat mit mir gesprochen! Gehässige Worte gesagt! Die Gesichtslosen verlangen, dass sie leidet!“
    „Wenn dies der Fall ist, wird Mevolent mir gewiss entsprechende Anweisungen geben. Ist er nicht die Stimme der Gesichtslosen auf dieser Erde?“
    Anstelle einer Antwort hörte Walküre nur Scorns Atem.
    „Geh zurück zu deinen Gebeten“, bat Vengeous. „Sobald ich diese Missgeburt bei Mevolent abgeliefert habe, bringe ich den Befehlshaber der Stadtzauberer zu dir. Zusammen weisen wir ihn dann an, wie er die Kathedrale zu schützen hat.“
    „Sie sind Terroristen“, murmelte Scorn.
    „Ja, das sind sie, und deshalb wird man sie festnehmen. Geh jetzt. Bete. Ich bin bald bei dir.“
    Einen Augenblick lang herrschte Stille, dann klimperten Ketten, und Walküre hörte Scorn davongehen. Sekunden später beugte Vengeous sich zu ihr.
    „Eigentlich sollte ich dir jetzt die Kehle eindrücken.“
    Walküre wollte Ihr gebt ein wunderbares Paar ab sagen, doch sie kam nur bis zur Mitte des Satzes. Dann hob Vengeous sie von den Füßen. Sie trat um sich und schlug nach der Hand um ihren Hals.
    „Ich weiß nicht, wie viel du über mich weißt“, fuhr er ruhig fort, „aber ich bin kein Freund von geistreichen Bemerkungen. Damit verschwende ich meine Zeit nicht. Wenn du auch nur versuchst, in meiner Gegenwart einen Witz zu reißen, breche ich dir einen Finger. Ist das klar?“
    Von Walküres Lippen tropfte Spucke, und Vengeous ließ sie los. Nach Atem ringend sank sie auf die Knie.
    „Sehr gut“, meinte Vengeous. „Komm jetzt. Mevolent wartet.“
    Der Palast war ein Wunderwerk aus Stein und Stahl und Glas und glitzerte in der Sonne so hell, dass es einem in den Augen wehtat, wenn man ihn anschaute. Seine Türme und Zinnen ragten wie schmale Klingen in den Himmel. Es schien, als wollten sie ihn durchstechen. Das hatte Walküre von der anderen Seite der Mauer aus gesehen. Einen Palast mit so hohen Türmen, dass man von den Spitzen aus wahrscheinlich über ganz Irland schauen konnte. Wahrscheinlich.
    Ein Dutzend Männer standen an der Tür. Ihr linker Arm steckte in einer Rüstung, der rechte war mit Lederstreifen umwickelt. Sie trugen schwere Uniformen mit den drei Türmen des Stadtwappens von Dublin. An der linken Hüfte trug jeder ein Schwert in einer Scheide und rechts eine Pistole im Holster. Stadtzauberer, nahm sie an.
    Der Korridor hinter dem Eingangsportal war lächerlich breit. In der Mitte stand ein großes, mit einer blassgrünen Flüssigkeit gefülltes Becken. In diesem Becken schwamm der nackte Leichnam von Mr Bliss. Eine Kette um seinen Knöchel verhinderte, dass er nach oben stieg.
    „Mevolent führt seine bezwungenen Feinde gern vor“, erklärte Vengeous im Vorbeigehen.
    Walküre wandte den Blick ab. Sie fühlte sich leer. Wenn der Außenbereich des Palasts von Stadtzauberern bewacht wurde, so war innen die Domäne der Rotröcke. Wie Statuen standen sie da, die Sicheln fest in einer Hand. Walküre spürte den rauen Stoff ihrer braunen Jacke auf der

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