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Skylark 1 - Die Abenteuer der Skylark

Skylark 1 - Die Abenteuer der Skylark

Titel: Skylark 1 - Die Abenteuer der Skylark Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E. E. Smith
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vereinigten sich das herrliche Instrument und die fähige Künstlerin zu ihrer besten Leistung.
    Dorothy ließ die letzte Note verklingen und stand mit gesenktem Bogen da, bereit, ihr Spiel wieder aufzunehmen. Doch das war nicht mehr nötig. Von der Tyrannei des Geistes befreit, der ihn so unbarmherzig angetrieben hatte, holte Seatons Körper nun einen Teil des fehlenden Schlafs nach.
    Dorothy vergewisserte sich, daß er wirklich schlief, ging auf Zehenspitzen zur Tür des Arbeitszimmers und flüsterte: »Er ist in seinem Sessel eingeschlafen.«
    »Das kann ich verstehen«, erwiderte ihr Vater lächelnd. »Das letzte Stück war wie eine Flasche Veronal – Crane und ich mußten uns gegenseitig wachhalten. Du bist ein schlaues Mädchen.«
    »Sie ist eine Musikerin«, sagte Crane. »Und was für eine!«
    »Zum Teil bin ich's – aber was für eine Violine! Und was machen wir nun mit ihm? Lassen wir ihn so schlafen?«
    »Nein – auf der Couch hat er's bequemer. Ich hole ein paar Decken.«
    Als das geschehen war, gingen die drei zusammen ins Wohnzimmer. Seaton ruhte reglos in dem Sessel; nur das Heben und Senken seiner Brust zeigte an, daß er lebte.
    »Du nimmst seine ...«
    »Psst!« flüsterte Dorothy. »Du weckst ihn ja auf, Papa!«
    »Ach was! Den könnte man jetzt nicht mal mit einem Knüppel wecken! Sie nehmen Kopf und Schulter, Crane – eins – zwei – drei!«
    Dorothy beobachtete nervös das Manöver und versuchte zu helfen, während die beiden Männer den Wissenschaftler aus dem Sessel hoben und quer durchs Zimmer zur Couch trugen. Sie zogen ihm das Jackett aus; das Mädchen schob ihm Kissen unter den Kopf, zupfte die Decken zurecht und gab ihm behutsam einen Kuß. »Gute Nacht, Liebling«, flüsterte sie.
    Seine Lippen zuckten, und er murmelte im Schlaf: »... tenacht ...«
     
    Es war drei Uhr nachmittags, als Seaton die Werkstatt betrat. Er sah schon viel besser aus.
    Als Crane ihn erblickte und begrüßte, setzte er ein dümmliches Lächeln auf.
    »Bitte kein Wort, Martin; ich weiß alles! Ich war noch nie so verlegen wie vorhin, als ich auf der Couch bei den Vanemans erwachte! Wohin du mich natürlich geschleppt hast.«
    »Aber natürlich«, sagte Crane fröhlich. »Und hör mir mal gut zu! Dir wird's immer wieder so gehen, oder schlimmer, wenn du so weitermachst.«
    »Du brauchst es mir nicht aufs Brot zu streichen – siehst du nicht, daß ich flach auf dem Rücken liege und alle viere in die Luft gestreckt habe? Ich will mich bessern. Ich werde jeden Abend um elf Uhr ins Bett gehen und Dottie jeden zweiten Abend und sonntags den ganzen Tag besuchen.«
    »Sehr schön, wenn das wirklich stimmt – und das will ich doch hoffen.«
    »O ja. Übrigens, während ich heute früh beim Frühstück saß – na ja, heute nachmittag –, habe ich den fehlenden Faktor in der Theorie gefunden. Und sag mir bloß nicht, es liegt daran, daß ich ausgeruht und ausgeschlafen war – ich weiß das allein!«
    »Ich habe mich heldisch zurückgehalten, diese Tatsache nicht zu erwähnen.«
    »Vielen Dank. Wie du dich erinnerst, bestand das Problem in der Frage, wie wohl die Einwirkung einer kleinen elektrischen Spannung auf die Energiefreisetzung sein würde. Ich glaube, ich habe die Lösung. So ein Stromstoß muß die Epsilon-Gamma-Zeta-Ebene verschieben – und wenn das zutrifft, muß der Umfang der Freisetzung gleich Null sein, wenn der Winkel Zeta null ist, und sich einem unendlichen Wert nähern, sobald Theta Pi über zwei erreicht.«
    »O nein«, widersprach Crane. »Das ist unmöglich. Diese Ebene richtet sich einzig und allein nach der Temperatur.«
    »Das ist im Regelfall richtig – doch an diesem Punkt kommt das X ins Spiel. Hier der Beweis ...«
    Und die Diskussion begann. Nachschlagewerke häuften sich auf dem Tisch, wurden auf dem Boden abgelegt, Stapel mit Notizzetteln wuchsen an, und beide Rechner liefen fast ununterbrochen.
    Da die mathematischen Details des Seaton-Crane-Effekts hier von geringer oder überhaupt keiner Bedeutung sind, mögen an dieser Stelle einige Schlußfolgerungen der beiden Männer genügen. Die gewonnene Energie ließ sich kontrollieren. Sie konnte ein Raumschiff antreiben oder ziehen. Sie ließ sich als Sprengstoff verwenden – mit einer Sprengkraft, die von der einer Zwanzig-Millimeter-Granate bis in Größenordnungen reichte, die eigentlich keine Grenze kannten – jedenfalls mußten sie in Werten von Megatonnen T.N.T. ausgedrückt werden. In diesen letzten Gleichungen lagen noch

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