Skulduggery Pleasent -3- Die Diablerie bittet zum Sterben
an.
„Alles klar?“, fragte er besorgt.
Sie versetzte ihm einen Kinnhaken und er stolperte rückwärts.
„He! Warum hast du das gemacht?“, rief er.
Sie schaute ihn finster an. Langsam ließ der Schwindel nach. „Schock, in erster Linie“, erwiderte sie ärgerlich. „Du kannst doch nicht einfach Leute teleportieren, ohne sie zu fragen! Was hättest du getan, wenn etwas schiefgegangen wäre? Wenn du zum Beispiel nur die Hälfte von mir teleportiert hättest?“
„Das ist noch nie vorgekommen.“
„Oder wenn du auf halbem Weg meinen Arm losgelassen hättest?“
„Das ist gar nicht möglich.“
„Oder wenn wir in einer Mauer oder so gelandet wären.“
Er zögerte. „Okay, die Gefahr bestand ... Aber wenn ich schon einmal an einem Ort war und ihn mir vorstellen kann, ist das Risiko relativ gering. Um ehrlich zu sein, ich dachte, es gefällt dir.“
Ihr Handy klingelte. Es war Skulduggery. Sie versicherte ihm, dass alles in Ordnung sei und sie bei Grässlich auf ihn warten würde. Dann legte sie auf.
„Er hat gesagt, er bringt dich um“, informierte sie Fletcher.
Der zuckte die Schultern. „Das sagt er immer.“
„Aber dieses Mal meint er es ernst.“
„Was spielt das noch für eine Rolle? Wenn er mich an diese Irren ausliefert, bin ich sowieso tot, oder?“
Sie sagte nichts dazu.
Er schaute über die Stadt. „Ganz hübsch hier oben“, fuhr er fort. „Die ganzen Straßenlaternen. Der Regen lässt alles irgendwie glitzern, siehst du das? So ist es auch in London. Manchmal kann man sogar vergessen, wie schmutzig dort alles ist.“ Ihre Blicke trafen sich. „Was passiert jetzt wohl mit diesem Guild? Glaubst du, sie bringen ihn um?“
Sie zögerte mit der Antwort. „Ich weiß es nicht.“
„Kümmert es dich?“
„Was? Natürlich!“
„Du magst ihn doch nicht.“
„Deshalb will ich aber noch lange nicht, dass man ihn umbringt .“
Fletcher schwieg eine Weile, dann fragte er: „Hat Tanith einen Freund?“
Sie schaute ihn ungläubig an; der radikale Themenwechsel verblüffte sie. „Du hast nicht die geringste Chance.“
„Das weißt du doch gar nicht.“
„Doch, das weiß ich.“
„Dann nenne mir drei triftige Gründe.“
„Ich brauche nur zwei. Erstens ist sie viel zu alt für dich und zweitens nervst du gewaltig.“
„Hey, nur weil du zu jung bist, um meinen Charme zu erkennen, heißt das noch lange nicht, dass ich keinen habe. Ich bin ein echtes Goldstück.“
Sie grinste. „Sagt das deine Mummy immer?“
„Nicht wirklich. Meine Mum ist tot.“
Ihr Grinsen verschwand. „Oh.“
„Was ist mit deiner Familie? Wie stehen sie zu deinen ganzen magischen Verbrechensbekämpfungsabenteuern?“
„Sie wissen nichts davon. Zu Hause habe ich diesen Spiegel, den brauche ich nur zu berühren und dann kommt mein Spiegelbild heraus und erledigt die ganzen langweiligen Sachen für mich wie in die Schule gehen, Hausaufgaben machen und zu anderen Leuten nett sein.“
„Dein Spiegelbild wird lebendig?“, fragte er mit großen Augen.
„Genau.“
„Im Ernst? Cool! Dann glauben alle, du wärst ein ganz normales Mädchen?“
„Ein bisschen daneben bin ich in ihren Augen schon, aber im Grunde doch normal, ja.“
„Erstaunlich. Es gibt dich also zweimal?“
„Gewissermaßen.“
Er schwieg und nach einiger Zeit fragte sie sich, worüber er wohl nachgrübelte.
„Cool“, sagte er schließlich noch einmal. „Könnte ich auch so einen Spiegel bekommen? Vielleicht könnten wir dann mein Spiegelbild gegen diesen Guild austauschen? Wenn mein Spiegelbild allerdings die gleichen Fähigkeiten hätte wie ich, wäre es natürlich zwecklos.“
„Spiegelbilder können nicht zaubern, aber es würde trotzdem nicht funktionieren. Zauberer erkennen ein Spiegelbild normalerweise auf eine Meile Entfernung.“
Fletcher zuckte die Schultern. „Es wäre einen Versuch wert. Eins sag ich dir: Ich bin heilfroh, wenn das alles hier vorbei ist und ich endlich wieder ein normales Leben führen kann.“
„Wie hat dein normales Leben denn ausgesehen? Was hast du den ganzen Tag über gemacht?“
„Wozu ich gerade Lust hatte. Ich habe diese Fähigkeiten und ich habe sie mir nicht beigebracht, keiner hat mir was dazu gesagt, es ist einfach so passiert. Ich bin ein Naturtalent. Und es bedeutet, dass ich überall hingehen und alles machen kann. Und genau das tue ich den lieben langen Tag - was immer ich will.“
„Du solltest dir jemanden suchen, der dich ausbildet.“
„Wen denn? Alle
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