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Skulduggery Pleasent -3- Die Diablerie bittet zum Sterben

Skulduggery Pleasent -3- Die Diablerie bittet zum Sterben

Titel: Skulduggery Pleasent -3- Die Diablerie bittet zum Sterben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Derek Landy
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Tanith so schwer verletzt hatte, war auf seinem Rücken festgeschnallt.
    „Wie ist er bei dir gelandet?“, wollte Skulduggery wissen.
    Kranz zuckte die Schultern. „Serpine hat unsere Technik angewandt, um ihn von den Toten zurückzuholen. Nachdem wir das einmal begriffen hatten, gelang es uns, die Macht, die er über den Sensenträger hatte, zu brechen. Danach kam der Sensenträger zu uns.“
    „Dass er Serpines Befehl im Sanktuarium missachtet hat, war also euer Werk?“
    „Das waren es. Hätten wir nur schon früher Serpines Einfluss unterbinden können! Dann wäre Miss Low nicht verletzt worden und Mr Schneider hätte sich nicht in eine Gartenskulptur verwandeln müssen.“
    Grässlich machte einen Schritt auf ihn zu, aber Skulduggery hielt ihn zurück.
    Tanith stellte sich vor den Weißen Sensenträger, der auf sie herunterschaute. Ihr Gesicht spiegelte sich in seinem Visier.
    „Kann er Tote beschwören?“ Die Frage war an Kranz gerichtet, doch sie wandte den Blick nicht von dem Sensenträger.
    „Nein. Er ist lediglich ein Sensenträger, wenn auch einer von den Besten. Er ist außerdem tot, regeneriert sich selbst und ist so ziemlich unaufhaltsam. Er ist das Ergebnis einer unserer Techniken, und als Soldat liegt es in seiner Natur, unsere Befehle entgegenzunehmen und uns zur Seite zu stehen. In diesem Fall ist nun unsere Seite glücklicherweise auch eure Seite.“
    Tanith drehte sich um. „An meiner Seite steht er nicht.“
    „An meiner auch nicht“, knurrte Grässlich.
    „Wie auch immer, er gehört zu dem TotenbeschwörerKontingent, das ihr angefordert habt. Wir drei und der Weiße Sensenträger. Wenn ihr glaubt, ihr könnt die Diablerie ohne uns aufhalten, dann mischen wir uns natürlich nicht ein.“
    Skulduggery steckte seine Waffe weg. „Sollten wir das hier überleben, Kranz, dann müssen wir beide mal ein Wörtchen miteinander reden.“

DER ABSCHIED
    Walküre kletterte am Samstagmorgen durch ihr Zimmerfenster, als ihr Spiegelbild gerade aufwachte.
    Es richtete sich auf und schaute sie an. „Du siehst fürchterlich aus“, stellte es fest.
    „Herzlichen Dank“, erwiderte Walküre und warf ihren Mantel in den Schrank. Sie hatte zwei Stunden auf Grässlichs Couch geschlafen und war total fertig. Sie setzte sich und streifte die Stiefel ab.
    „Deine Eltern verlassen in einer halben Stunde das Haus. Bist du hergekommen, um dich zu verabschieden, bevor sie nach Paris fahren?“
    „Das hatte ich vor.“
    „Soll ich in den Spiegel zurück?“
    Walküre zog sich aus, kickte ihre schwarzen Kleider in die Ecke und wickelte sich in ihren Morgenmantel. „Ich bleibe nicht lang“, sagte sie. „Ich geh jetzt duschen, dann sage ich meinen Leuten Tschüss und bin wieder weg.“
    „Dann soll ich also hierbleiben?“
    „Versteck dich unterm Bett, nur für den Fall, dass Mom hereinkommt.“ Das Spiegelbild tat es und Walküre schaute zu, wie seine bloßen Füße im Versteck verschwanden. „Bist du okay da unten?“
    „Ja, bin ich“, kam die Antwort. „Ich habe außerdem Unterwäsche von dir gefunden, die du schon vermisst hast.“
    „Dann ist ja alles bestens. Und ab jetzt machst du keinen Mucks mehr.“
    Walküre tappte ins Bad, sperrte die Tür ab und drehte das Wasser in der Dusche auf. Als der heiße Wasserstrahl sie traf, seufzte sie wohlig. Sie ließ den Kopf auf die Brust sinken, schloss die Augen und innerhalb von Sekunden klebte ihr das Haar am Kopf. Sie spürte, wie Staub, Schmutz und Schweiß von ihr abgewaschen wurden, und es war ein wunderbares Gefühl. Sie fuhr mit der Zunge über ihre Zähne und testete den neuen. Er erschien ihr immer noch zu groß, aber sie hatte Angst, dass sie ihn verschob, wenn sie zu fest dagegendrückte.
    Sie wusch sich die Haare. Ihre Muskeln lockerten sich. Ihr war gar nicht aufgefallen, wie verspannt sie war. Eine Massage wäre jetzt genau das Richtige. China wusste wahrscheinlich, an wen man sich wenden könnte.
    Sie überlegte, was sie ihren Eltern sagen sollte, und in ihrem Magen begannen wütende Schmetterlinge herumzuflattern. Viel zu oft hatte sie sich in den vergangenen zwei Jahren schon von ihnen verabschieden müssen in dem Wissen, dass es das letzte Mal sein könnte. Daran würde sie sich nie gewöhnen.
    Als sie fertig war, stieg sie aus der Dusche und trocknete sich ab. Auf dem Flur hörte sie Schritte.
    „Morgen, Liebes“, rief ihre Mutter.
    „Morgen“, rief sie zurück.
    Sie rieb den beschlagenen Spiegel blank und betrachtete ihr Gesicht.

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