Skylark 1 - Die Abenteuer der Skylark
Erfrischung.«
Die Erlaubnis wurde erteilt, und er trottete davon, und die Techniker luden ihre Besucher ein, das neue Raumschiff zu besichtigen.
Obwohl Dorothy an den Plänen und Zeichnungen und aus ihrer Bekanntschaft mit dem ›Krüppel‹ wußte, was sie erwartete, verschlug es ihr doch den Atem, als sie sich im hellerleuchteten Innern des gewaltigen Himmelsgefährts umsah.
Das Raumschiff war eine kugelförmige Hülle aus dickem gehärtetem Stahl, an die zwölf Meter durchmessend. Die Außenform war von innen nicht zu erkennen, da man hier durch Wände und Fußböden Zwischendecks und Abteile geschaffen hatte. In der Mitte befand sich ein rundes Gebilde, das mit Streben und Stützen verstärkt war. In diesem Gebilde ruhte ein ähnlich geformtes Gerät, das sich auf eleganten, doch unglaublich starken Trägern in jede Richtung wenden ließ. Diese innere Kugel war mit Geräten angefüllt, die einen schimmernden Kupferzylinder umgaben. Sechs gewaltige Säulen verliefen nach außen und verzweigten sich an ihrer stärksten Stelle zur Außenhülle. Der Boden war federnd und dick gepolstert; das gleiche galt für die Sitze, die an verschiedenen Stellen angebracht waren. Es gab zwei Instrumententafeln, auf denen Lichter, Glas, Plastik und Metall schimmerten.
Die beiden Vanemans begannen sofort Fragen zu stellen, und Seaton zeigte ihnen die wesentlichen Merkmale des neuartigen Schiffs. Crane begleitete schweigend die Gruppe, freute sich über ihr Vergnügen und genoß den Anblick des mächtigen Raumschiffs.
Seaton lenkte die allgemeine Aufmerksamkeit auf die Größe und Stärke einer der Querstreben und führte sie dann zu der vertikalen Säule hinüber, die durch den Boden stach. So gewaltig die waagrechte Stütze war, wirkte sie doch winzig neben diesem Monstrum aus geformtem Stahl. Seaton erklärte, weshalb die beiden vertikalen Streben viel stärker sein mußten als die vier waagrechten, da der Schwerpunkt des Schiffs unter dem geometrischen Mittelpunkt angesetzt worden war, so daß die scheinbare Bewegung des Schiffs immer nach oben führen würde. Er legte spielerisch eine Hand auf die gewaltige Strebe und erklärte freudig, daß es sich hier um die beste und widerstandsfähigste Metallkonstruktion handelte, die aus der denkbar stärksten hitzebeständigsten Spezialstahllegierung bestand.
»Aber warum treffen Sie solche Vorsorge?« fragte der Anwalt. »Diese Strebe sieht aus, als könnte sie eine Brücke tragen.«
»Könnte sie auch. Und das muß sie auch, wenn wir wirklich einmal die Energie freigeben. Hast du eine Vorstellung, wie das Ding fliegt?«
»Ich habe dich davon sprechen hören, daß ihr die Lichtgeschwindigkeit erreicht, aber das ist doch wohl ein wenig übertrieben, oder?«
»Keineswegs. Wenn wir Einstein und seine berühmte Theorie nicht hätten, könnten wir einen Antrieb entwickeln, der uns die doppelte Lichtgeschwindigkeit erreichen ließe. Wie die Dinge liegen, müssen wir sehen, wie dicht wir an diese Schwelle herankommen – und da wird nicht viel fehlen, das kannst du mir glauben. Draußen im Weltall, meine ich. In der Atmosphäre sind wir auf die drei- bis vierfache Schallgeschwindigkeit beschränkt, trotz modernster Hitzeaustauscher und Kühlsysteme.«
»Aber was man so über Raketenantriebe liest – danach kann doch eine Beschleunigung von zehn G über zehn Minuten hinweg schon tödlich sein.«
»Richtig. Doch unser Boden hier ist etwas Besonderes, ebenso die Sitze, eine revolutionäre Konstruktion. Dieses Problem war eins der schwersten – es galt Stützflächen zu entwickeln, die einen Menschen Kräfteeinwirkungen überstehen lassen, welche ihn normalerweise zu einer Geleeschicht zerquetschen würden.«
»Ich verstehe. Und wie wollt ihr das Ding steuern? Wie steht es mit stabilen Bezugsebenen für die Navigation? Oder wollt ihr einfach auf Mars oder Venus oder Neptun oder Aldebaran zuhalten, wie es euch gefällt?«
»Das wäre wohl nicht ratsam. Eine Zeitlang sah es so aus, als müßten wir nach diesem System steuern, aber Mart hat die Frage gelöst. Die Energiequelle ist von dem Schiff völlig abgetrennt; sie befindet sich in der Kugel im Zentrum, um die sich das Schiff völlig frei drehen kann. Selbst wenn das Schiff rollt, bleibt die Energieschiene stets auf ihr Ziel ausgerichtet. Diese sechs dicken Hauben verdecken Gyroskope, die die Außenkugel in genau derselben Position verharren lassen ...«
»In bezug auf was?« fragte Vaneman. »Die Kuppel scheint sich bewegt zu
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