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Skulduggery Pleasant 6 - Passage der Totenbeschwörer

Skulduggery Pleasant 6 - Passage der Totenbeschwörer

Titel: Skulduggery Pleasant 6 - Passage der Totenbeschwörer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Derek Landy
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allerdings nicht mehr. In letzter Zeit fühlte sich das Alleinsein eher nach Einsamkeit an und dieses Gefühl war sie nicht gewohnt.
    Sie stellte sich ans Fenster, bis sie Skulduggery und Walküre zum Bentley gehen sah. Sie empfand ein irrationales Bedürfnis, ihnen nachzulaufen, ihre Unterhaltung fortzusetzen, ihnen beim Pläneschmieden und Strategienentwerfen zu helfen. Doch sie tat es nicht. So war sie nicht. China suchte nicht die Gesellschaft anderer Leute. Die Leute suchten ihre Gesellschaft. Das war die einfache, unabänderliche Realität ihrer Existenz und sie war schon zu lange in der Welt, um jetzt etwas daran zu ändern. Inwieweit diese plötzliche Angst vor dem Alleinsein mit Eliza Scorns Drohung zusammenhing, wusste China nicht. Tatsache aber war, dass sie eine Verschlimmerung der Situation nicht zulassen durfte. Sonst lief sie Gefahr, die Freundschaft der beiden wichtigsten Menschen in ihrem Leben zu verlieren.
    Und dann konnte es sein, dass genau diese beiden Menschen sich mit Mordgedanken an ihre Fersen hefteten.

[Menü]
    DER TODBRINGER
    Kranz beobachtete sie, während die anderen um sie herumschwänzelten. Sie sah zerbrechlich aus, so als könnte sie bei einer plötzlichen Bewegung in zwei Teile zerspringen. Sie war blass, wirkte kränklich. Ihr blondes Haar hing platt herunter, ihr Gesicht war mit kleinen, aufgewölbten Narben überzogen. Sie war immer noch das große, hagere Mädchen von früher, doch etwas an ihr war anders, das musste selbst Kranz zugeben. Es zeigte sich an der Art und Weise, wie sie die Leute ringsherum ansah. Sie war nicht mehr die Schülerin, nicht mehr das Mädchen, das Türen öffnete und das Essen für den Hohepriester holte. Sie war etwas Besonderes. Sie war bedeutend. Sie war die bedeutendste Person, die es je gegeben hatte.
    Craven genoss es natürlich. Während der vergangenen Monate hatte er sich persönlich um Melancholias Lernerfolge gekümmert. Das war entschieden ungewöhnlich für einen Mann, der es verabscheute, anderen zu helfen. Er half nur sich selbst. Doch da stand er nun und schüttelte den Kopf in dem Versuch, bescheiden zu wirken. Er war der Mann, der das Potenzial erkannt und dem Todbringer während des Aufwallens der Kräfte beigestanden hatte. Kranz hatte gehofft, er könnte diese Aufgabe übernehmen und Walküre anleiten, wenn sie Anleitung am dringendsten gebraucht hätte. Doch es hatte nicht sein sollen. Diese Ehre war nie für ihn bestimmt gewesen. Warum aber, oh, warum nur war sie jemandem wie Craven zugefallen?
    »Das ist also unser Retter«, verkündete Kleriker Quiver dicht neben Kranz. Dieser hatte ihn gar nicht kommen hören.
    »Sieht ganz so aus«, bestätigte Kranz. »Eines muss ich Craven lassen - er hat etwas in Melancholia gesehen, das mir vollkommen entgangen ist. Mir ist sie immer ein wenig - unscheinbar vorgekommen.«
    »Mir auch«, gab Quiver zu. »Ich bin ohne jede Frage davon ausgegangen, dass Walküre die Auserwählte ist.« Kranz hob eine Augenbraue. »Das hast du mir nie erzählt.«
    »Es ist nicht meine Aufgabe, dir irgendetwas zu erzählen, Kleriker Kranz.«
    »Hat dir schon mal jemand gesagt, dass es nicht leicht ist, dich zu mögen?«
    »Meine Mutter könnte etwas in dieser Richtung geäußert haben.«
    »Das überrascht mich nicht im Geringsten.«
    »Ich möchte dem Ereignis ja keinen Dämpfer aufsetzen, aber erscheint dir der Todbringer - nicht vielleicht ein wenig schwach ?«
    »Sie sieht müde aus.« Kranz nickte. »Und ausgepowert. Wie ich gehört habe, hat das Aufwallen der Kräfte wohl ungewöhnlich lange gedauert. Was haben die Narben wohl zu bedeuten? Was meinst du?«
    »Kleriker Craven meint, es seien Schutzzeichen, um sie vor ihren eigenen Kräften zu bewahren.«
    »Glaubst du ihm?«
    Quiver ließ sich lediglich zu einem winzigen Schulterzucken hinreißen. »Unsere Tests haben extreme Höhen und Tiefen in ihrer Kräftekurve aufgezeigt«, berichtete er. »Es ist durchaus denkbar, dass sie sich selbst verletzen könnte, wenn sie nicht aufpasst. Ich gehe richtig in der Annahme, dass du ihm nicht glaubst?«
    »Um ehrlich zu sein: Ich weiß nicht, was ich glauben soll. Ich weiß nicht einmal, ob es eine Rolle spielt. Mit welchem Recht beklage ich mich, solange sie ihre Aufgabe erfüllt? Haben eure Tests auch ergeben, wann sie stark genug sein wird, um die Passage einzuleiten?«
    »Jeder Ausschlag nach oben ist stärker als der vorhergehende. Wenn sie so weitermacht, noch ein paar Tage. Vielleicht eine Woche.«
    »Und

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