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Skulduggery Pleasant 6 - Passage der Totenbeschwörer

Skulduggery Pleasant 6 - Passage der Totenbeschwörer

Titel: Skulduggery Pleasant 6 - Passage der Totenbeschwörer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Derek Landy
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unser lieber Freund Kleriker Craven hält bei jedem Schritt ihre Hand.« Kranz ließ die Verachtung in seinem Ton mitschwingen. »Bist du bereit für eine bessere Welt?«
    »Mir hat diese Welt noch nie wirklich gefallen. Für mich wäre deshalb jede Veränderung eine Verbesserung. Und du? Du hast immer den Eindruck erweckt, als sei dir alles recht, so wie es ist.«
    »Ich habe mich daran gewöhnt«, gab Kranz zu. »Aber ich habe mein Leben lang auf die Passage gewartet ... Ich werde mich ganz sicher nicht darüber beklagen, dass wir endlich kurz davorstehen. Weißt du was? Ich glaube, wir haben noch nie so viel miteinander geredet, du und ich. Warum wohl? Was glaubst du?«
    Quiver zuckte mit den Schultern. »Ich gebe zu, dass ich bis zu diesem Zeitpunkt nie sicher war, ob ich dich mag. Jetzt ist es mir schlichtweg egal.«
    Kranz lächelte.

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    FREUNDE GANZ OBEN
    Roarhaven lag da wie ein hässlicher Tintenfleck auf einem schönen weißen Blatt Papier. Eine Kleinstadt - wobei die Bezeichnung »Stadt« schon fast zu hoch gegriffen war - neben einem dunklen See mit stehendem Wasser. Auf zwei Seiten war sie von steilen, mit braunem Gras bewachsenen Abhängen eingeschlossen. Es gab die Hauptstraße und ein paar Nebenstraßen, Häuser und Bars und Läden mit schmutzigen Schaufenstern. In dieser Stadt lebten Zauberer, allerdings nur die wirklich unzufriedenen, die durch und durch verbitterten. Die Welt da draußen war für sie eine Welt, die aus dem Ruder gelaufen war, eine Welt voller ignoranter, zänkischer Sterblicher. In den Bars von Roarhaven - es gab genau zwei solcher Lokalitäten - redete man leise von einer Zeit, in der die Sterblichen fallen und die Zauberer die Macht übernehmen würden. Für solches Gerede waren die Einwohner von Roarhaven bekannt. Und wenn der Alkohol sie mutig machte, wurde das leise Gerede lauter, ging in gemurmelte Schwüre über und wurde von Fäusten bekräftigt, die auf Tischplatten niedersausten. Die Wende, so hieß es, würde kommen.
    Roarhaven war alles mögliche, das wusste Walküre. Doch eines war die Stadt beim besten Willen nicht: ein Touristenzentrum. Als der Bentley also an einem Mietwagen vorbeifuhr, runzelte sie die Stirn. Der Wagen parkte vor dem, was in Roarhaven als Zeitschriftenhandlung durchging.
    »Halt mal eben an«, bat sie.
    Skulduggery ging vom Gas und schaute sie fragend an. »Hier?«
    »Ich weiß, wie hier mit Fremden umgegangen wird, und will nur sichergehen, dass wir nicht Geoffrey Scrutinus kommen lassen müssen, damit er jemandes Gedächtnis löscht.«
    Der Bentley hielt an und Walküre stieg aus. Skulduggery fuhr weiter zum Sanktuarium, während sie zu dem Mietwagen zurückging. Auf dem Beifahrersitz saß eine Frau. Drei Kinder waren auf der Rückbank zusammengepfercht. Sie redeten mit amerikanischem Akzent.
    Walküre lächelte der Frau zu und wurde dafür mit einem knappen Nicken bedacht. Dann betrat sie den Laden. Ein paar Tageszeitungen auf den Regalen. Keine Zeitschriften. Einige Lebensmittel, Süßigkeiten, Schreibwaren, ein Kühlschrank mit Milchtüten und eingeschweißten Schinkenscheiben und ein breitschultriger Amerikaner, der sich über den Tresen hinweg mit dem wortkargen Verkäufer stritt.
    Walküre trat lächelnd näher. »Gibt es ein Problem?« »Der Mann hier will mich nicht in Ruhe lassen«, antwortete der Verkäufer.
    Der Amerikaner sah ihn stirnrunzelnd an. »Ich möchte etwas kaufen.«
    Der Verkäufer ignorierte ihn. »Er will einfach nicht gehen.«
    Der Amerikaner wandte sich an Walküre. »Wir sind in dieses Geschäft gekommen..."
    »Es ist kein Geschäft«, unterbrach ihn der Verkäufer, »es ist ein Laden.«
    »Meinetwegen«, knurrte der Amerikaner. »Wir sind vor zehn Minuten in diesen Laden gekommen. Meine Kinder haben sich ausgesucht, was sie haben wollen, und die Sachen zum Bezahlen auf die Theke gelegt. Der Typ stand da, an genau derselben Stelle wie jetzt, und hat an die Decke gestarrt, während wir versucht haben, auf uns aufmerksam zu machen.«
    »Ich habe sie ignoriert«, erklärte der Verkäufer. »Man hat mir gesagt, wenn man sie ignoriert, gehen sie wieder weg. Der da ist nicht weggegangen.«
    »Und ich gehe auch nicht weg, da haben Sie verdammt noch mal recht. Ich bin Kunde und Sie werden mich bedienen.«
    Der Verkäufer grinste spöttisch. »Leute von Ihrer Sorte bedienen wir hier nicht.«
    »Sie bedienen keine Amerikaner?«
    »Ich bediene keine Sterblichen.«
    Der Amerikaner blickte Walküre mit hochgezogener

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