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Skulduggery Pleasant 6 - Passage der Totenbeschwörer

Skulduggery Pleasant 6 - Passage der Totenbeschwörer

Titel: Skulduggery Pleasant 6 - Passage der Totenbeschwörer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Derek Landy
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zusammen und der Mann fiel um. Sie wusste, dass er tot war, spürte es, noch bevor er den Boden berührte. Und sie saugte seinen Tod ein, absorbierte ihn, ließ sich davon stärken.
    Der Weiße Sensenträger drehte gerade so weit den Kopf, dass er den toten Totenbeschwörer sehen konnte, doch das war auch die einzige Regung. Melancholia betrachtete den Toten. Sie staunte, wie lebendig er schien, jetzt, da er tot war. Sie berührte mit der Hand sein Bein. Er war so echt, dass sie fast lachen musste. Sie war nicht allein. Solange Tote um sie waren, versank sie nicht in einem Meer aus Unsicherheit. So leicht wie jetzt hatte sie sich den ganzen Tag noch nicht gefühlt.

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    TERMINAL 2
    Skulduggerys Handy klingelte und Walküre trat ein Stück beiseite, während er antwortete. Sensenträger und Zauberer hatten sich in Gruppen auf dem Friedhof verteilt. Die größte Gruppe hatte sich vor der Krypta versammelt, in der der Tempeleingang lag. Sie überlegte einen Moment, ob Kranz wohl da unten war, und hatte kurz ein schlechtes Gewissen, weil ihre Seite gegen seine Seite vorging. Dann dachte sie an Melancholia und sämtliche Schuldgefühle verflogen.
    Skulduggery steckte sein Handy wieder ein. »Ein Mann, auf den Bison Drachenfangs Beschreibung passt, wurde vor wenigen Minuten im Terminal zwei im Flughafen gesehen.«
    Walküre schnitt eine Grimasse. »Er heißt mit Vornamen Bison?«
    »Er muss dort höchstwahrscheinlich ihre Verstärkung abholen«, fuhr Skulduggery fort. »Es ist nur logisch, dass andere Totenbeschwörertempel rund um den Globus Leute schicken, um den Todbringer zu unterstützen. Darum werden wir uns jetzt selbst kümmern müssen.«
    »Werden wir es auch tun?«
    »Ja. Es sei denn, du willst lieber hier bleiben. Ich habe allerdings das Gefühl, dass ich dich warnen sollte: Es wird wahrscheinlich noch ein paar Stunden dauern, bis wir eine Möglichkeit gefunden haben, ihre Barrikaden zu durchbrechen.«
    »Du langweilst dich, stimmt’s?«
    »Ich brauche permanente Zerstreuung. Gehen wir?« »Hm, willst du die Verantwortung nicht jemand anders übertragen oder so? Wer hat das Sagen, wenn du nicht da bist?«
    Skulduggery blickte sich um und zeigte auf einen Zauberer am anderen Ende des Friedhofs. »Er.«
    »Wer ist er?«
    »Keine Ahnung. Aber er sieht aus, als hätte er das Zeug zum Anführer, findest du nicht auch?«
    »Ach ja?«
    »Er trägt einen Hut.«
    »Und das heißt, er ist ein Anführer?«
    »Anführer tragen einen Hut, damit sie nicht nass werden, wenn sie wichtige Entscheidungen treffen. Er macht seine Sache bestimmt gut.«
    »Solltest du ihm nicht sagen, dass er jetzt die Verantwortung trägt?«
    »Dann ist ja die ganze Überraschung dahin«, meinte Skulduggery und ging zum Bentley, ohne auf einen weiteren Kommentar zu warten.
    Walküre stieß einen Seufzer aus und folgte ihm.
    Sie parkten den Bentley in der zweiten Etage des Parkplatzes von Terminal 2 und gingen zum Ankunftsbereich. Skulduggerys Fassade hatte einen kleinen Bart. Er passte gut zu dem Gesicht.
    Sie entdeckten Drachenfang fast sofort. Dürr, kahlköpfig, schwarz gekleidet und im Gesicht dieser lächerlich zauselige Ziegenbart. Er kehrte ihnen den Rücken zu und beobachtete wie alle anderen auch die ankommenden Passagiere. Sie stellten sich hinter ihn und warteten. Als irgendwo links von ihnen ein großes Hallo ausbrach, traten sie in Aktion.
    »Bison.« Skulduggery ergriff seinen Ellbogen. »Was für ein dämlicher Name für einen so dürren Mann.« Drachenfang wollte mit der freien Hand an seinen Gürtel fassen, doch Walküre packte sein Handgelenk mit beiden Händen und trat dicht neben ihn.
    »Bitte keine öffentliche Vorführung von Magie«, warnte sie lächelnd.
    Skulduggery beugte sich von der anderen Seite her zu ihm. »Falls du auf deine missliche Lage aufmerksam machst, wird das höchst bedauerlich enden. Nicht für uns, aber definitiv für dich. Für dich wird es jede Menge Schmerzen mit sich bringen und Geschrei und Gekreische und schreckliche Geräusche wie beim Brechen von Knochen. Du bist kein Freund von Schmerzen, oder, Bison? Natürlich nicht. Du bist schließlich ein vernünftiger Zeitgenosse. Machen wir einen kleinen Spaziergang, ja? Weg von diesen ganzen netten Leuten hier.«
    Beide hielten jeweils einen Arm von ihm fest und so führten sie ihn von der Menge weg. Sie sahen aus wie eine ausgesprochen merkwürdige Familie bei einem mehr als peinlichen Wiedersehen.
    »Das werdet ihr bereuen«, fauchte Drachenfang.

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