Skylark 4 - Die Skylark und der Kampf um die Galaxis
osnomischem Schmuck einen Wollanzug angezogen und einen langen Pelzmantel darübergeworfen. Beide waren mit osnomischen Maschinenpistolen bewaffnet.
Die drei Männer begrüßten sich herzlich, während die drei Frauen nicht minder herzlich aufeinander zustürzten und sofort in ein angeregtes Gespräch vertieft waren.
Einige Tage später traf eine norlaminische Arbeitsgruppe ein. Nun wurde ein Kriegsrat abgehalten, der einen ganzen Arbeitstag lang dauerte. Nachdem die Verteidigung bis ins letzte geplant war, begannen die eigentlichen Bauarbeiten. Seaton und Crane saßen an den beiden Hauptkontrollhelmen des Großgehirns. Rovol arbeitete mit dem Gehirn des norlaminischen Raumschiffs. Dutzende von anderen Helfern arbeiteten an anderen und weniger leistungsfähigen Geräten.
Auf einem nahegelegenen Planeten wurden zwanzigtausend Quadratkilometer eingeebnet und zum Arbeitsgebiet erklärt. Dort erschienen dann stapel- und reihenweise Stützpfeiler und Bauelemente – wie durch Zauberhand herbeigerufen. Gigantische Energiestrahlen, durch einen dünnen Pseudonebel sichtbar gemacht, zuckten hierher und dorthin, ergriffen die verschiedenen Bauteile und setzten sie mit phantastischer Geschwindigkeit zu enormen Türmen und Plattformen und teleskopähnlichen Geräten und verstellbaren Röhren und Projektoren zusammen.
Einige dieser Projektoren trugen Behälter aus reiner Energie in weiße Zwergsterne, um Neutronium zu holen. Andere versetzten Faidons – unzerstörbare Edelsteine, die der Angelpunkt jeder Projektion höherer Ordnung sind – in die Kerne von Sternen, um sie dort zu Linsen verschiedener Formen und Größen zu verarbeiten. Nur bei vielen Millionen Grad Temperatur und vielen Millionen Tonnen Druck pro Quadratzentimeter läßt sich ein Faidon überhaupt formen.
Die Grundlinie, die aus gewaltigen und absolut starren Energiestrahlen errichtet werden sollte, mußte notwendigerweise von gigantischen Ausmaßen sein. Sie mußte sich genau berechnet vom Kern eines Sterns zum Kern eines anderen Sterns erstrecken. Die erforderlichen Vorarbeiten dauerten eine Woche, dann stand sie und war ausgemessen – und nun ging die Arbeit schon viel schneller von der Hand.
Die wahrscheinlichsten Angriffsrichtungen wurden durch Installationen vierter, fünfter und sechster Ordnung blockiert; weniger gefährdete Richtungen durch nicht ganz so mächtige Verteidigungseinrichtungen. Hyperempfindliche Ortungsnetze spannten sich jedenfalls in allen Sektoren. Die ganze Arbeit, die vor kurzem noch viele Jahre gedauert hätte, wurde mit den riesigen Bauprojektoren auf dem Arbeitsfeld in wenigen Wochen erledigt.
Als alles Menschenmögliche getan war, zündete sich Seaton eine Pfeife an, steckte beide Hände in die Taschen, und wandte sich an seine Frau. »Also, das wäre geschafft – was fangen wir nun damit an? Wollen wir abwarten, bis Blackie DuQuesne den Abzug drückt oder bis irgendein barmherziger Samariter auf unseren Gedankenruf reagiert? Ich würde drei Cents geben, um zu wissen, ob er schon in Freiheit ist oder nicht. Und wenn er schon wieder herumstreunt, wüßte ich zu gern, wo er steckt.«
»Du weißt ja, was die Norlaminer vermuten«, antwortete Dorothy. »Wenn er befreit wird, erhält er wahrscheinlich auch wieder einen Körper und ein gutes Raumschiff. Und vor dem Angriff auf uns wirbt er bestimmt Helfer an, Männer und Frauen, die ihn unterstützen und ihm die Einsamkeit vertreiben sollen ... Moment mal – Einsamkeit! Wen hätte er wohl am liebsten bei sich – ein Mädchen?«
Seaton schnipste mit den Fingern. »Das könnte ich mir ganz gut vorstellen. Hunkie de Marigny!«
»Hunkie wer? Oh, ich weiß! Die Große mit dem schwarzen Haar und der drallen Figur!«
Seaton lachte. »Komisch, wie irreführend eine genaue Beschreibung sein kann! Aber ich glaube, sie wüßte Bescheid ... Es wäre sicher ratsam, mal ins Büro hinüberzufliegen und zu sehen, was ich feststellen kann. Möchtest du mitkommen?«
»Ach nein. Mir liegt das Mädchen nicht recht.«
Seaton schickte seine sichtbare Projektion zur fernen Erde, nach Washington, und verharrte auf dem Bürgersteig vor einem Gebäude. Er erstieg die Vortreppe, betrat das Gebäude, nickte dem blonden Empfangsmädchen freundlich zu und fuhr mit dem Lift in die sechzehnte Etage, wo er nachdenklich stehenblieb.
Es war nicht ratsam, Hunkie als erste oder einzige aufzusuchen; Ferdinand Scott, das schlimmste Klatschmaul der Welt, hätte sofort darüber geredet, und daraus mochte
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