Skylark 1 - Die Abenteuer der Skylark
Wort.
»Mart«, sagte er heiser vor Wut. »Ein Mensch, der einen anderen Menschen sterbend liegenläßt, ist kein Mensch mehr – er ist ein Tier, ein Gegenstand. Ich schieße ihn mit der größten Ladung nieder, die wir haben ... Nein, ich möchte ihn lieber mit den bloßen Händen zerreißen.«
»Wir finden ihn bestimmt, Dick«, sagte Crane leise und mit einem gefährlichen Unterton in der Stimme. »Dies ist etwas, bei dem uns Geld gute Dienste tun kann.«
Die Atmosphäre entspannte sich, als der Arzt und seine Pflegerinnen eintrafen und sich mit der Entschlossenheit und Präzision ihres Berufs ans Werk machten. Nach einiger Zeit wandte sich der Arzt an Crane.
»Nur eine Wunde in der Kopfhaut, Mr. Crane. In ein paar Tagen ist er wieder auf den Beinen.«
Die Polizei, Prescott und der Leichenbeschauer trafen nun ebenfalls ein – in dieser Reihenfolge. Es herrschte ein großes Durcheinander, die Ermittlungen kamen in Gang, und erste Ergebnisse wurden erzielt. Man rätselte viel herum, zog aber auch manche vernünftige Schlußfolgerung.
Und Crane setzte eine steuerfreie Belohnung von einer Million Dollar für jede Information aus, die zur Verhaftung und Verurteilung des Mörders führte.
K APITEL 9
Nach einer schlaflosen Nacht setzte sich Prescott zu Crane und Seaton an den Frühstückstisch.
»Was halten Sie von der Sache?« fragte Crane.
»Im Augenblick weiß ich noch zuwenig. Wer immer dahintersteckt, wußte über Ihr Tun und Lassen genau Bescheid.«
»Stimmt. Und Sie wissen, was das bedeutet. Der dritte Wächter, der dem Massaker entkommen ist.«
»Ja.« Das Gesicht des Detektivs verdüsterte sich. »Nur muß man ihm erst etwas beweisen. Zweitens hatte er Ihre Größe und Ihren Körperbau, Seaton – das reichte, um Shiro zu täuschen, und da mußte er schon unangenehm nahe sein.«
»Nein, es war DuQuesne – bei allem, was mir heilig ist! DuQuesne!«
»Drittens war der Mann ein erfahrener Safeknacker, und schon deswegen kommt DuQuesne nicht in Frage. So etwas bedeutet eine Spezialisierung, die nicht minder ausgeprägt ist wie die Ihre – und er hat den Safe hübsch herausgesprengt, wirklich hübsch.«
»Trotzdem glaube ich nicht daran«, beharrte Seaton. »Vergessen Sie nicht, daß DuQuesne eine wandelnde Enzyklopädie ist und jedem Safeknacker mindestens so sehr überlegen ist, wie ich dem Kater da drüben voraus bin. Er braucht sich nur fünfzehn Minuten mit dem Thema Safeknacken zu befassen und wäre schon ein Spitzenmann auf dem Gebiet; und sein Mut reicht für ein ganzes Regiment.«
»Viertens kann es wirklich nicht DuQuesne gewesen sein. Bei ihm im Haus ist alles voller Abhörgeräte, und wir haben ihn ständig im Ohr gehabt. Ich weiß genau, wo er gesteckt hat – jede Minute.«
»Das nehmen Sie an«, berichtigte ihn Seaton. »Er weiß mehr über Elektrizität als der Knabe, der sie erfunden hat. Ich will Ihnen eine Frage stellen. Haben Sie schon mal einen Mann in sein Haus hineinschmuggeln können?«
»Nun ... nein, nicht ganz ... aber das ist heutzutage nicht mehr erforderlich.«
»In diesem Fall wohl schon. Aber versuchen Sie's nicht. Wenn ich mich nicht sehr irre, würden Sie's nicht schaffen.«
»Ich fürchte, Sie haben recht«, sagte Prescott. »Aber Sie steuern doch auf etwas los, Seaton. Worum geht es?«
»Um dies hier.« Seaton stellte einen Objektkompaß auf den Tisch. »Ich habe dieses Gerät gestern am späten Abend auf ihn eingestellt, und er hat sein Haus die ganze Nacht nicht verlassen – was etwas bedeuten mag oder nicht. Das Ende dieser Nadel wird von jetzt an auf ihn deuten, wohin er auch geht und was sich auch dazwischen befindet, und soviel ich weiß – und ich behaupte kühn, daß ich alles weiß, was es über dieses Ding zu wissen gibt –, kann man es nicht in die Irre führen. Wenn Sie wirklich wissen wollen, wo DuQuesne ist, nehmen Sie das Instrument mit und beobachten Sie die Nadel. Natürlich ist das Gerät noch streng geheim.«
»Natürlich. Ich freue mich ... aber wie um alles in der Welt funktioniert so ein Ding?«
Nach einer Erklärung, die den vernünftigen Detektiv so ratlos ließ, wie er es vorher gewesen war, verabschiedete sich Prescott.
Später am Abend stieß er zu seinen Männern vor DuQuesnes Haus. Alles war ruhig. Der Wissenschaftler saß in seinem Arbeitszimmer; die Lautsprecher registrierten die gewohnten leisen Geräusche eines Mannes, der sich mit seiner Arbeit befaßte. Doch nach einer Weile – während der Lautsprecher
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