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Skulduggery Pleasant 07 - Duell der Dimensionen

Skulduggery Pleasant 07 - Duell der Dimensionen

Titel: Skulduggery Pleasant 07 - Duell der Dimensionen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Derek Landy
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ertragen.“
    Er starrte sie an, und Tanith fragte sich, ob ihre Absicht, ihn nicht zu verletzen, wirklich so hingehauen hatte. Nichtsdestotrotz fuhr sie fort: „Ich kann mich nicht auf dich verlassen, aber ich muss mich auf dich verlassen können. Du spielst eine wichtige Rolle bei meinem Vorhaben, und ohne dich kann ich nicht weitermachen. Aber mit dieser Verletzung, mit der du dich herumplagst … das geht so einfach nicht weiter. Deshalb wird Dr. Nye dich zusammenflicken.“
    „Ich hab dir doch gesagt, dass mich niemand zusammenflicken kann“, widersprach Sanguin. „Bei der ersten Operation wurde gepfuscht, und jetzt kann man nachbessern, so viel man will, es funktioniert nicht.“
    „Das ist mir schon klar. Dr. Nye wird auch nicht versuchen, den Schaden zu reparieren. Er schneidet dich auf und fängt noch mal ganz von vorn an.“
    „Er tut was?“
    Tanith schaute auf. „Dr. Nye, du gehörst nicht unbedingt zu den tapfersten Kreaturen, oder?“
    „Ich stehe in dem Ruf, Konflikten aus dem Weg zu gehen.“
    „Und du zählst auch nicht zu den edelmütigsten Kreaturen. Das ist doch richtig?“
    „Edelmut ist eine Krücke für die ethisch Verkrüppelten.“
    „Ich dachte mir, dass du das sagen würdest. Oder etwas Ähnliches. Und wenn man von deiner Vergangenheit ausgeht, und du hast eine Vergangenheit, würde ich sogar so weit gehen zu behaupten, dass du dich dem Sanktuarium nicht sonderlich verpflichtet fühlst.“
    Nye ließ ein leises, verstörendes Kichern hören. „Diesen Leuten? Du liebe Güte, nein.“
    „Was braucht es also, damit du meinen Freund Billy-Ray wieder heil machst?“
    Nyes Zunge zuckte über den Faden, der durch seine schmalen Lippen ging. „Einen Gefallen“, entschied es. „Könnte sein, dass jemand umgebracht werden muss, wenn ich hiermit fertig bin.“
    „Abgemacht. Kannst du jetzt operieren?“
    „Kann ich. So wie ich die Verletzung einschätze, wird es allerdings einige Zeit dauern.“
    „Dann fängst du am besten gleich an“, entschied Tanith. „Ich bin bald wieder da.“
    Sie ignorierte Sanguins Blick, als sie die Krankenstation verließ. Es war enttäuschend, wie problemlos sie sich durch die Dunkelheit bewegen konnte. Sie ging an berühmten Magiern vorbei und kam ihnen so nah, dass sie ihnen etwas ins Ohr hätte flüstern können. Doch keiner schaute auf, alle waren mit ihren Gedanken anderswo. Sie redeten schnell, gingen noch schneller, und wieder spürte sie diese köstliche Spannung in der Luft. Es wäre alles wahnsinnig faszinierend gewesen, wenn sie sich etwas aus solchen Dingen gemacht hätte.
    Tanith gelangte zum Arrestbereich, schlüpfte an dem diensthabenden Magier vorbei, schlenderte an den Zellentüren entlang und las die Namen der Gefangenen. Als sie vor der gesuchten Tür stand, legte sie die Handfläche auf das Schloss, und es sprang mit einem Klicken auf. Sie betrat die kleine Zelle und spürte, wie ihre Kräfte nachließen. Sie hasste dieses Gefühl, schob es jedoch beiseite. Christoph Nocturnal saß auf seinem Bett.
    „Du bist ein bisschen früh dran mit dem Essen, wie?“ Er verdrehte die Augen. „Und du hast das Essen vergessen. Gut gemacht, du dumme Ziege.“
    Die Tür fiel hinter Tanith ins Schloss, und sie lächelte. „Du bist vielleicht ein Charmebolzen.“
    „Mein Charme ist für die reserviert, die ihn verdienen.“
    „Und ich verdiene ihn nicht?“
    „Nur diejenigen, die die Gesichtslosen als die wahren Herren ihrer Seele anerkennen, verdienen ein freundliches Wort von mir.“
    Sie ging langsam auf ihn zu, bis sie direkt vor ihm stand. „Und woher willst du wissen, dass ich kein Fan der Dunklen Götter bin?“
    „Allein dein Äußeres sagt es mir.“
    Sie hob eine Augenbraue. „Was stört dich an meinem Outfit?“
    „Mich stört, dass es so gut wie nicht vorhanden ist. Wahre Gläubige stellen Bescheidenheit und Demut über alles andere, außer Gehorsam. Wir versuchen nicht, unsere Herren und Meister durch das Tragen von enger oder offenherziger Kleidung in den Schatten zu stellen oder auszustechen.“
    Tanith schaute an sich herunter. „Willst du damit sagen, dass sich die Gesichtslosen in meiner Gegenwart unangemessen gekleidet vorkämen?“ Er blickte sie finster an. „Du bist unrein.“ „Aber ich habe geduscht, bevor ich hergekommen bin.“ „Du bist befleckt von Eitelkeit.“ „Ich bin noch von was ganz anderem befleckt.“ „Zieh dir was Anständiges an, bereue deine Sünden, tue Buße und akzeptiere die Gesichtslosen

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