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Skulduggery Pleasant -1- Der Gentleman mit der Feuerhand

Skulduggery Pleasant -1- Der Gentleman mit der Feuerhand

Titel: Skulduggery Pleasant -1- Der Gentleman mit der Feuerhand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Derek Landy
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kämpferischen Wildheit, die er in ihnen gesehen hatte, als die Hohlen ihn zu ihm gebracht und ihm den Helm abgenommen hatten. Noch während Skulduggery Pleasant floh, hatte man Serpine einen neuen Gefangenen gebracht, und er hatte sofort gewusst, was er mit ihm anstellen würde.
    Es war an der Zeit. Serpine hielt den Dolch, den er mitgebracht hatte, in die Höhe, damit der Sensenträger ihn sehen konnte. Keine Reaktion. Kein Aufmerken, keine Angst, kein Wiedererkennen. Dieser Mann, dieser Soldat, der sein Leben lang in blindem Gehorsam gegenüber anderen gelebt hatte, würde nun genauso blind sterben. Eine jämmerliche Existenz. Serpine hielt den Dolch in beiden Händen und hob ihn über seinen Kopf, dann stach er zu, und die Klinge drang in die Brust des Sensenträgers, der sofort starb.
    Serpine zog die Klinge heraus, wischte sie ab und legte den Dolch beiseite. Falls es funktionierte, mussten selbstverständlich noch einige Veränderungen vorgenommen werden, einige Verbesserungen. Der Sensenträger war schließlich ein Versuchskaninchen, es war lediglich ein Experiment gewesen. Falls es funktionierte, waren einige Verfeinerungen angesagt. Lange würde es nicht dauern. Höchstens eine Stunde.
    Serpine wartete bei der Leiche des Sensenträgers. In der Lagerhalle war alles still. Er hatte das Schloss verlassen müssen, doch er war vorbereitet gewesen auf diesen Fall. Außerdem war es ja nur für kurze Zeit. In wenigen Tagen waren seine Feinde tot, es würde niemanden mehr geben, der sich ihm entgegenstellen konnte, und er hatte alles, was er brauchte, um die Gesichtslosen hereinzubitten - ein Kunststück, das seinem alten Meister Mevolent nie geglückt war.
    Serpine runzelte die Stirn. War das gerade eine optische Täuschung gewesen, oder hatte der Sensenträger sich tatsächlich bewegt? Er schaute genauer hin, suchte nach einem Lebenszeichen. Hob und senkte sich der Brustkorb? Nein, kein Lebenszeichen. Als er den Puls des Sensenträgers fühlte, war nichts zu spüren.
    Und dann öffnete der Sensenträger die Augen.

DER FLUCH DER FAMILIE
    Stephanie war durchs Fenster in ihr Zimmer geklettert, wo ihr Spiegelbild im Dunkeln auf dem Bett saß und auf sie wartete.
    „Willst du dein Leben wieder übernehmen?“, hatte es gefragt.
    Stephanie, die es höchst irritierend fand, eine Unterhaltung mit sich selbst zu führen, hatte lediglich genickt.
    Das Spiegelbild ging zum Spiegel und trat hinein, drehte sich um und wartete. Stephanie berührte das Glas, und ihr Gedächtnis füllte sich mit den Erinnerungen an den vergangenen Tag. Sie beobachtete, wie das Spiegelbild sich veränderte, wie die Kleider, die sie im Augenblick trug, an ihm erschienen. Dann war es wieder lediglich ein gespiegeltes Abbild ihrer selbst.
    Ab Stephanie am nächsten Morgen aufwachte, hatte sie ganz und gar keine Lust auf das, was ihr bevorstand. Nachdem sie sich angezogen hatte - Jeans und T-Shirt, wie immer -, überlegte sie, ob sie ihr Spiegelbild noch einmal rufen sollte, entschied sich dann aber dagegen. Wenn sie nur daran dachte, bekam sie schon eine Gänsehaut.
    Als sie es nicht mehr länger aufschieben konnte, schleppte sie sich zum Haus ihrer Tante hinüber und klopfte. Die Sonne schien, und die Vögel sangen, und Stephanie zwang ein Lächeln auf ihr Gesicht, das allerdings nicht erwidert wurde, als die Tür aufging und Crystal sie anschaute.
    „Was willst du?“, fragte ihre Cousine argwöhnisch.
    „Ich wollte einfach mal vorbeischauen“, erklärte Stephanie munter, „sehen, wie es euch so geht.“
    „Uns geht es gut“, erwiderte Crystal. „Wir haben jetzt so ein doofes Auto und ein doofes Boot. Was macht dein Haus?“
    „Crystal, ich weiß, dass du wütend bist wegen der Erbschaft und dem ganzen Kram, aber ich weiß doch auch nicht, weshalb er mir alles hinterlassen hat.“
    „Weil du dich bei ihm eingeschleimt hast“, höhnte Crystal. „Wenn wir gewusst hätten, dass wir nur immer hätten lächeln und uns mit ihm unterhalten müssen, hätten wir das natürlich auch getan.“
    „Aber ich wusste doch nicht -“
    „Du hast geschummelt.“
    „Hab ich nicht!“
    „Du hast dir einen unfairen Vorteil verschafft.“
    „Wie denn? Wie hätte ich denn wissen können, dass er stirbt?“
    „Du hast es gewusst. Du hast gewusst, dass er früher oder später stirbt, und hast dich so früh an ihn rangemacht, dass wir anderen überhaupt keine Chance mehr hatten.“
    „Hast du ihn denn gemocht?“
    Wieder der höhnische Blick. „Man muss

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