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Skulduggery Pleasent -3- Die Diablerie bittet zum Sterben

Skulduggery Pleasent -3- Die Diablerie bittet zum Sterben

Titel: Skulduggery Pleasent -3- Die Diablerie bittet zum Sterben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Derek Landy
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setzte sich und begann in einer Sprache, die Walküre nicht kannte, vor sich hin zu murmeln. Dann summte er. Zuerst dachte sie, es sei irgendein Mantra, mit dem er sein Bewusstsein auf eine höhere Ebene hob. Dann erkannte sie die ersten Takte von „Eat The Rich“ von Aerosmith und versuchte gar nicht mehr zu verstehen, was er da gerade tat.
    „Okay“, sagte Finbar verträumt, „ich schwebe. Mann. Ich bin hier oben. Schwebe durch die Decke ... hinaus ins Freie ... gleite über den Himmel ... Dublin sieht so hübsch aus, selbst bei Regen ...“
    „Finbar, kannst du mich hören?“, fragte Skulduggery.
    Finbar murmelte selig vor sich hin.
    „Kannst du mich hören, Finbar?“, wiederholte Skulduggery lauter.
    „Skulman.“ Finbar lächelte. „He, wie geht's? Ich hör dich laut und deutlich.“
    „Weißt du noch, wonach du suchst?“
    Finbar nickte, immer noch mit geschlossenen Augen. „Ja, klar. Das Tor. Für die Gesichtslosen. Gruselige Kerle, Mann.“
    „Da hast du recht.“
    Walküre sah, wie Finbar leicht die Stirn runzelte.
    „Ich glaube“, sagte er langsam, „ich glaub, ich kann sie spüren, Mann ...“
    Skulduggery neigte den Kopf. „Bleib weg, Finbar. Bleib weg von ihnen.“
    „Das ist ... das ist 'ne gute Idee ...“
    „Du suchst nach den magischen Linien, nicht vergessen, ja?“
    „Keine Bange ...“ Finbars Hände strichen über die Landkarte. „Ich fliege jetzt. He, das gefällt mir. Ich spüre die Wolken zwischen meinen Fingern. Ich sehe die Linien ringsherum. Sie glänzen wie Gold, wie Glitter. So hübsch ...“ Plötzlich verschwand sein Lächeln. „Warte mal. Diese ... diese Linien hier glänzen nicht. Sie sind matt. Werden noch matter.“
    „Wo bist du?“
    „Warte, Mann, ich geh ein bisschen näher ran ...“
    „Nicht zu nah, Finbar.“
    „Mir wird schon nichts passieren ...“
    Walküre schaute Skulduggery an. Sie warteten ein paar Sekunden.
    „Da ist was faul“, verkündete Finbar schließlich. Etwas in seinem Tonfall hatte sich verändert, er klang nicht mehr verträumt. „Die Linien, sie sind schwarz geworden. Sie faulen weg.“
    „Wo bist du?“
    „Ich höre sie. Ich ... ich hör sie flüstern ...“
    „Wen hörst du?“
    „Die Gesichtslosen.“
    „Hör nicht hin! Verstehst du? Bleib weg von ihnen.“
    „Oh Gott.“
    „Finbar, bleib weg -“
    „Oh Gott, sie wissen, wo wir sind. Sie wissen, wo wir sind. Sie haben uns gefunden und warten nur noch darauf, dass sie hereingelassen werden. Sie stehen am Tor und warten darauf, dass sie hereingelassen werden!“
    „Finbar“, sagte Skulduggery eindringlich, „wo bist du? Sag uns auf der Stelle, wo du bist!“
    Finbar streckte den Arm Richtung Spülbecken aus und Walküre musste rasch den Kopf einziehen, um dem Messer auszuweichen, das ihm in die Hand flog. Er stach in die Landkarte, dann ließ er die Arme hängen und sein Kopf sank auf die Brust.
    „Finbar?“, flüsterte Skulduggery. „Finbar, hörst du mich?“
    Ein leises Lachen kam über Finbars Lippen.
    Er flog in die Luft und stieß dabei sowohl Walküre als auch Skulduggery zu Boden. Der Tisch fiel um und Finbar wandte sich ihnen zu. Seine Glieder zuckten, die Augen hatte er immer noch geschlossen.
    Er öffnete den Mund und eine Stimme, die nicht seine war, eine Stimme, die hunderttausend andere Stimmen war, sagte: „Ihr könnt uns nicht aufhalten.“
    Skulduggery rappelte sich auf, als ihn etwas traf und gegen die Wand schleuderte.
    „Die Welt wird untergehen“, sagte die Stimme. „Die Welt wird zugrunde gehen. Wir kommen.“
    Finbar fiel hin und sackte in sich zusammen wie eine Marionette, der man die Fäden durchgeschnitten hat.
    Walküre war aufgestanden. Hinter ihr erhob sich stöhnend auch Skulduggery.
    Finbar hob den Kopf und blickte sich benommen um.
    „Boah“, stieß er hervor.
    Walküre half ihm auf den einzigen noch stehenden Stuhl in der Küche.
    „Ich hasse es, wenn ich besessen bin“, sagte er. „Das passiert uns Sensitiven ständig. Meistens merkt man es ziemlich schnell, weil wir rote Augen bekommen oder eine tiefe Stimme oder weil wir in der Luft schweben oder so, aber manchmal auch nicht. Ich war schon eine Woche lang vom Geist Napoleons besessen, bevor Sharon auffiel, dass irgendetwas an mir anders war. Ich glaube, sie hat's am Akzent gemerkt.“
    „Kannst du uns irgendwas zu dem, was da gerade passiert ist, sagen?“, fragte Skulduggery.
    „Tut mir leid“, antwortete Finbar und Walküre fiel auf, wie blass er war. „Das war

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