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Skulduggery Pleasant -1- Der Gentleman mit der Feuerhand

Skulduggery Pleasant -1- Der Gentleman mit der Feuerhand

Titel: Skulduggery Pleasant -1- Der Gentleman mit der Feuerhand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Derek Landy
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jemanden nicht mögen, um etwas von ihm zu bekommen.“
    Stephanie widerstand der Versuchung, Crystal die grinsende Fresse zu polieren, so lange, bis Beryl in den Flur kam. Als sie Stephanie sah, bekam sie vor Überraschung ganz große Augen.
    „Stephanie, was machst du denn hier?“
    „Sie wollte mal vorbeischauen und sehen, wie es uns geht“, antwortete Crystal.
    „Das ist lieb von dir.“
    Crystal ergriff die Gelegenheit, ohne ein weiteres Wort ins Haus zurückzugehen. Stephanie konzentrierte sich auf Beryl.
    „Du trägst ja die Brosche gar nicht, die Gordon dir hinterlassen hat.“
    „Das grässliche Ding? Nein, und ich glaube auch nicht, dass ich sie jemals tragen werde. Sie glitzert ja nicht einmal! Jeder weiß, dass es nur billiger Kram ist, wenn es nicht glitzert.“
    „Schade. Zumindest aus der Entfernung sah sie sehr hübsch aus, und auf einer deiner Strickjacken würde sie bestimmt gut -“
    Beryl schnitt ihr das Wort ab. „Wir haben dich gestern gesehen.“
    „Ach ja?“
    „In einem schrecklichen gelben Wagen zusammen mit diesem entsetzlichen Skulduggery Pleasant.“
    Stephanie spürte Panik in sich aufsteigen, aber sie brachte ein Stirnrunzeln und ein erstauntes Lachen zustande. „Hm, da musst du dich getäuscht haben, ich war gestern den ganzen Tag zu Hause.“
    „Unsinn. Ihr seid direkt an uns vorbeigefahren.
    Wir haben dich ganz deutlich gesehen. Und ihn auch, genauso vermummt wie beim letzten Mal.“
    „Ich war's aber nicht, tut mir leid.“
    Beryl lächelte scheinheilig. „Lügen ist eine Sünde, wusstest du das?“
    „Ich hab so was läuten hören ...“
    „Fergus!“, rief Beryl ins Haus, und kurz darauf kam ihr Mann aus dem Wohnzimmer. Er ging jetzt nicht mehr zur Arbeit, nachdem er dort „schwer gestürzt“ war. Er hatte einen Prozess gegen seine Vorgesetzten begonnen, weil seiner Ansicht nach allein ihre Nachlässigkeit zu dem Sturz geführt hatte, der ihm nun alle Kräfte raubte. Als er so zur Tür kam, sah er nicht allzu entkräftet aus.
    „Fergus, Stephanie behauptet, sie habe nicht im Wagen dieses schrecklichen Mr Pleasant gesessen.“
    Fergus machte ein finsteres Gesicht. „Will sie damit sagen, dass wir lügen?“
    „Nein“, widersprach Stephanie mit einem halben Lachen, „nur dass es jemand anderer gewesen sein muss.“
    „Du kannst uns nichts vormachen, Stephanie“, wies Beryl sie zurecht, „wir wissen, dass du es warst. Es ist so tragisch, mit ansehen zu müssen, wie ein liebes, unschuldiges Kind wie du in schlechte Gesellschaft gerät.“
    „Schlechte Gesellschaft?“
    „Sonderlinge“, schnaubte Fergus. „Ich kenne die Sorte. Gordon hat sich gern mit solchen Leuten umgeben.“
    „Und weshalb verbirgt er überhaupt sein Gesicht?“, fragte Beryl. „Ist er entstellt?“
    „Woher soll ich das wissen?“, erwiderte Stephanie. Sie musste sich beherrschen, um nicht loszulachen.
    „Man kann solchen Leuten nicht trauen“, fuhr Fergus fort. „Mein ganzes Leben lang war ich von ihnen umgeben, hab sie kommen und gehen sehen. Wollte nie etwas mit ihnen zu tun haben. Man weiß nie, wen man vor sich hat oder in welche schmutzigen Geschäfte sie verstrickt sind.“
    „Mir kam er ganz okay vor“, meinte Stephanie betont beiläufig. „Er schien mir sogar ziemlich nett.“
    Beryl schüttelte traurig den Kopf. „Du kannst das nicht verstehen. Du bist ja noch ein Kind.“
    Stephanie bekam langsam die Wut. „Du kennst ihn doch überhaupt nicht.“
    „Erwachsene müssen andere Erwachsene nicht kennen, um zu wissen, woran sie sind. Ein Blick genügt.“
    „Und jeder, der anders ist als du, ist ein Sonderling?“
    „Anders als wir, meine Liebe.“
    „Meine Eltern haben mir beigebracht, dass man niemanden nach seinem Äußeren beurteilen soll.“
    „Nun ja“, erwiderte Beryl steif, „wenn sie glauben, sie können sich eine so ignorante Haltung leisten, ist das ihr Problem.“
    „Meine Eltern sind nicht ignorant.“
    „Das habe ich auch nicht behauptet, Liebes. Ich sagte nur, ihre Haltung sei ignorant.“
    Stephanie ertrug es nicht länger. „Ich muss mal pinkeln“, sagte sie unvermittelt.
    Beryl blinzelte. „Bitte?“
    „Pinkeln. Ich muss pinkeln. Kann ich bei euch auf die Toilette?“
    „Ich ... ja, sicher ...“
    „Danke.“
    Stephanie trat zwischen den beiden ins Haus und lief die Treppe hinauf. Sie ging ins Bad, doch nachdem sie sich vergewissert hatte, dass Beryl ihr nicht hinterherkam, schlich sie sich ins Schlafzimmer und dort direkt zur

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