Skylark 1 - Die Abenteuer der Skylark
früher schon manchen anderen ›Gefallen‹ getan, aber ich möchte keine falschen Hoffnungen wecken.«
»Ein optimistischer Bursche, wie?« bemerkte Seaton, als Prescott gegangen war.
»Er hat allen Grund dazu. Es wird gemunkelt, daß die Steel Corporation auch vor Mord und Brandstiftung nicht zurückschreckt – jedes Mittel ist ihr recht, um das gesteckte Ziel zu erreichen; doch bisher hat man sie noch nicht erwischt.«
»Nun, aber wir wissen wenigstens Bescheid, und das ist schon etwas. Diese Leute können sich auf keinen Fall ein Monopol ...«
»Wirklich nicht? Du begreifst hoffentlich endlich, worum es geht. Wenn wir nun beide zufällig sterben würden – natürlich bei einem Unfall – was dann?«
»Damit kämen sie nicht durch, Mart; dazu bist du zu wichtig. Ich bin nur ein kleiner Fisch, aber du bist immerhin M. Reynolds Crane.«
»Das nützt gar nichts, Dick; überhaupt nichts. Trotzdem stürzen von Zeit zu Zeit Düsenflugzeuge oder Hubschrauber ab. Und was noch schlimmer ist – du hast wohl noch gar nicht mitbekommen, daß World Steel die Stahlteile und die Außenhülle für die Skylark liefert.«
»Bei den Glocken des Hades!« Seaton war verblüfft. »Und was können wir dagegen tun?«
»Bis die Teile hier sind, sehr wenig – natürlich können wir uns nach unabhängigen Lieferanten umsehen.«
DuQuesne und Brookings trafen sich im Perkins-Café.
»Wie hat Ihren unabhängigen Technikern die Energieanlage gefallen?«
»Der Bericht war sehr positiv, Doktor. Das Zeug entspricht genau unseren Erwartungen. Aber solange wir den Rest der Lösung nicht haben – übrigens, wie geht es denn mit der Suche nach mehr X voran?«
»Wie ich schon gesagt habe – keine Ergebnisse. Auf einem Planeten, auf dem es in großen Mengen Kupfer gibt, kann X im Naturzustand gar nicht existieren. Entweder würde das Kupfer verschwinden oder der ganze Planet – oder beides. Seatons X muß meteoritischen Ursprungs sein. Es befand sich in einer bestimmten Menge Platin; und wahrscheinlich hat es außer diesem einen X-Meteor nie wieder etwas Ähnliches gegeben. Trotzdem sehen sich unsere Leute um, für alle Fälle.«
»Na ja, wir müssen also eines Tages an Seatons Vorrat heran. Haben Sie sich schon überlegt, wie Sie das bewerkstelligen wollen?«
»Nein. Die Lösung befindet sich bestimmt im sichersten Schließfach der Welt, wahrscheinlich auf Cranes Namen, wobei die beiden Schlüssel für das Schließfach auf andere Namen lauten, und so weiter ad infinitum . Auch er muß eines Tages an das Zeug heran. Nicht daß es leichter wäre, Seaton zu zwingen; aber könnten Sie sich irgend etwas vorstellen, das M. Reynolds Crane zum Nachgeben bringen würde?«
»Ich glaube nicht ... nein. Aber Sie haben einmal gesagt, Ihre Stärke läge im direkten Angriff. Wie wär's, wenn Sie sich mal mit Perkins unterhielten ... ach nein, der hat ja schon dreimal versagt.«
»Aber ja, rufen Sie ihn herein. Er ist in der Ausführung schwach – aber nicht in der Planung. Da gleichen wir uns aus.«
Perkins wurde gerufen und überdachte einige Zeit das Problem. Schließlich sagte er: »Es gibt nur eine Möglichkeit. Wir müssen einen Weg finden, die beiden irgendwie zu erpressen ...«
»Seien Sie doch kein Dummkopf!« rief DuQuesne. »Crane und Seaton lassen sich nicht erpressen – womit denn? Nicht mal falsche Beweise könnten Sie zurechtbasteln.«
»Sie verstehen mich falsch, Doktor. Jeder Mann ist irgendwie erpreßbar, wenn man nur genug über ihn weiß. Dabei geht es nicht unbedingt um seine Vergangenheit; oft sind Gegenwart oder Zukunft viel interessanter. Geld ... Macht ... Stellung ... Ruhm ... Frauen – haben Sie in diesem Fall schon einmal an Frauen gedacht?«
»Frauen!« DuQuesne schnaubte verächtlich durch die Nase. »Crane steht schon so lange unter Beschuß, daß er keine Frau mehr ansieht, und bei Seaton ist die Lage noch schlimmer. Er ist mit Dorothy Vaneman verlobt und ist völlig blind.«
»Das wird ja immer besser. Da haben wir doch unseren Ansatzpunkt, meine Herren; nicht nur für die Lösung, sondern für alles andere, nachdem Seaton und Crane aus dem Verkehr gezogen worden sind.«
Brookings und DuQuesne sahen sich verwirrt an. Schließlich sagte DuQuesne: »Also gut, Perkins, erklären Sie uns, was Sie meinen.«
»Bauen Sie ein Raumschiff nach Seatons Plänen und entführen Sie damit Dorothy Vaneman. Bringen Sie sie außer Sicht – natürlich brauchen Sie ausreichend Zeugen, die aussagen, daß es sich um
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