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Skulduggery Pleasant 6 - Passage der Totenbeschwörer

Skulduggery Pleasant 6 - Passage der Totenbeschwörer

Titel: Skulduggery Pleasant 6 - Passage der Totenbeschwörer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Derek Landy
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öffnete sie. »Kann ich dich etwas fragen? Und ich will dich damit jetzt nicht verletzen, aber bist du verrückt?«
    Skulduggery schaute sie an. »Würde es etwas ändern, wenn ich es wäre?«
    »Wahrscheinlich nicht.«
    »Warum drücken wir uns dann Stempel auf? Das ist ein Job für Psychiater. Wir hauen Leute, Walküre. Das ist unser Job. Umarme deinen inneren Bekloppten. Dann hast du garantiert jede Menge Spaß.«
    Sie lächelte. »Du bist ein schlechter Einfluss.«
    »Ich habe nie etwas anderes behauptet. Dein Spiegelbild ist übrigens immer noch nackt.«
    Walküre kreischte, schob ihn aus dem Zimmer und knallte die Tür zu.

[Menü]
    CRAVEN SOLL STERBEN
    Kranz hatte noch nie ein Problem damit gehabt, Leute umzubringen. Aber es war ihm immer lieber, wenn das Recht auf seiner Seite war, wenn sie es verdient hatten und wenn er sicher sein konnte, dass er ungeschoren davonkam. Für heute hatte er Cravens Tod geplant. Er war zwar sicher, dass er das Recht auf seiner Seite und Craven den Tod unbedingt verdient hatte, aber allzu zuversichtlich, ob er ungeschoren davonkommen würde, war er nicht. Doch manchmal, so dachte er sich, muss man einfach tun, was man eben tun muss, und wenn es dann getan ist, muss man manchmal einfach rennen wie der Teufel.
    Craven allein zu erwischen, stellte sich jedoch als Problem heraus. Er hatte alle davon überzeugt, dass er auf sämtliche Fragen eine Antwort wusste, weshalb sie sich jetzt um ihn scharten, als sei er der Hohepriester. Es war ein mehr als entmutigender Anblick. Totenbeschwörer waren auf der ganzen Welt gefürchtet. Niemand vertraute ihnen, niemand mochte sie und jeder wusste am Lagerfeuer eine schaurige Totenbeschwörer-Geschichte zu erzählen. Totenbeschwörer galten als kalt und unheimlich, blass und verstörend. Dieses Bild war über Generationen hinweg sorgfältig gepflegt worden. Und jetzt standen sie da, kriecherisch und verängstigt, und überschütteten einen Mann mit stupidem Lob und Preis, einen Mann, der sie ohne Weiteres zu einem höchst unrühmlichen Ende führen konnte.
    »Ich habe soeben mit dem Todbringer gesprochen«, verkündete Craven feierlich. Kranz beobachtete, wie sich ein erwartungsvolles Schweigen über die Menge senkte. »Gestern Abend haben die Seelen unserer verstorbenen Brüder und Schwestern zu ihr gesprochen. Sie dankten ihr für ihre Tat und versicherten ihr, dass sie sich nie mächtiger gefühlt hätten.« Eine Frau stellte sich neben Kranz. Sie hatte ihre Kapuze so weit nach vorn gezogen, dass ihr Gesicht nicht zu erkennen war. Schweigend hörte sie zu, als Craven fortfuhr. »Sie erklärten, dass sie jetzt ein Teil von ihr seien, dass sie ihre Kraft vermehrten, ihr Wissen vermehrten und dass sie, wenn die Passage sich vollzieht, wiederkommen und uns unserem Schicksal zuführen werden. Sie baten sie, euch allen zu sagen, dass ihr euch keine Sorgen zu machen braucht und keine Angst haben müsst. Werft eure Zweifel von euch, sagten sie. Umarmt das Zukünftige.«
    Er schloss die Augen und senkte den Kopf und ließ das Gemurmel Wellen schlagen.
    »Ich habe das ganz bestimmt nicht geträumt«, sagte die Frau neben Kranz so leise, dass nur er es hören konnte.
    Er schaute sie an. Sie hatte ihre Kapuze immer noch tief ins Gesicht gezogen, doch er sah ihre Kinnspitze mit den wulstigen Narben.
    »Das hat er sich sein Leben lang gewünscht«, wisperte Melancholia. »Er wollte immer, dass alle ihm zuhören und dem, was er zu sagen hat, ihre volle Aufmerksamkeit schenken. Deshalb hat er es getan.«
    »Deshalb hat er was getan?«, fragte Kranz.
    Melancholia veränderte ihre Haltung etwas und er sah ein dünnes Lächeln. »Deshalb hat er mich zu der gemacht, die ich bin. Deshalb hat er Tenebrae umbringen lassen.« Kranz blickte sich um und vergewisserte sich, dass niemand mithören konnte. »Craven hat Tenebrae umbringen lassen?«
    »So gut wie«, antwortete Melancholia. »Er hat ihn zu mir gebracht. Was hätte ich tun sollen?«
    »Und weshalb erzählst du mir das alles?«
    »Was glaubst du?«, raunte Melancholia. In der Menge wurde es wieder still. »Weil er dich als Nächsten umbringen will.«
    »Brüder und Schwestern«, begann Craven, worauf alle sich wieder ihm zuwandten, »wir bereiten uns auf unseren Abschied von der uns bekannten Welt vor. Dieses Dasein ist mit vielen Mängeln behaftet. Es muss verbessert werden. Und dazu braucht es uns. Um unseret- und um seinetwillen wird der Todbringer die Passage einleiten ... heute Abend.«
    Die

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