Skylark 2 - Die Skylark und die Schlacht um Osnome
Osnome verlief ohne Zwischenfälle. Sie überholten plangemäß die Wrackteile, als sie sich dem Grünen System näherten, und koppelten die Bruchstücke mit Attraktoren an die Metallmasse hinter dem Raumschiff.
»Wo sollen wir das Zeug landen?« wandte sich Seaton an Dunark, als Osnome unter ihnen größer wurde. »Wir behalten den Metallbrocken und das Schiffsteil bei uns, in dem das Salz lagert – und wir können auch die wichtigsten übrigen Teile manövrieren –, doch ein großer Teil muß losgeworfen werden, und Gnade allen, die dann darunter stehen. Dunark, ich schlage vor, daß du um Hilfe nachsuchst – und vielleicht könntest du dafür sorgen, daß jemand die astronomischen Daten bereit hat, sobald wir landen.«
»Das Paradefeld müßte leer sein – ich würde meinen, daß wir unsere Ladung auf einer Fläche von dieser Größe landen könnten.« Dunark berührte den Sender an seinem Gürtel und verständigte im allgemeinen Kode die Stadt von ihrer Ankunft und forderte alle Bürger auf, sich vom Paradefeld fernzuhalten. Dann schickte er mehrere Meldungen im amtlichen Kode ab und beendete seine Durchgabe mit der Bitte, einige Raumschiffe sollten der Skylark entgegenfliegen und ihr dabei helfen, die Nutzlast zu landen. Als das seltsame pulsierende Klappern des osnomischen Telegrafen erstarb, rief Seaton um Hilfe.
»Kommt mal her, ihr beiden, und übernehmt je einen Attraktor. Zwölf Hände müßte man haben, um den Plunder auf Kurs zu halten!«
Er hatte sorgfältig gerechnet, um unter Berücksichtigung der verschiedenen Geschwindigkeiten und beteiligten Kräfte den kürzesten Weg zum kondalischen Paradefeld zu finden. Die ›X‹-Halbkugel und das Wrackstück der Kondal , welches das Salz enthielt, wurden vom Hauptattraktor und einem Hilfsgerät an Ort und Stelle gehalten, während zahlreiche Zusatzgeräte die Reste des fenachronischen Raumschiffs kontrollierten. Der Luftwiderstand beeinflußte jedoch die Flugbahnen der unregelmäßig geformten Metallmassen, so daß die drei Männer alle Hände voll zu tun hatten, ihre Attraktoren überall einzusetzen, wo es nötig war – sie fingen davonrasende Brocken wieder ein, die auf Straßen oder Gebäude der kondalischen Hauptstadt zu stürzen drohten und sprangen dabei von einem Stück zum anderen, so daß kein Wrackteil frei fallen konnte. Zwei Schwesterschiffe der Kondal folgten Dunarks Bitte, und ihre Attraktoren halfen bei der Landung der widerspenstig taumelnden Wrackteile. Trotzdem stürzten einige kleinere Metallmassen ab, so daß die Landung der Skylark von meteorähnlichen Erscheinungen in der Atmosphäre begleitet war, wie man sie auf dieser Welt bisher noch nicht erlebt hatte.
Als die drei Raumschiffe mit ihrer unhandlichen Last in die untere Atmosphäre eindrangen, dröhnten die Kanonen der Stadt einen Willkommensgruß; Banner und Wimpel wurden aufgezogen, die Luft färbte sich mit der Energie unzähliger Projektoren und füllte sich mit einer erstaunlichen Vielfalt von Düften, während der Konvoi von zahllosen Fluggeräten aller Größen und Formen umgeben war. Unter den landenden Schiffen war der Weg natürlich frei, doch ansonsten war die Luft dermaßen voller Flieger, daß Zusammenstöße unvermeidlich schienen – doch die Katastrophe blieb aus. Winzige Einmannhubschrauber, fliegenden Stühlen gleich, riesige Vergnügungsflugzeuge, die in der Luft kreisten, gewaltige Multiflügel-Luftschiffe und Riesenfrachter – alles, was sich in der Luft herumtrieb, suchte die Gelegenheit, möglichst nahe an der Skylark vorbeizurasen, um vor Kofedix Dunark und Oberherr Seaton, dem Träger der Sieben Scheiben, grüßend die Fahne zu hissen.
Schließlich war die Fracht ohne ernsthafte Schwierigkeit gelandet, und die Skylark raste zu dem Landedock auf dem Palastdach, wo die Königsfamilie und zahlreiche Würdenträger in prunkvoller Kleidung warteten. Dunark und Sitar verließen das Schiff, und die vier Erdenbürger traten ebenfalls ins Freie.
»Sir«, wandte sich Seaton an Karfedix Roban, »wir grüßen Sie, aber wir können keine Sekunde verweilen. Sie wissen, daß mich nur dringlichste Umstände zwingen würden, das Vergnügen der Gastfreundschaft unter Ihrem Dach auszuschlagen – der Kofedix wird Ihnen die Gründe meiner Eile schildern. Wir werden danach streben, möglichst schnell zurückzukehren. Seien Sie gegrüßt und leben Sie wohl.«
»Oberherr, wir begrüßen Sie und hoffen, daß wir Sie bald wieder hier willkommen heißen und Ihre
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