Skylark 2 - Die Skylark und die Schlacht um Osnome
allerdings nicht angriffen. Wieder benutzte Seaton seinen Telegrafen.
»Oberbefehlshaber der Armeen des Planeten Urvania – seien Sie gegrüßt vom Oberherrn dieses Sonnensystems. Ich fordere Sie auf, unbewaffnet und allein in mein Schiff zu kommen. Wir wollen eine Konferenz abhalten. Ich komme in friedlicher Absicht. Ob es nun Krieg oder Frieden zwischen uns geben wird – auf keinen Fall wird Ihnen etwas geschehen, bis Sie in Ihre Zentrale zurückgekehrt sind. Überlegen Sie gut, ehe Sie mir antworten.«
»Und wenn ich mich weigere?«
»Dann vernichte ich eins der Schiffe, die mich umringen, und werde mein Vernichtungswerk fortsetzen – ein Schiff alle zehn Sekunden –, bis Sie kommen. Wenn Sie sich immer noch weigern, zerstöre ich alle Raumschiffe auf diesem Planeten, dann Ihre Soldaten, die sich zur Zeit auf Osnome befinden. Ich möchte Blutvergießen und sinnlose Zerstörung vermeiden, doch ich bin in der Lage, meine Drohungen wahrzumachen, und werde nicht zögern!«
»Ich komme.«
In Begleitung einer ganzen Kompanie kam der General unbewaffnet auf die Landefläche. Dreißig Meter vor dem Raumschiff ließ er die Wächter anhalten und ging allein weiter, aufrecht und soldatisch. Seaton begrüßte ihn an der Tür und forderte ihn auf, Platz zu nehmen.
»Was können Sie mir schon sagen?« wollte der General wissen, ohne sich um die Geste zu kümmern.
»Vieles. Zuerst möchte ich Ihnen sagen, daß Sie nicht nur ein mutiger Mann, sondern auch ein kluger General sind – Ihr Besuch bei mir beweist das.«
»Es ist ein Zeichen der Schwäche, doch ich habe die eintreffenden Berichte gehört – eine Weigerung hätte zu schweren Verlusten bei meinen Männern geführt.«
»Allerdings. Ich wiederhole, daß bei Ihrer Entscheidung nicht von Schwäche die Rede sein kann – Sie haben klug gehandelt. Zweitens möchte ich Ihnen sagen, daß ich eigentlich nicht vorgehabt hatte, in die Verwaltung auf Osnome oder Urvania einzugreifen – meine Ansicht änderte sich erst, als ich von einer Katastrophe erfuhr, die alle Zivilisationen dieser Galaxis bedroht, meine eigene ferne Heimatwelt ebenso wie die Planeten dieses Sonnensystems. Drittens kann ich nur durch meine Überlegenheit Sie und die Osnomer soweit zur Vernunft bringen, daß sie sich gegen einen gemeinsamen Gegner verbünden. Sie sind über so viele Generationen in unsinnigem Haß erzogen worden, daß Sie in diesem Punkt nicht mehr klar denken können. Deshalb habe ich die Kontrolle des gesamten Sonnensystems übernommen und lasse Ihnen nun die Wahl – entweder machen Sie mit, oder Sie werden nachhaltig daran gehindert, uns zu stören, während wir uns auf die drohende Invasion konzentrieren.«
»Wir lassen uns nicht mit unserem Feind ein! Das ist mein letztes Wort!«
»Das glauben Sie! Hier ist eine mathematische Berechnung dessen, was aus Ihrer Welt wird, wenn ich nicht einschreite.« Er reichte dem General eine Zeichnung von Dunarks Plan und legte alle Einzelheiten dar. »Das ist die Antwort der Osnomer auf Ihre Invasion. Ich möchte nicht, daß diese Welt zerstört wird, aber wenn Sie sich weigern, sich gegen einen gemeinsamen Gegner mit uns zusammenzutun, kommen wir vielleicht nicht darum herum. Haben Sie genügend Streitkräfte zur Verfügung, um diesen Plan zu vereiteln?«
»Nein, aber ich kann mir nicht vorstellen, daß eine solche Lenkung von Himmelskörpern möglich ist. Wie dem auch sei, Sie wissen, daß ich mich keinen leeren Drohungen beugen kann.«
»Natürlich nicht – aber Sie waren so klug, Ihre Männer und Schiffe zu schonen, indem Sie auf einen sinnlosen Kampf gegen meine überlegenen Waffen verzichteten – und Sie sind bestimmt auch so klug, die Vernichtung Ihrer ganzen Rasse abwenden zu wollen. Doch ehe Sie eine endgültige Entscheidung treffen, möchte ich Ihnen zeigen, welche Gefahr der Galaxis droht.«
Er reichte seinem Gegenüber eine Kopfhaube und ließ den Teil der Aufzeichnung durchlaufen, der die Pläne der Invasoren behandelte. Dann führte er einige andere Abschnitte vor, die die unvorstellbare Kampfkraft der Fenachroner verdeutlichten.
»Und das droht uns allen, wenn wir uns nicht gegen diese Wesen verbünden.«
»Was verlangen Sie?«
»Ich erbitte den sofortigen Abzug aller Ihrer Streitkräfte von Osnome und volle Mithilfe im kommenden Krieg gegen die Invasoren. Als Gegenleistung mache ich Ihnen die Geheimnisse zugänglich, die ich gerade den Osnomern gegeben habe – die Kampfkraft und die Offensiv- und Defensivwaffen
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