Skylark 2 - Die Skylark und die Schlacht um Osnome
fremde Sprache beibringen können – doch sie hätte keinesfalls einen solchen Einfluß auf Kupfer, Stahl, Plastik und Glas haben können. Die Erscheinung war real, und obwohl ich das alles nicht ganz begreife, muß ich schon sagen, daß sich deine kühnen Voraussagen wirklich bewahrheitet haben, Dick. Einer Rasse, die solche Dinge tun kann, ist praktisch nichts unmöglich. Du hast von Anfang an recht gehabt.«
»Dann könnt ihr die schrecklichen Fenachroner also wirklich besiegen?« rief Dorothy und warf sich ihrem Mann in die Arme.
»Weißt du noch, Dick, daß ich dich einmal als Columbus in San Salvador bezeichnet habe?« fragte Margaret leise. »Wie soll man einen Mann auch nennen, der aus der Tiefe seines Geistes die Kraft gewinnt, die Zivilisation vieler Millionen Welten vor der Vernichtung zu bewahren?«
»Redet nicht soviel«, sagte Seaton nervös. »Martin hat sowieso die Hauptarbeit geleistet, das muß ich hier mal sagen, und überhaupt haben wir den Karren noch lange nicht aus dem Dreck.«
»Du mußt aber zugeben, daß wir schon gewissermaßen Land sehen – und daß du ebenfalls ziemlich erleichtert bist, nicht wahr?« sagte Crane.
»Das gebe ich dir sogar schriftlich! Mit Hilfe der Norlaminer müßten wir in der Lage sein, die Fenachroner aufs Korn zu nehmen. Wenn sie die benötigten Waffen und Methoden nicht schon haben, werden sie zumindest den Weg zur Lösung kennen – selbst wenn die Zone wirklich unüberwindlich ist. Und ob ich erleichtert bin!«
Als Norlamin so dicht herangerückt war, daß das Bild fast den sechsten Visischirm füllte, musterten die vier Reisenden den Planeten voller Interesse. Teilweise durch Wolken verdeckt und mit zwei schimmernden Polzonen versehen – die in wenigen Monaten grün sein würden, wenn der Planet innerhalb der Kreisbahn seiner Sonne um das riesige Zentralgestirn dieses komplizierten Sonnensystems schwingen würde –, bot Norlamin einen herrlichen Anblick. Die Erdenmenschen sahen schimmernd blaue Meere und riesige Kontinente. Die Geschwindigkeit des Raumkreuzers war so gewaltig, daß das Bild ständig anwuchs und die Sichtscheibe bald nicht mehr den gesamten Globus erfaßte.
»Also, bald dürfte Orlon wieder in Erscheinung treten«, bemerkte Seaton, und kurz darauf erschien die Projektion in der Luft des Kontrollraums.
»Seid gegrüßt, Terrestrier!« sagte die Erscheinung. »Mit Ihrer Erlaubnis werde ich nun das Raumschiff übernehmen.«
Die Erlaubnis wurde gegeben, und die Gestalt schwebte durch den Raum zum Kontrollbord, wo die Energiestrahlen den Visischirm neu richteten, die Einstellung der Energieschiene ein wenig veränderten und die negative Beschleunigung verringerten. Schließlich machte sich ein Kraftstrahl am Steuermechanismus zu schaffen.
»Wir werden auf dem Gelände meines Observatoriums in Norlamin in siebentausendvierhundertundzwanzig Sekunden landen«, verkündete Orlon. »Das Observatorium wird sich auf der Nachtseite Norlamins befinden, wenn wir eintreffen. Ich habe eine Kraft auf den Steuermechanismus gerichtet, die das Schiff auf dem erforderlichen Kurs hält. Ich bleibe bei Ihnen, bis wir landen, und wir können uns über jedes gewünschte Thema unterhalten.«
»Wir haben Ihre Rasse aufgesucht, um insbesondere eine Angelegenheit zu diskutieren, für die Sie sich ebenso interessieren werden wie wir. Aber es würde zu lange dauern, um Ihnen davon zu erzählen. Ich will's Ihnen zeigen.«
Seaton holte die magnetische Gehirnaufzeichnung heraus, spannte sie in die Maschine ein und reichte dem Astronomen die Kopfhaube. Orlon setzte die Haube auf, berührte den Hebel, und gut eine Stunde lang herrschte Stille. Die Bewegung des Magnetbandes wurde nicht gestoppt, es gab keine Wiederholungen – Orlons Gehirn absorbierte die Information so schnell, wie sie ausgestrahlt wurde, und begriff die schreckliche Wahrheit bis ins letzte Detail.
Als das Band zu Ende war, glitt ein Schatten über Orlons Gesicht.
»Wahrlich eine verkommene Entwicklung – traurig, sich diese Verirrung guten Gehirnpotentials vorzustellen. Die Fenachroner haben Macht wie Sie, und sie besitzen einen Vernichtungswillen – etwas, das ich nicht begreife. Doch wenn es auf der Sphäre eingraviert ist, daß wir vergehen sollen, bedeutet das nur, daß wir unsere Suche auf der nächsten Ebene fortsetzen – hoffentlich mit besseren Werkzeugen und mit größerem Verständnis als jetzt.«
»Wie soll ich das verstehen?« fragte Seaton heftig. »Wollen Sie das alles
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