Skylark 4 - Die Skylark und der Kampf um die Galaxis
betrifft.«
»Es ist doppelt unhöflich«, gab sie auf englisch zurück, »einen Gast zu beleidigen, auch indirekt, der diese Beleidigung nicht verdient.«
»Das stimmt«, sagte Tammon. »Aber ich habe ihn schon etwas untersucht, und es ist praktisch gewiß, daß die Angelegenheit in Ihr und nicht in mein Sachgebiet fällt. Die Entscheidung liegt natürlich bei Ihnen. Setzen Sie die Helme auf, dann können Sie sich entschließen.«
Sie setzte einen Helm auf und reichte DuQuesne eine zweite Haube. Der Wissenschaftler von der Erde rechnete mit einem umfassenden geistigen Angriff und festigte jeden Block, der ihm zur Verfügung stand; aber sie richtete ihre Gedanken gar nicht auf ihn; statt dessen drang sie tief in die verstecktesten Tiefen seines Fleisches vor, in Bereiche, in die er ihr nicht folgen konnte, obwohl er Experte darin war, jede denkbare Materie zu synthetisieren.
Mit blitzenden Augen warf sie schließlich beide Helme auf einen Tisch und ergriff seine Hände mit einer Geste, die sich sehr von ihrer ersten Begrüßung unterschied. »Ich freue mich sehr über unsere Begegnung, Sucher, ich freue mich, daß wir Freunde sind!«
Obwohl DuQuesne von dieser erstaunlichen Veränderung überrascht war, ging er darauf ein. Er beugte sich über ihre Hände und küßte sie. »Ich danke Ihnen, Madame Sennlloy. Die Freude ist ganz auf meiner Seite.« Er lächelte freundlich, und sie erwiderte sein Lächeln. Beide schienen die übrigen Anwesenden im Labor vergessen zu haben.
K APITEL 14
Drei mallidaxianische Tage später verabschiedete sich DuQuesne von den Jelmi – und natürlich am ausgiebigsten von Sennlloy. Sie warf ihm die Arme um den Hals und rieb ihre Wange an der seinen. »Leb wohl, mein Freund. Unser Zusammensein war mir eine tiefe Befriedigung. Die Arbeit hat mir nie so großen Spaß gemacht – so sehr, daß ich mir fast etwas egoistisch vorkomme.«
»Wir werden angenehme Erinnerungen aneinander haben.«
»Möge der allmächtige Llenderllon dich behüten und dir bei deiner Suche helfen.«
Nicht einmal Marc C. DuQuesne war in der Lage, sich seine erstaunlichen und überaus angenehmen Erlebnisse bei den Jelmi so einfach aus dem Kopf zu schlagen, während er den neuen Kurs berechnete und seine Rückkehr zur Erde begann, hätte man seine Stimmung fast nostalgisch nennen können.
Doch mit zunehmender Entfernung verhärteten sich seine Gedanken – er hatte ja auch einige unangenehme Dinge vor.
Zunächst war seine Absprache mit Seaton ein für allemal erledigt. Er brauchte die Hilfe des anderen nicht mehr. Mit den neuen Erkenntnissen, die er bei den Jelmi gewonnen hatte, brauchte er sich über Seatons Angriffsstärke keine Sorgen mehr zu machen.
Aber davon brauchte Seaton zunächst noch nichts zu wissen – jedenfalls nicht, bevor es zu spät war. Sollte Seaton ruhig weiter auf die Galaxis DW-427-LU zufliegen! Da er bestimmt mit normaler Maximalgeschwindigkeit reiste, blieb DuQuesne genug Zeit, seine Vorbereitungen zu treffen, seine Geschäfte zu erledigen und zu handeln, während Seaton noch unterwegs war.
Er gedachte nicht unmittelbar zur Erde zu reisen, sondern nur so weit, daß er eine Projektion hinabschicken konnte. Unterwegs studierte er die neue Anlage, die von dem Jelmi mit der Bezeichnung ›Quad‹ belegt worden war.
Und sofort stieß er auf größte Schwierigkeiten.
Zu DuQuesnes Enttäuschung war das verflixte Ding zugleich mehr und weniger nützlich als erhofft. Zur positiven Seite: Die Reichweite war enorm, mehr als erwartet. Und negativ wirkte sich aus, daß das Ding einfach keins der normalen Dinge tun wollte, die man von einer Maschine erwartete. Und er vermochte die Ursache nicht zu finden. Sein Wissen war zu schnell angereichert worden, so daß er Zeit brauchte, um sich mit allen Einzelheiten zu beschäftigen.
Er konnte sich selbst überallhin schicken, aber nicht an den Ausgangspunkt zurückkehren. Dazu mußte er an den Kontrollen sitzen. Fernsteuerung funktionierte nicht, und er wußte nicht, warum. In seinem augenblicklichen Entwicklungsstand konnte der Quad auch keine funktionsfähige Projektion transportieren, und auch diese Tatsache war für DuQuesne unerklärlich. Offenbar gab es keine Möglichkeit, die beiden Transmitter zusammenzukoppeln oder die Kontrollen zu automatisieren – was auf den ersten Blick absurd anmutete. Es gab unzählige Dinge, die diese Maschine nicht vollbringen konnte, und DuQuesne stand in jedem Fall vor einem Rätsel.
Dieser Zustand war aber
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