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Skulduggery Pleasant 6 - Passage der Totenbeschwörer

Skulduggery Pleasant 6 - Passage der Totenbeschwörer

Titel: Skulduggery Pleasant 6 - Passage der Totenbeschwörer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Derek Landy
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zwingen zuzuschauen.« Walküre schwieg.
    »Wie? Kein Kommentar? Schweigen? Langsam glaube ich, dass du wirklich Angst vor mir hast. Jede Wette, dass dein Herz sehr viel schneller schlägt als sonst. Jede Wette, dass du einen ganz trockenen Mund hast.«
    »Was willst du?«
    »Ich will, dass du zugibst, dass du Angst vor mir hast.« »Und dann verschwindest du? Okay, ich gebe es zu. Ich habe Angst vor dir. Ich habe ganz schreckliche Angst vor dir. Und jetzt verschwinde.«
    Melancholia lächelte. »Ich glaube nicht, dass du es ernst meinst. Vielleicht zeigst du, wenn ich deiner kleinen Schwester hallo sage, ein bisschen echte Angst.«
    »Ein Schritt und ich bringe dich um, ich schwör’s.« Melancholia lachte. Walküre hörte, wie die Hintertür aufging, und sah Caelan mit gefletschten Zähnen hereinstürmen. Doch da wirbelten die Schatten bereits um sie herum und plötzlich nahm Melancholia sie mit zu einem Schattenlauf. Walküre fluchte, die Schatten verschwanden und sie fiel ins Gras. Beim Aufschauen sah sie den Martello-Turm. Sie waren auf den Klippen oberhalb des Strandes. Aber das war nicht möglich. Schattenlaufen war eine ausschließlich auf kurze Entfernungen beschränkte Art der Teleportation.
    »Kein anderer Totenbeschwörer könnte so weit schattenlaufen«, murmelte Melancholia. Offenbar dachte sie dasselbe. Sie blickte zu den blinkenden Lichtern der Stadt zurück. »Wie weit war das? Ein Kilometer? Zwei?« Wenigstens waren sie nicht mehr in der Nähe von Alison. Walküre stand auf.
    »Ein Vampir in deinem Haus?«, überlegte Melancholia laut. »Wen hatte er im Visier, dich oder mich? Aber das spielt wohl keine Rolle. Es sei denn, er tut sich gerade an deiner kleinen Schwester gütlich. Das wäre ein Spaß.« »Weshalb bist du hier?«, fragte Walküre. »Weshalb bist du allein unterwegs? Lord Vile läuft immer noch frei herum, falls du das vergessen hast.«
    Melancholia seufzte. »Lord Vile wird überbewertet. Kleriker Craven hat mir gesagt, dass er gar nicht so mächtig ist, wie dauernd behauptet wird.«
    »Craven? Du vertraust Craven?«
    »Wenigstens gerät er nicht in Panik wie dein Skelettfreund. Und er glaubt an mich. Er weiß, dass es zu keinem fairen Kampf kommen wird, falls Vile auftaucht. Was ich bezweifle. Ich werde ihn mitsamt seiner Rüstung zermalmen. Was dann noch von ihm übrig ist, wird durch die Augenschlitze in seiner Maske heraustropfen.«
    »Und du bist extra hierher gekommen, um mir das zu sagen?«
    »Ich bin extra hergekommen, um dir zu sagen, dass ich dich nicht auch retten werde, wenn ich die Welt rette. Du stehst nicht auf meiner Liste.«
    »Ich komme auch ohne dich zurecht, mach dir deshalb mal keine Gedanken.«
    Melancholia lachte. »Du bist ja so taff, wie? Mit deinen ganzen Kampftechniken und deiner Elemente-Magie und deinem hübschen kleinen Ring. Ich brauche keinen Gegenstand, in dem ich meine Totenbeschwörerkräfte speichern kann. Meine Kräfte sind in mir gespeichert. Ich bin meine Waffe.«
    »Willst du mit dem ganzen Geschwafel auf etwas Bestimmtes hinaus?«
    »Oh ja, das will ich. Du stehst nicht auf meiner Liste.« Eine Schattenfaust donnerte in Walküres Brust und hob sie von den Füßen.
    »Und wenn du nicht auf meiner Liste stehst«, fuhr Melancholia vergnügt fort, »wirst du nicht gerettet.«
    Walküre hatte Mühe, auf Hände und Knie zu kommen. Der Fausthieb hatte ihr den Atem genommen. »Tatsächlich?«, brachte sie heraus. »Dann kämpfen wir jetzt?« »Wer sagt etwas von kämpfen? Ich schlage dich zu Brei und du wirst es über dich ergehen lassen müssen. Einen Kampf kann man das wohl kaum nennen.«
    Melancholia runzelte die Stirn. Sie schien in sich hineinzuhören und einen Augenblick schwankte sie, als würde sie gleich zusammenbrechen. Plötzlich wirkte sie ausgelaugt. Sie sah völlig erschöpft aus.
    Walküre erhob sich langsam. Argwöhnisch schaute sie sich um. Das musste eine Falle sein. Ein Stöhnen kam aus Melancholias Mund und Walküre merkte, dass es kein Theater war. Melancholia hatte wirklich Schmerzen.
    Doch so plötzlich, wie die Schwäche sie überkommen hatte, verschwand sie auch wieder und Melancholia straffte die Schultern. Die Dunkelheit wurde zu einer scharfen Klinge und streifte Walküres rechten Arm. Blut spritzte heraus und sie schrie auf. Melancholia hob eine Augenbraue und etwas fuhr über Walküres Rücken. Es durchschnitt ebenso leicht ihre Haut wie es ihr T-Shirt durchschnitten hatte. Walküre stolperte, fluchte, hob die Hand, doch

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