Skulduggery Pleasent -2- Das Groteskerium kehrt zurück
den Füßen. Sie krachte in ein Autodach, der Schatten ließ sie einen Salto schlagen, und dann knallte sie in einen Pfeiler und landete zusammengekrümmt auf dem Boden.
Vengeous wandte sich wieder China zu, als sei Zephyr nichts weiter gewesen als eine lästige Fliege, die er mal eben zerquetschen musste. „Erinnerst du dich an die Geschichten, die wir als Kinder gehört haben und die davon handelten, was die Dunklen Götter mit Verrätern machen? Alle diese Geschichten erfüllen sich jetzt an dir, Verräterin. Du bist mein Geschenk an sie. Dir wird die Ehre zuteil, das erste Leben zu sein, das sie verschlingen.“
China schlüpfte aus ihrer Jacke und ließ sie fallen. Sie atmete aus, und tiefschwarze Male erschienen auf ihrer Haut. Sie breiteten sich auf ihren bloßen Armen aus, wanderten über Schultern und Nacken nach vorn über ihren Hals und unter ihren Kleidern weiter nach unten. Sie schlängelten sich auch in ihr Gesicht, wo sie als symbolhafte Zeichen verharrten. Sie schaute Vengeous aus diesen blauen Augen an, mit den herrlichen Tattoos auf ihrem gesamten Körper, und sie lächelte.
Baron Vengeous lächelte zurück.
China verschränkte die Arme und tippte auf die gegengleichen Symbole auf ihren Trizepsen. Sie leuchteten, als sie die Arme ausbreitete, und ein blauer Blitz schoss auf Vengeous zu. Der wehrte ihn jedoch mit einem Schattenschild ab. Der Schild bekam scharfe Ränder und bewegte sich wie eine Haifischflosse über den Boden. China verschränkte die Finger und streckte die Arme aus, mit den Handflächen nach vorn. Die Symbole auf ihren Handflächen flossen ineinander und wurden zu einem blendenden Lichtstrahl, der in die Flosse fuhr. Schattenstückchen flogen davon.
Vengeous schickte die Dunkelheit aus seinen Fingerspitzen los, und sie wickelte sich um ein Auto. Dann trat er zurück, warf die Arme in die Luft, und der Wagen hob sich. China warf sich zur Seite. Der Wagen verfehlte sie um wenige Zentimeter.
Sie ging auf den Baron zu, wobei sie ihn mithilfe der Symbole auf ihrem Körper wieder und wieder angriff, doch Vengeous wehrte jeden Angriff ab. Gleich zweimal schickte er ein heimtückisches Schattenlasso aus, das ihr den Boden unter den Füßen wegzog, und jedes Mal lachte er, wenn sie fiel.
Als sie nah genug heran war, ließ Vengeous eine massive Scheibe Dunkelheit gegen ihren Kiefer klatschen.
Er grinste, schlug sie gleich noch einmal mit dem Schatten, und wieder kam sie ins Wanken. Die Rüstung veränderte sich; sie passte sich Vengeous' Bedürfnissen und Absichten an.
Chinas Frisur war völlig im Eimer. Blut und Dreck mischten sich mit ihrem Make-up, und ihre Kleider waren zerrissen und schmutzig. Vengeous packte sie und schleuderte sie mit dem Kopf voraus gegen einen Pfeiler. Sie rutschte daran hinunter und landete unsanft auf dem Boden.
Vengeous trat neben sie, beugte sich zu ihr hinunter und stupste sie mit einem Finger an. Sie öffnete mit flatternden Lidern die Augen und sah gerade noch, wie Zephyr sich hinter dem Baron aufrichtete. An der Art, wie sie sich die Seite hielt, erkannte China, dass ihr Bodyguard sich die Rippen gebrochen hatte. Dennoch gab sie nicht auf. China bewunderte ihre Entschlossenheit, so tollkühn sie auch war.
Zephyr wollte sich auf Vengeous stürzen, doch die Schatten bekamen scharfe Kanten, und noch im Sprung bohrten sie sich von allen Seiten in ihren Körper.
Sie hielt inne, mitten in der Luft gehalten von diesen Speerspitzen aus Dunkelheit, die von Vengeous' Rüstung ausgingen. China sah, wie sie nach Atem rang, doch ihre Lungenflügel waren durchbohrt. Zephyr würgte an ihrem eigenen Blut.
„Kein Gegner“, meinte der Baron, „kein ernst zu nehmender Gegner.“
Die Dunkelheit bog sich auf, und Zephyrs Körper brach auseinander.
DIE RUHE VOR DEM STURM
Auf der Tanzfläche schwenkte ein korpulenter Mann seine Frau ausgelassen herum. Er drehte und verrenkte sich und hatte einen Riesenspaß, während seiner Frau der Angstschweiß ausbrach. Als sie sich endlich aus seinem Griff befreien konnte, schlug sie ihm mit der Hand auf den Arm und wollte davonstürmen, doch dann wurde ihr schwindelig, sie schwankte und taumelte in einen anderen Tänzer und löste einen glorreichen Dominoeffekt in Zeitlupe aus, mit extra viel Gekreische.
Endlich hatte auch Walküre etwas zu lachen.
Die Band verkündete laut und dröhnend und wegen der Rückkopplung am Mikrofon völlig verzerrt, dass es jetzt etwas langsamer weiterginge. Die Band bestand aus zwei Herren in
Weitere Kostenlose Bücher