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Skulduggery Pleasant 6 - Passage der Totenbeschwörer

Skulduggery Pleasant 6 - Passage der Totenbeschwörer

Titel: Skulduggery Pleasant 6 - Passage der Totenbeschwörer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Derek Landy
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gefallen lassen. Wie viele Tote gab es doch, wie viele Krüppel und gebrochene Knochen, nur weil die Leute es zuließen, dass ihre Wut für einen Augenblick die Überhand über ihren Verstand gewann. Ich bereue das natürlich alles. Ich habe die Kontrolle über mich verloren. Ich habe meiner dunklen Seite viel zu oft nachgegeben. Ich war kein besonders netter Mensch, Mr Prave. Aber ich habe mich geändert. Im Lauf der Jahre bin ich umgänglicher geworden. Jetzt kann ich die kleinen Freuden genießen. Ein gutes Buch. Einen ausgezeichneten Wein. Nette Gesellschaft. All das zaubert mir ein Lächeln ins Gesicht. All das macht mich glücklich.
    Aber immer mal wieder überkommt mich dieser Drang. Sie wissen, wovon ich rede, nicht wahr? Der Drang zu verletzen, zum Krüppel zu schlagen, zu töten. Es hat schon etwas, diesen Drang zu verspüren, sich davon überrollen zu lassen, ihm nachzugeben. Es macht süchtig. Es lässt einen alles andere darüber vergessen. Man gibt sich ihm hin. Es ist etwas ganz, ganz Wunderbares. Ich spüre ihn, jetzt in dem Moment, da ich mit Ihnen rede. Er klopft die Ränder meines Bewusstseins ab, versucht mich aufzubrechen, seine Finger in mich hineinzubekommen. Und es wäre so leicht, es zuzulassen. Aber so sind wir schließlich alle, nicht wahr? Im tiefsten Innern sind wir alle Barbaren. Wir sind alle wilde, mordlüsterne Bestien. Ich weiß, dass ich eine bin. Ich bin sicher, Sie sind auch eine. Der einzige Unterschied zwischen Ihnen und mir liegt in der Lautstärke unseres Gebrülls. Ich brülle ausgesprochen laut. Und Sie? Glauben Sie, Sie können es mit mir aufnehmen?«
    Prave war ganz blass geworden. Seine Hände waren nicht mehr zu Fäusten geballt und er knirschte nicht mehr mit den Zähnen. Er wich einen Schritt zurück, dann noch einen. Nach kurzem Zögern drehte er sich um und ging zurück zu seinem Besen.
    China blickte ihm nach und einen Augenblick später erschien Scorn in der Tür.
    »Entschuldige vielmals, dass wir dich haben warten lassen, China«, bat sie.
    »Kein Problem.« China lächelte. »Mr Prave hat sich in der Zwischenzeit nett mit mir unterhalten. Wie schön, dass du ihn hierbehalten hast.«
    Scorn zuckte mit den Schultern. »Ach, weißt du, ich habe den Fehler gemacht, ihn zu füttern. Und jetzt will er einfach nicht mehr gehen.«
    China hörte, wie Prave etwas vor sich hinmurmelte. »Aber ich habe dich nicht hergebeten, damit du meinen Helfer beleidigst, auch wenn das noch so viel Spaß macht. Ich habe eine Überraschung für dich.«
    »Lass mich raten«, erwiderte China. »Du hast deine Meinung geändert und vergisst den ganzen Quatsch hier.« »Falsch, ganz falsch. Willst du es noch einmal versuchen? Du kommst garantiert nicht darauf, jede Wette.«
    »Du erzählst Skulduggery, was du vorhast, und lässt dir von ihm eine Kugel durch den Kopf jagen.«
    »Wieder falsch, tut mir leid. Willst du es noch einmal versuchen?«
    »Liebend gern.«
    »Nur zu, China, was könnte die Überraschung sein?« China überlegte, tippte sich nachdenklich ans Kinn und lächelte dann. »Ich hab's. Ist es zufällig Jaron Gallow mit einem nagelneuen Arm?«
    Ach, wie sehr wünschte sie, sie hätte eine Kamera und könnte den Ausdruck auf Eliza Scorns Gesicht festhalten. Aus dem Gang hinter ihr tauchte Gallow auf. Er war unsicher, hatte plötzlich panische Angst, dass er verraten worden war, dass er in eine Falle tappte. Diese Furcht in seinem Blick zu spielen, war so gut wie unmöglich. Jetzt glaubte China ihm.
    »Woher hast du es gewusst?«, fragte Scorn. Sie fauchte fast.
    »Ich bitte dich«, antwortete China verächtlich. »Ich weiß, was er heute Morgen gefrühstückt hat. Ich weiß, was er gemacht hat, seit er wieder in Europa ist. Ich habe mich nur gefragt, wann du ihn endlich aus dem Hut zaubern würdest.«
    Ein Lächeln spielte um Scorns Mund. »Dich konnte man noch nie überraschen. Jaron ist erst vor Kurzem wieder in den Schoß der Kirche zurückgekehrt. Ich hoffe, es ist kein böses Blut zwischen euch.«
    »Was vorbei ist, ist vorbei«, meinte China. »Am Ende werde ich euch alle umbringen, jeden Einzelnen von euch, da macht ein Name mehr oder weniger auf der Liste keinen Unterschied.«
    Gallow schaute von ihr zu Scorn. »Hast du nicht gesagt, du hättest sie unter Kontrolle?«
    »Habe ich auch«, antwortete Scorn. »Sie behauptet nur gern solche Sachen, um sich und andere glauben zu machen, sie hätte immer noch die Oberhand. Aber so lange ich ihr Geheimnis nicht verrate, wird

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