Skulduggery Pleasent -3- Die Diablerie bittet zum Sterben
nachdem wir Meritorius verloren haben, schon wieder einen Großmagier verlieren - was glaubt ihr wohl, wie lange unsere Freunde und Nachbarn warten, bevor sie hier einfallen?“
„Ihr wisst alle, dass ich kein großer Fan des englischen Sanktuariums bin“, entgegnete Tanith, „aber selbst die wären nicht so blöd und würden versuchen, die Macht in Irland an sich zu reißen.“
„Wenn sie behaupten könnten, es sei zu unserem Besten, würden sie wahrscheinlich das Risiko eingehen. Hier geht es nicht um Politik. Hier geht es um Macht. Wir haben die Pflicht zu beschützen, was unser ist - nicht weil wir selbstsüchtig wären, sondern weil es notwendig ist. Wenn sie in falsche Hände gerät, kann die Magie dieses Landes die Welt verändern.“
Skulduggery nahm seinen Hut ab und schnippte eine nicht vorhandene Fluse vom Rand. „Wenn wir ihnen allerdings Renn übergeben und die Diablerie Erfolg mit ihrem Plan hat, wird das die Welt ohnehin verändern.“
„Weshalb es dein Job sein wird, Detektiv, das unter allen Umständen zu verhindern. Du hast zwei Aufgaben vor dir - bring Thurid Guild lebendig und möglichst unversehrt zurück und sorge dafür, dass die Diablerie Fletcher Renn nicht in die Finger bekommt.“
„Du willst damit sagen, dass wir sie linken sollen.“
„Genau das will ich damit sagen.“
Skulduggery zuckte die Schultern. „Das hatte ich ohnehin vor.“
„Stehen wir immer noch auf der Liste der gesuchten Verbrecher?“, fragte Walküre.
„Leider ja“, erwiderte Bliss. „Während Guilds Abwesenheit führe ich zwar das Kommando, solange wir aber einen Spion im Sanktuarium haben, wäre es viel zu gefährlich, euch wieder in unsere Dienste zu nehmen. Ich versuche nach Kräften, euch Remus Crux vom Hals zu halten, aber offiziell wird er der zuständige Detektiv bleiben, damit unser Spion etwas hat, womit er sich beschäftigen kann.“
„Raus“, sagte Kenspeckel.
Sie schauten ihn an, als er durch die Tür in der Leinwand trat.
„Raus“, wiederholte er. „Alle. Geht. Dies ist eine Einrichtung für Wissenschaftliche Magie, ein Ort des Wissens und ein Ort des Heilens. Nicht aber ein Ort der Gewalt.“
„Professor ...“, begann Skulduggery, doch Kenspeckel brachte ihn mit einer Handbewegung zum Schweigen. „Du bringst Tod und Zerstörung in mein Haus, Detektiv Pleasant. Das hast du schon immer getan. Es macht mir nichts aus, dich zusammenzuflicken und deine Freunde zusammenzuflicken, aber ich bin nicht bereit zuzulassen, dass du meine Einrichtung als dein Hauptquartier missbrauchst. Heute Nachmittag wurde dieses Haus von Sensenträgern überfallen. Und als ob das nicht schon schlimm genug wäre, griffen danach auch noch fanatische Anhänger der Gesichtslosen an, genau dort, wo du im Moment stehst. Ich habe einen Eid geleistet, dass ich Menschen heilen will, aber heute war ich gezwungen, mit meinen Kräften andere zu verletzen. Das ist unverzeihlich. Unverzeihlich !“
Walküre wich zurück; sie fürchtete den Moment, in dem er ihre Verletzungen als Waffe gegen Skulduggery einsetzen würde. Er sah sie an, dann Skulduggery, aber er ließ den Moment verstreichen. „Ich werde weiter eure Wunden heilen“, sagte er schließlich, „aber eure Kämpfe werde ich nicht unterstützen. Deshalb geht jetzt. Alle.“
Damit drehte Kenspeckel sich um und ging durch die Tür in der Kinoleinwand zurück. Einen Augenblick später verblasste das Bild von der Tür und die schweren Vorhänge schlossen sich. Die wenigen Lampen, die noch funktionierten, leuchteten ihnen den Weg zum Ausgang.
Bliss ging als Erster. Die anderen blickten Skulduggery an, der seinen Hut wieder aufsetzte. Sie schlüpften in ihre Mäntel, Grässlich griff nach zwei großen Tüten und dann verließen sie das Kino. Der Regen hatte aufgehört. Skulduggery schloss die Rote Gefahr auf.
„Dann geht es jetzt wohl wieder zu mir“, stellte Grässlich fest und warf die Tüten hinten in den Lieferwagen.
„Okay“, sagte Fletcher und nahm Walküres Arm, „wir treffen uns dann dort.“
Und sie teleportierten.
Es war wie ein Blinzeln. Sie spürte nur einen Windstoß und fühlte sich leicht. Ihr Magen hob sich und es war nichts unter ihr oder um sie herum mit Ausnahme von Fletchers Hand auf ihrem Arm. Seine Hand war das Einzige, was sich echt anfühlte, echt und gut und warm und beruhigend.
Plötzlich standen sie auf dem Dach von Grässlichs Atelier. Walküre wurde schwindelig und fast wäre sie hingefallen. Fletcher lächelte sie
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