Skylark 1 - Die Abenteuer der Skylark
ein Raumschiff handelte und daß es ins Nichts davonflog. Dann müssen Sie das Mädchen in einem unserer Verstecke unterbringen. Vielleicht bei dem Spencer-Mädchen. Dann sagen Sie Seaton und Crane, sie sei auf dem Mars und würde dort verrecken, wenn sie nicht mitspielen. Sie werden sehr schnell nachgeben und würden es nicht wagen, mit einer solchen Geschichte zur Polizei zu gehen. Na, sehen Sie einen Fehler in dem Plan?«
»Auf den ersten Blick nicht ...« Brookings trommelte geistesabwesend mit den Fingern auf dem Tisch herum. »Würde es etwas ausmachen, wenn sie uns mit ihrem Schiff verfolgten – in dem Zustand, in dem es dann sein wird?«
»Nicht das geringste«, sagte DuQuesne. »Im Gegenteil – dann wären sie um so schneller erledigt, und zwar in einem Wrack, das ein so eindeutiges Ergebnis bietet, daß man gar nicht auf den Gedanken kommen wird, eine metallurgische Leichenöffnung vorzunehmen.«
»Stimmt. Wer soll unser Schiff steuern?«
»Ich«, sagte DuQuesne. »Allerdings brauche ich Hilfe. Einen Mann aus dem inneren Kreis. Sie oder Perkins. Ich würde sagen Perkins.«
»Ist die Sache irgendwie gefährlich?«
»Ganz und gar nicht. Das System ist perfekt.«
»Dann bin ich dabei. Ist das alles?«
»Nein«, erwiderte Brookings. »Sie haben von der Spencer gesprochen. Haben Sie ihr das Zeug noch nicht weggenommen?«
»Nein, sie ist stur wie ein Maultier.«
»Die Zeit wird knapp. Nehmen Sie sie mit, ohne sie zurückzubringen. Wir holen uns das Zeug ein andermal zurück.«
Perkins verließ das Zimmer; und nach einer langen Diskussion um zahlreiche Einzelheiten verließen DuQuesne und Brookings das Restaurant, jeder auf einem anderen Weg.
K APITEL 10
Die großen Stahlstücke, die das Skelett der Skylark bilden sollten, trafen ein und wurden in die Testkammer gebracht, wo eine Durchleuchtung mit Radiumkapseln in jeder Verstrebung Mängel offenbarte. Nachdem er die Fehler durch eine orthometrische Projektion bestimmt und anschließend registriert hatte, verbrachte Seaton eine Stunde mit Stechzirkel und Rechenschieber.
»Die Streben sind kräftig genug, um die Verschiffung und Montage auszuhalten – und vielleicht noch eine gewisse Zusatzbelastung, etwa ein G Beschleunigung, während wir noch in der Atmosphäre sind. Doch bei dem geringsten Antriebsstoß oder einer plötzlichen Kehre – peng! Dann bricht das ganze Gebilde wie eine Seifenblase zusammen. Möchtest du meine Zahlen überprüfen?«
»Nein. Ich habe dir schon gesagt, du sollst dir mit einer Analyse keine Mühe geben. Wir brauchen richtiges Metall, und keinen Abfall.«
»Also müssen wir alles zurückschicken – mit einem Inspektor?«
»Nein.« Als Seaton ihn überrascht ansah, fuhr Crane fort: »Ich habe lange über diese Möglichkeit nachgedacht. Wenn wir die Bauteile zurückweisen, wird man uns auf andere Weise umzubringen versuchen; und vielleicht gelingt das dann auch. Wenn wir aber ahnungslos weitermachen und die Streben benutzen, wird man uns in Ruhe lassen, bis die Skylark vollendet ist. Damit würden wir Zeit gewinnen, einige Monate, in denen wir frei und ganz ungestört sind. Eine teure Zeit, das muß ich zugeben; aber sie wäre jeden Dollar wert.«
»Mag sein. Als Geldgeber kannst du das am besten beurteilen! Aber wir können doch nicht mit diesem Wrack fliegen, Mart!«
»Nein. Doch während wir dieses Schiff bauen, als ob wir daran glaubten, könnten wir gleichzeitig ein anderes Schiff konstruieren, das etwa viermal so groß ist – in völliger Abgeschiedenheit.«
»Mart! Du hast ja keine Ahnung! Wie willst du ein solches Projekt vor der World Steel geheimhalten?«
»Es müßte gehen. Ich kenne einen Mann, der ein Stahlwerk besitzt. Die Anlage ist vergleichsweise unbedeutend, so daß die World Steel diese Konkurrenz bisher nicht verdrängt hat. Ich habe dem Mann von Zeit zu Zeit ausgeholfen, und er hat mir gesagt, daß er gern mitmachen würde. Natürlich können wir die Arbeit nicht im einzelnen überwachen, was ein Nachteil ist. Dafür bekommen wir MacDougall, der das für uns erledigt.«
»MacDougall? Der Mann, der Intercontinental gebaut hat? Der würde so eine kleine Sache nicht übernehmen!«
»Im Gegenteil – er ist scharf darauf. Immerhin geht es hier um den Bau des ersten wirklichen Raumschiffs.«
»Er ist ein zu wichtiger Mann, um einfach zu verschwinden. Die World Steel würde ihn bestimmt im Auge behalten.«
»Bisher hat sich diese Firma noch nie um ihn gekümmert – dabei sind er und ich
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