Skylark 4 - Die Skylark und der Kampf um die Galaxis
Fall die Augen offenhalten.«
Stirnrunzelnd machte sich Seaton daran, den Kurs zur Galaxis DW-427-LU festzusetzen. Er hatte jeden Grund zu der Annahme, daß es sich dabei um die Galaxis handelte, in der das Reich der Llurdi lag. Außerdem – und das erwähnte er Dorothy gegenüber nicht – fühlte sich der Kurs irgendwie ›richtig‹ an, in einem tiefen, unverständlichen Sinne, mit dem er sich nicht näher befassen wollte.
Denn Seaton wußte nicht, daß Galaxis DW-427-LU für ihn noch sehr wichtig werden sollte – auf eine Weise, die er nicht vorausahnen konnte. Hätte er Bescheid gewußt, hätte er es nicht geglaubt, hätte er es nicht verstanden.
Denn in diesem Augenblick ahnte nicht einmal Richard Seaton Ballinger, welche Kräfte er mit seinem kosmischen Ruf entfesselt hatte.
K APITEL 13
Nach der Auffassung Blackie DuQuesnes war Seaton unentwirrbar in der Philosophie des ›Guten‹ verfangen. DuQuesne begriff nicht recht, wie ein Verstand von den Qualitäten Seatons sich dem Prinzip des Helfens verschreiben konnte, wie er eine Niederlage ohne Groll hinnehmen und sogar auf persönlichen Gewinn verzichten konnte, wo der Weg zur Herrschaft über ein Universum doch so klar vorgezeichnet schien.
DuQuesne wußte aber, daß Seatons Charakter entsprechende Züge aufwies, und hatte damit gerechnet. Er war nicht enttäuscht worden. Es wäre für Seaton ein Kinderspiel gewesen, ihn zu vernichten, als er Seatons Riesenraumschiff betrat. Statt dessen hatte ihm Seaton die Baupläne zum Geschenk gemacht!
Das genügte Blackie DuQuesne jedoch nicht. Angesichts der großen Fortschritte Seatons hatten sich seine Pläne drastisch geändert. Der Status eines Mitstreiters genügte ihm nicht. Er mußte der Sieger sein. Und der Hinweis Seatons auf die Existenz eines Transportsystems durch die vierte Dimension mochte das Werkzeug sein, das ihm zum Sieg verhalf; und aus diesem Grunde machte er sich sofort an die Arbeit.
Da er Seaton über den Kursvektor der Jelmi getäuscht und ihn ins Blaue geschickt hatte, wozu sich DuQuesne nachdrücklich gratulierte, brauchte er nur die richtige Richtung einzuschlagen. Der Wissenschaftler war fest davon überzeugt, daß er einen Weg finden würde, den Jelmi das gewünschte Geheimnis abzujagen. Da sein Schiff Energie im Überfluß hatte, konzentrierte er alles auf den Antrieb, berechnete eine gewaltige asymptotische Kurve auf den Kurs, den die Jelmi eingeschlagen haben mußten, und verfolgte das intergalaktische Raumschiff, das den Mond der Erde vor kurzem verlassen hatte.
DuQuesne wußte, daß Gewalt ein gutes Mittel war, zum Ziel zu kommen. Doch eine Täuschung war gleichermaßen zufriedenstellend und erfolgversprechend. Also zog er sich aus und musterte sich von Kopf bis Fuß in einem großen Spiegel.
Sein Äußeres würde ausreichen. Sein Körper besaß nichts, das ihm im Umgang mit den Jelmi Probleme bereiten konnte. Da er seine Höhensonne stets unbekleidet genoß, stimmte die Hautfarbe. Er war zu dunkelhäutig für einen typischen kaukasischen Erdenmenschen, aber das war durchaus in Ordnung, denn er wollte nicht als Erdenmensch auftreten. Er wollte sich als Eingeborener eines Planeten ausgaben, dessen Bewohner nackt leben – Planet Xylmny in einer Galaxis irgendwo am Rand des Universums ... ja, seine Selbstbeherrschung genügte, um sich nicht zu verraten.
Aber seine Kabine widersprach der Geschichte von einem kleiderlosen Dasein, ebenso wie alle anderen Privaträume im Schiff. Alle besaßen Schränke, die eindeutig für die Aufnahme von Kleidung bestimmt waren, und es lohnte sich nicht, sie umzubauen.
Gut, dann war er eben ein Forscher, der viele Dutzend Planeten besucht hatte und hier und dort Kleidung oder Schmuck verschiedener Art tragen mußte. Zumindest zum Schutz und wahrscheinlich auch aus formellen Gründen.
Woraufhin DuQuesne seiner Phantasie die Zügel schießen ließ und einen Schrank nach dem anderen mit Arbeitskleidung und Schmuck von zahlreichen Phantasiewelten füllte.
Nach einiger Zeit wurde er von dem vor ihm fliegenden Raumschiff angerufen: »Sie folgen uns aus der Richtung der Welt Tellus; sprechen Sie Englisch?«
»Jawohl.«
»Warum folgen Sie uns, Tellurier!«
»Ich bin kein Tellurier. Ich komme vom Planeten Xylmna, der zwar sehr erdähnlich ist, aber in einer fernen Galaxis liegt.« Er schilderte den Jelmi die Position Xylmnys, so gut er das in Worten vermochte. »Ich bin ein Sucher, und mein Name ist Sevance. Ich habe viele Planeten besucht,
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