Skylark 1 - Die Abenteuer der Skylark
haben, seit wir hier sind ... Ja, wenn du genau hinschaust, siehst du, wie sie sich bewegt.«
»Natürlich. Ah ... hm. Von der Warte hab' ich's noch nie gesehen ... ich meine nur, daß ihre Ausrichtung weder von dem Schiff noch der Energiequelle beeinflußt wird. Wenn du's genau wissen willst, muß ich sagen, daß das Ding fest auf die drei Dimensionen des Stahlwerks ausgerichtet war, als MacDougall die Gyroskope auf Arbeitsgeschwindigkeit brachte. Da dies hier und jetzt nicht viel besagt, würde ich annähernd sagen, daß es an die Fixsterne gekoppelt ist. Oder eher an die effektive Masse der Galaxis als Ganzes ...«
»Bitte, Dick!« unterbrach ihn Dorothy. »Genug gefachsimpelt! Zeig uns die wichtigen Dinge – Küche, Schlafräume, Badezimmer.«
Seaton gehorchte und erklärte einige der vielen Unterschiede zwischen dem Leben auf der Erde und in der kleinen, notwendigerweise geschlossenen Kunstwelt in einem luftlosen, relativ lichtlosen und kalten Raum.
»Oh, ich möchte so gern mitfliegen, Dick! Wann nehmt ihr mich mit?«
»Bald, Dottie. Wir müssen nur noch die Anfangsschwierigkeiten beseitigen. Du wirst unser erster Passagier sein, das verspreche ich dir.«
»Wie seht ihr ins Freie? Wie steht es mit Luft und Wasser? Wie wird geheizt oder gekühlt, je nachdem, wie die Lage ist?« Vaneman schoß seine Fragen ab, als hätte er einen Zeugen im Kreuzverhör. »Nein, entschuldige – du hast ja die Heizung und die Kühleinrichtung bereits erwähnt.«
»Die Piloten können nach draußen sehen, in alle Richtungen, und zwar mit besonderen Instrumenten, eine Art Periskopsystem, doch elektronisch betrieben. Die Passagiere haben einen direkten Ausblick durch Schmelzquarzfenster. Wir haben Luft – Sauerstoff, Stickstoff, Helium und Argon – in Tanks an Bord, obwohl wir wegen unserer Reinigungsanlagen und Wiedergewinnungsgeräte nicht viel neue Luft brauchen. Wir haben auch für den Notfall ein Sauerstofferzeugungsgerät mit.
Wasser haben wir für drei Monate – notfalls auch für ewig, da wir das Abwasser als chemisch reines H 2 O zurückgewinnen können. Sonst noch Fragen?«
»Gib's lieber auf, Paps«, sagte Dorothy lachend. »Es besteht überhaupt keine Gefahr für mich.«
»Anscheinend nicht. Aber es ist schon ziemlich spät, Dorothy, und wenn wir heute nacht überhaupt noch schlafen wollen, sollten wir jetzt nach Hause gehen.«
»Du hast recht. Dabei habe ich Dick stets in den Ohren gelegen, er solle jeden Abend um elf Uhr ins Bett gehen! Ich schaue nur noch mal nach meinem Make-up – bin gleich zurück.«
Als Dorothy gegangen war, sagte Vaneman: »Du hast da eben so nebenbei von kleinen Anfangsschwierigkeiten gesprochen.«
»Und du überhaupt nicht«, gab Seaton zurück.
»Natürlich nicht.« Vaneman deutete mit einer Kopfbewegung in die Richtung, in der seine Tochter verschwunden war. »Wie ist der Flug nun wirklich verlaufen?«
»Eigentlich bestens ...«, begann Dick in höchsten Tönen der Begeisterung.
»Sagen Sie's mir, Martin.«
»Im wesentlichen gut. Natürlich war es nur ein kurzer Flug, doch wir haben an den Maschinen und Kontrollen keine Fehler festgestellt und sind ziemlich sicher, daß keine wesentlichen Änderungen vorgenommen werden müssen. An dem optischen System muß noch gearbeitet werden, und auch die Attraktoren und Abstoßer entsprechen in Genauigkeit und Empfindlichkeit nicht ganz unseren Erwartungen. Die Waffen arbeiten bestens. Die Luftreiniger beseitigen nicht alle Gerüche, allerdings ist die Luft nach der Reinigung völlig gesund und physiologisch ausreichend. Das Wassergewinnungssystem funktioniert überhaupt nicht – sondern liefert Abwasser.«
»Na ja, das ist doch nicht weiter problematisch, bei all dem Wasser, das ihr an Bord habt.«
»Nein, aber das System arbeitet so falsch, daß hier irgendwo ein Fehler stecken muß. Dürfte kein Problem sein, ihn zu finden und zu beseitigen. Für eine so neuartige Entwicklung sind wir beide eigentlich sehr zufrieden.«
»Ihr seid also bereit, es mit der Steel Corporation aufzunehmen? Ich weiß ja nicht, was die Leute anstellen werden, wenn sie merken, daß ihr den alten ›Krüppel‹ links liegen lassen wollt – da werden sie bestimmt etwas unternehmen.«
»Ich hoffe, sie lassen sich zu Kurzschlußhandlungen hinreißen«, sagte Seaton. »Wir sind jedenfalls gewappnet – mit einigen kleinen Tricks, von denen die Burschen noch keine Ahnung haben und die ihnen bestimmt nicht gefallen werden. Wir brauchen vielleicht noch vier
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