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Skulduggery Pleasant -1- Der Gentleman mit der Feuerhand

Skulduggery Pleasant -1- Der Gentleman mit der Feuerhand

Titel: Skulduggery Pleasant -1- Der Gentleman mit der Feuerhand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Derek Landy
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Veränderung war weit radikaler, als selbst ihre Eltern vermuteten. Er hatte sie auf den Weg gebracht, auf dem sie jetzt war, auf den Weg, der Walküre Unruh aus ihr gemacht hatte, auf den Weg, der sie dorthin führen würde, wo das Schicksal sie haben wollte. Er hatte ihr Leben verändert, ihm eine Richtung und einen Sinn gegeben. Und er hatte sie in größere Gefahr gebracht, als ihre Eltern sich das jemals hätten vorstellen können.
    „Wir machen uns nur Sorgen um dich.“
    „Das braucht ihr nicht.“
    „Dazu sind Eltern aber da. Wenn du vierzig bist und wir im Seniorenheim sitzen, werden wir uns immer noch Sorgen um dich machen. Diese Art Verantwortung wird man nie los.“
    „Da fragt man sich, warum die Leute Kinder wollen.“
    Er lachte leise. „Könnte man tatsächlich. Aber es gibt nichts Schöneres, als zuzuschauen, wie dein Kind groß wird, nichts Erfüllenderes. Natürlich wünscht man sich, dass sie über ein gewisses Alter nicht hinauswachsen, aber das lässt sich nun mal nicht verhindern.“
    Außer man kann zaubern, dachte Stephanie.
    „Beryl hat angerufen“, sagte ihr Vater. „Du warst bei ihnen?“
    Stephanie nickte. Sie konnten doch unmöglich schon gemerkt haben, dass die Brosche fehlte, oder? „Mir war danach. Ich wollte hören, wie es ihnen geht. Ich denke ... also, vielleicht ist mir seit Gordons Tod die Familie, die wir noch haben, wichtig geworden oder so. Ich denke, wir sollten in enger Verbindung bleiben.“
    Er schaute sie etwas erschrocken an. „Nun, es ist ... es ist wunderbar, wenn man so etwas sagen kann, wirklich, Steph. Eine großartige Haltung.“ Er schwieg kurz. „Ich muss nicht mitkommen, oder?“
    „Nein.“
    „Gott sei Dank!“
    Es machte ihr keinen Spaß, ihn anzulügen. Sie hatte sich schon vor Jahren geschworen, zu ihren Eltern so ehrlich wie möglich zu sein. Doch jetzt lagen die Dinge anders. Sie hatte Geheimnisse. „Was hat Beryl gesagt?“
    „Nun ... sie will dich gestern mit Skulduggery Pleasant gesehen haben.“
    „Ja“, erwiderte sie achselzuckend, „darauf hat sie mich auch angesprochen. Merkwürdig.“
    „Sie glaubt, du seist in schlechte Gesellschaft geraten.“
    „Du solltest sie mal hören, Dad, wie sie über ihn herzieht, und dabei kennt sie ihn nicht einmal. Sie glaubt wohl, ich bin jetzt in einer Sekte oder so ...“
    „Und - bist du?“
    Sie schaute ihn verständnislos an. „Was?“
    Ihr Vater seufzte. „Beryl denkt das nicht ohne Grund.“
    „Aber das ist doch Wahnsinn!“
    „Und genau der liegt bei uns in der Familie.“
    Sie sah etwas in seinen Augen, Widerstand, aber auch Resignation.
    „Mein Großvater“, fuhr er fort, „dein Urgroßvater war ein wundervoller Mensch, wir Kinder liebten ihn. Fergus, Gordon und ich saßen bei ihm, und er erzählte uns all diese fantastischen Geschichten. Mein Vater hatte allerdings nicht viel Geduld mit ihm. Diese ganzen Geschichten, die er uns erzählte, hatte er auch schon meinem Vater erzählt, als der klein war. Und als mein Vater größer wurde, merkte er, dass alles Unsinn war, doch mein Großvater glaubte weiter fest daran. Mein Großvater glaubte ... er glaubte, wir seien Zauberer.“
    Stephanie starrte ihn an. „Was?“
    „Er behauptete, es sei vererbt worden, von einer Generation zur nächsten. Er behauptete, wir stammten von einem großen Zauberer ab, den sie ,den Letzten der Urväter' nannten.“
    Das Meeresrauschen hörte auf, die Sonne verlor ihren Glanz, der Strand verschwand, und für Stephanie gab es nichts mehr auf der Welt außer ihren Vater, und die einzigen Geräusche waren die Worte, die er sprach.
    „Diese Geschichten und dieser Glaube begleiten unsere Familie schon seit Jahrhunderten. Ich weiß nicht, wie es angefangen hat oder wann, aber es war anscheinend immer ein Teil von uns. Und immer mal wieder gab es Mitglieder unserer Familie, die das alles geglaubt haben.
    Gordon zum Beispiel, er hat es auch geglaubt. Ein vernünftiger Mann, ein intelligenter Mann, und trotzdem glaubte er an Magie und Zauberei und dass es Menschen gibt, die nicht älter werden. Das ganze Zeug, über das er geschrieben hat, hat er wahrscheinlich zum großen Teil selbst geglaubt. Wenn nicht sogar alles.
    Aus diesem Grund kam er mit Dingen in Berührung, die ... sagen wir einmal: ungesund waren. Genauso wie die Leute, mit denen er sich abgab, Leute, die ihn in seinem Wahn bestärkten, seine Verrücktheit teilten. Gefährliche Leute. Es ist eine Krankheit, Steph. Mein Großvater litt daran,

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