Skulduggery Pleasent -3- Die Diablerie bittet zum Sterben
das Sanktuarium wieder stark machen. Er lächelte.
„Du Idiot“, sagte der Großmagier und Crux' Mundwinkel rutschten nach unten.
„Sir?“
„Kannst du dir vorstellen, wie viele Anrufe hier eingehen? Unsere Leute sind in Panik, Crux. Sie schauen sich an, was passiert, und sie denken: Wenn jemand die Teleporter umbringen kann, ohne irgendwelche Spuren zu hinterlassen, kann dieser Jemand auch mich umbringen. Das denken sie.“
„Großmagier, ich versichere dir, dass ich alles tue, was in meiner Macht -“
„Du versicherst mir? Ich habe ihnen versichert, Crux, dass ich meinen besten Detektiv auf den Fall angesetzt habe. Und weißt du, was sie mir darauf antworten?“
Das Kompliment ließ Crux ein paar Zentimeter größer werden, doch er schüttelte bescheiden den Kopf.
„Sie sagen: ,Oh, ich wusste gar nicht, dass Skulduggery Pleasant wieder für dich arbeitet!“
Crux schoss das Blut in den Kopf.
„Sie haben Angst und sie wollen Ergebnisse sehen. Ich habe dich in diese Position gehievt, aber du musst dich erst noch beweisen.“
„Aber, Sir ...“
„Es gibt noch einen Teleporter. Hast du das gewusst? Der letzte Teleporter. Ein Junge.“
„Ja, Sir, das wusste ich. Er heißt Renn, Sir, und wurde zuletzt in einem Nachtklub in der Grafschaft Meath gesehen. Unsere Agenten durchkämmen die Gegend. Wir werden ihn finden.“
„Enttäusche mich nicht, Crux.“
„Bestimmt nicht, Sir.“
„Geh jetzt.“
Crux verbeugte sich, eilte hinaus und schloss leise die Tür hinter sich.
DAS HAUS AN DER FRIEDHOFSTRASSE
Skulduggery hatte ein Zuhause. Als Walküre das irgendwann herausgefunden hatte, war ihre erste Reaktion Überraschung gewesen. Die zweite, die der Überraschung auf dem Fuße folgte, war die logische Akzeptanz dieser Tatsache gewesen. Selbstverständlich hatte er ein Zuhause, selbstverständlich wohnte er irgendwo. Hatte sie tatsächlich angenommen, er würde den ganzen Tag in seinem Bentley herumkurven? Ein Teil von ihr hatte das tatsächlich angenommen, aber der Teil war nicht besonders helle.
Sein Haus war das einzige Wohnhaus an der Friedhofstraße. Einen echten Friedhof gab es an der Friedhofstraße nicht, nur zwei konkurrierende Bestattungsunternehmen, die einander direkt gegenüberlagen. Skulduggerys Haus stand stolz am Ende der Straße, wie ein Elternteil, das zankende Geschwister beaufsichtigt. Manchmal erzählte er ihr Storys von den Streitereien der Bestattungsunternehmer, die hinter ihrem Gartenzaun standen und sich aus sicherer Entfernung Schimpfwörter an den Kopf warfen.
Dass jedes Zimmer wie ein Wohnzimmer aussah, war mit das Erste, was Walküre in dem Haus aufgefallen war.
„Ich brauche nichts anderes“, hatte Skulduggery erklärt. „Ich brauche keine Küche und kein Bad, und da ich kein Bett brauche, brauche ich auch kein Schlafzimmer.“
„Schläfst du denn gar nicht?“, hatte sie gefragt.
„Ich muss nicht, aber ich habe mir die Fähigkeit angeeignet und es gefällt mir ganz gut. Obwohl du es wahrscheinlich Meditation nennen würdest. Die Wirkung ist dieselbe - ich fahre das System ganz herunter, lasse meinen Geist wandern, wohin er will, vollkommen ungehindert von bewussten Gedanken. Es tut gut. Es entspannt.“
Er hatte ihr den Sessel gezeigt, in dem er gern saß, während er „schlief“. Es war nichts Besonderes an ihm. Sie hatte ihn sich angesehen, uninteressant gefunden und sich weiter umgeschaut.
Es gab eine Menge Bücher und eine Menge Ordner. Im größten Zimmer des Hauses stand ein riesiges Sofa, und wenn Walküre Zeit in der Friedhofstraße totschlagen musste, landete sie gewöhnlich irgendwann auf diesem Sofa.
Jetzt öffnete Skulduggery die Haustür, Walküre trat ein, ließ ihren Mantel auf den Boden fallen und lümmelte sich aufs Sofa.
Skulduggery kam hinter ihr her, hob den Mantel auf, faltete ihn sorgfältig zusammen und legte ihn auf den Tisch.
„Ist es okay für dich, wenn du hierbleibst?“, fragte er. „Möchtest du etwas essen oder trinken?“
„Du hast doch nie etwas zu essen oder zu trinken im Haus“, erwiderte Walküre. Das Kissen vor ihrem Gesicht dämpfte ihre Worte.
„Ich glaube, es ist noch etwas Pizza da vom letzten Mal, als du hier warst.“
„Das ist doch schon zwei Wochen her.“
„Glaubst du, sie ist inzwischen schlecht geworden?“
„Ich glaube, dass sie inzwischen das Zeitliche gesegnet hat. Aber ich brauche nichts, danke. Hast du schon rausgekriegt, was der Isthmus-Anker ist?“
„Ich ... ich bin noch
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