Skylark 1 - Die Abenteuer der Skylark
Wache war, und es wurde viel gescherzt, gelacht und diskutiert. Margaret, die bereits als Freund in die Gruppe der drei aufgenommen worden war, erwies sich als angenehme Gesellschafterin. Ihre schnelle Zunge, ihr schlagfertiger Witz und ihre Gewandtheit im Ausdruck entzückten alle.
Eines Tages schlug Crane vor, daß sie auch Aufzeichnungen, und nicht nur Fotos machen sollten.
»Ich weiß vergleichsweise wenig über Astronomie, doch mit unseren Instrumenten müßten wir Informationen erhalten können – besonders über Planetensysteme. So etwas ist für Astronomen von Interesse. Miß Spencer, die als Sekretärin gearbeitet hat, könnte uns sicher helfen.«
»Klar«, sagte Seaton. »Ein guter Einfall – vor uns hat dazu auch noch keiner Gelegenheit gehabt.«
»Ich helfe gern«, sagte Margaret. »Im Erstellen von Unterlagen bin ich groß.« Sie holte Papier und Bleistift.
Danach arbeiteten die beiden stundenlang, wenn Martin Freiwache hatte.
Die Skylark passierte ein Sonnensystem nach dem anderen, und zwar mit einer so großen Geschwindigkeit, daß sie nicht landen konnte. Margarets Zusammenarbeit mit Crane, die als Pflicht begonnen hatte, wurde für beide zu einer echten Freude. Ihr Kontakt bei der Forschungsarbeit, ihre gemeinsamen Stunden an den Kontrollen, die im entspannten Gespräch oder in nicht minder natürlichem Schweigen vergingen, brachten für beide mehr Gemeinsames, als man normalerweise in Monaten miteinander durchmacht.
Im Verlauf der Zeit stellte Crane fest, daß er immer öfter an seine Traumzukunft denken mußte, während er die Skylark in ihrem rasenden Flug steuerte oder in seiner schmalen Koje angeschnallt war. Jetzt jedoch war die Hauptperson dieser Vision kein schemenhaftes Wesen mehr, sondern trug klare Züge. Und auch Margaret fühlte sich immer mehr zu dem ruhigen und natürlichen jungen Mann hingezogen, der in seinem klugen Kopf ein umfangreiches Wissen gespeichert hatte.
Die Skylark war schließlich so weit abgebremst, daß eine Landung möglich wurde, und natürlich nahm man sofort Kurs auf den nächsten Planeten einer kupferhaltigen Sonne. Als sich das Raumschiff dem Planeten näherte, wurden vier der fünf Schiffspassagiere von Erregung gepackt. Sie sahen zu, wie der Globus größer wurde. Seine Konturen waren durch die Atmosphäre verwischt. Der Planet hatte zwei Monde, und die Sonne, eine riesige flammende Scheibe, war so groß und heiß, daß Margaret unruhig wurde.
»Ist es nicht gefährlich, so dicht heranzusteuern, Dick?«
»Nein. Es gehört zur Aufgabe des Piloten, die Pyrometer zu beobachten. Bei der geringsten Überhitzung wird er reagieren.«
Sie sanken in die Atmosphäre, bis sie fast die Oberfläche erreicht hatten. Die Luft war atembar, ihre Zusammensetzung war fast mit der Atmosphäre der Erde identisch, bis auf einen wesentlich höheren Kohlendioxydgehalt. Der Druck war ebenfalls ziemlich hoch, aber nicht zu hoch; die Temperaturen waren heiß, aber noch erträglich. Die Schwerkraft lag etwa zehn Prozent über der der Erde. Der Boden lag unter einem fast geschlossenen Vegetationsteppich verborgen, doch da und dort erschienen Öffnungen, die wie Lichtungen aussahen.
Als sie auf einer der freien Flächen landeten, stellte sich heraus, daß der Boden fest war. Sie stiegen aus. Was wie eine Lichtung ausgesehen hatte, erwies sich als eine Art Buckel oder Riff aus anscheinend solidem Metall, von dem auch einige lose Brocken herumlagen. Auf der anderen Seite der Erhebung stand ein riesiger Baum, der herrlich symmetrisch gewachsen war, wenn er auch eine seltsame Form hatte. Die Äste waren am Wipfel länger als unten und hatten breite, dunkelgrüne Blätter, lange Dornen und seltsame, schotenhafte Tentakelgebilde. Der Baum schien eine Art Vorposten der dichten Vegetation zu sein, die die Lichtung umgab. Die Farnbäume, die sechzig Meter oder höher aufragten, hatten nicht die geringste Ähnlichkeit mit irdischen Wäldern. Sie erstrahlten in einem grellen Grün und standen reglos in der stillen, heißen Luft. Keine Spur tierischen Lebens war zu sehen; die Gegend schien zu schlafen.
»Ein jüngerer Planet als der unsere«, sagte DuQuesne. »Steht im Karbon. Sehen die Farnbäume nicht aus wie die alten Funde auf der Erde, Seaton?«
»Ja – ich habe gerade überlegt, woran sie mich erinnern. Aber dieser Metallbuckel interessiert mich doch noch mehr. Wer hat schon mal von einem so großen Edelmetallbrocken gehört?«
»Woher weißt du, daß es Edelmetall ist?« fragte
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